Lausitzer Rundschau: In engen Grenzen
Die Debatte über den Mindestlohn
Geschrieben am 23-11-2015 |
Cottbus (ots) - Als die Flüchtlingskrise im Sommer mit voller
Wucht in Deutschland aufschlug, meinte Kanzlerin Angela Merkel noch:
"Deutsche Gründlichkeit ist super", aber jetzt sei "deutsche
Flexibilität" gefordert. Warum sollte das nicht auch für
Teilregelungen beim Mindestlohn gelten? Damit das klar ist: Den
Mindestlohn für Flüchtlinge gänzlich auszusetzen, wäre ein fatales
Signal. Denn damit würden die Neuankömmlinge gegen sozial schwache
Deutsche ausgespielt, die Flüchtlinge würden zu Dumpinglöhnern und in
einen Verdrängungswettbewerb mit einheimischen Langzeitarbeitslosen
treten. Genau das will keiner, weil es das Gegenteil von Integration
wäre. Außerdem betont die Politik derzeit aus guten Gründen, dass
niemandem hierzulande etwas weggenommen werden soll, um es dann
Flüchtlingen zu geben. Der Ansatz ist richtig, alles andere schürt
nur Fremdenfeindlichkeit und Ressentiments. Mehr Flexibilität auf dem
Arbeitsmarkt wäre aber dringend vonnöten. Vor allem, was den Zugang
für Asylsuchende angeht. Hier ist zwar schon einiges passiert, aber
aus Sicht der Wirtschaft noch nicht genug. Wahr ist, der überwiegende
Teil der Neuankömmlinge ist schlecht oder gar nicht qualifiziert. Und
wenn doch, ist unklar, ob die Kenntnisse hiesigen Anforderungen
entsprechen. Viele Flüchtlinge sind außerdem zu jung, um bereits eine
Ausbildung absolviert haben zu können. Praktika haben somit eine
bedeutende Brückenfunktion in neue Qualifikationen hinein. Hier
sollte die Politik der Wirtschaft entgegenkommen, weil sie die größte
Integrationsaufgabe zu leisten hat. Änderungen beim Mindestlohn sind
an dieser Stelle der richtige Weg, allerdings in zeitlich engen,
sinnvollen und überwachten Grenzen. Denn man kennt das ja, reicht man
erst den kleinen Finger, wird oftmals nach der ganzen Hand gegriffen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
580207
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: Korrekturen am Sozialstaat - Kommentar von RAINER HAENDLE Karlsruhe (ots) - Die von Sozialministerin Altpeter vorgeschlagene
Erhöhung des Kindergeldes für Alleinerziehende um 100 Euro für das
erste Kind wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Dazu zählt auch
die Wiederbelebung des viel zu lange vernachlässigten sozialen
Wohnungsbaus. Bezahlbare Mieten vor allem in den Ballungszentren sind
ebenso wichtig für die soziale Teilhabe wie der freie Zugang zu
Bildung und Kommunikation oder die Kinderbetreuung. Für diese
Erkenntnis bedarf es aber keines Armutsberichtes.
Pressekontakt:
Badische mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Sebastian Heinrich zu Islam/Religion/Integration Regensburg (ots) - Islamischer Staat, Islamismus, Islamisierung:
Wer heute auf Google "Islam" als Suchbegriff eingibt, dem wirft die
Vervollständigungsfunktion der Internet-Suchmaschine zuallererst
Vokabeln des Schreckens entgegen. Das ist bezeichnend für die Angst,
den ein großer Teil der Deutschen mit dem Islam verbindet. Angst vor
einer "islamischen Kultur", in der, so die Vorstellung, Frauen nichts
wert sind und Andersgläubige erst recht nicht. Eine Angst, aus der
die rechte Alternative für Deutschland politisches Kapital schlägt mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Papst in Afrika Bielefeld (ots) - Der Mann Gottes hat Mut: Papst Franziskus reist
morgen für eine Woche nach Afrika, genau an jene Linie, an der
Islamisten Jagd vor allem auf Christen machen. Kenia, die erste
Station, ist längst nicht mehr jene betuliche britische Ex-Kolonie,
in der Afrika-Romane spielen. Stattdessen tragen somalische
al-Shabaab-Milizen den Terror in die Städte. Zuletzt gab es 140 Tote
auf dem Gelände der Garissa-Universität. Sicherheitskräfte einer
extrem korrupten Regierung, die erst schießen und dann fragen,
treiben den in Kenia mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Terror Bielefeld (ots) - In der Geisterstadt Brüssel gärt es. Zu
drastisch sind die Einschränkungen für die Menschen, als dass nicht
mit jedem Tag lauter die Frage gestellt wird: Wie konnte es so weit
kommen? Doch es geht nicht allein um diese Stadt. Das Etikett
»Dschihadistenhochburg« passt auf so viele Brennpunkte, von denen man
jahrelang wusste, Abhilfe versprach, aber diese dann doch immer
wieder vergaß. Im Schatten einer hochmodernen Metropole wuchs eine
Generation junger Menschen heran, die keine Perspektive, keinen Job,
keine Ausbildung, mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Großzügig beim Geldausgeben - Leitartikel von Joachim Fahrun Berlin (ots) - Wie vergleichsweise einfach ist doch Politik, wenn
sie Geld verteilen kann, ohne irgendjemandem etwas wegzunehmen.
Insofern können die Fraktionschefs von SPD und CDU, Raed Saleh und
Florian Graf, froh sein, im Hier und Jetzt Verantwortung zu tragen
und nicht vor zehn Jahren. 230 Millionen Euro wollen sie zusätzlich
für die Stadt ausgeben.
Die Ausgaben klettern insgesamt um mehr als fünf Prozent. Allein
Bildung und Wissenschaft wird sich die Stadt erstmals mehr als fünf
Milliarden Euro kosten lassen. Wenn die Opposition mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|