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NDR Rundfunkrat befasst sich mit ESC-Vorentscheid und stimmt Vertrag über Tier- und Naturfilme zu

Geschrieben am 04-12-2015

Hamburg (ots) - Der NDR Rundfunkrat hat sich in seiner Sitzung am
Freitag, 4. Dezember, in Hamburg u. a. mit den Planungen zum
deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest (ESC) befasst. Der
NDR ist innerhalb der ARD Federführer für den größten internationalen
Musikwettbewerb. Der Rundfunkrat kritisierte das Verfahren, das zur
Nominierung von Xavier Naidoo für den ESC in Stockholm geführt hatte.
Zugleich begrüßte das Gremium, dass sich NDR Intendant Lutz Marmor in
der vergangenen Woche für eine Beteiligung des Publikums an der
Auswahl des Interpreten oder der Interpretin ausgesprochen hat, der
oder die für Deutschland beim ESC antritt. Auch die weiteren von
Marmor benannten Vorgaben zum Konzept des deutschen Vorentscheids
trafen im Rundfunkrat auf Zustimmung. Dazu zählen insbesondere eine
stärkere Einbeziehung der jungen ARD-Radioprogramme und eine breitere
interne Kommunikation der konzeptionellen Überlegungen zum deutschen
Vorentscheid.

Dagmar Pohl-Laukamp, Vorsitzende des NDR Rundfunkrats: "Die
ursprüngliche Nominierung von Xavier Naidoo als alleinigem Kandidaten
für den Eurovision Song Contest hat auch im Rundfunkrat zu deutlicher
Kritik geführt. Mit der Revision seiner Entscheidung hat der NDR eine
lang anhaltende Debatte vermieden, die weit jenseits des
musikalischen Kerns des ESC gelegen hätte. Das Angebot des
Intendanten, konzeptionelle Überlegungen zum ESC künftig auf eine
breitere Basis zu stellen und ARD-intern für eine bessere Information
zu sorgen, unterstützt das Gremium."

Der Rundfunkrat stimmte außerdem der Verlängerung eines
Produktions-Rahmenvertrags mit der Firma Doclights GmbH über
Produktion, Ankauf und Vertrieb von Natur- und Tierfilmen zu. Zu den
Reihen, die das gemeinsame Tochterunternehmen von Studio Hamburg und
ZDF Enterprises für den NDR produziert, gehören u. a. "Expeditionen
ins Tierreich" und "Erlebnis Erde". Die erfolgreiche Zusammenarbeit
soll jetzt mindestens bis zum Jahr 2021 fortgesetzt werden.

Lutz Marmor, NDR Intendant: "Die NDR Tier- und Naturfilme, die
Doclights für uns produziert, haben hohe Standards. Sie zeichnen sich
durch neue Perspektiven und Erzählweisen aus. Weltweit zählen sie zu
den besten Produktionen in diesem Genre. Ich freue mich, dass unsere
erfolgreiche Zusammenarbeit mit Doclights nach der Zustimmung des
Rundfunkrats auch für die kommenden Jahre gesichert ist." Ein
weiterer Schwerpunkt im Rundfunkrat war die Präsentation des
ARD-Sportkoordinators Axel Balkausky zur Berichterstattung,
insbesondere der "Sportschau", im Verlauf der vergangenen zehn Jahre.

Auf der Tagesordnung des Rundfunkrats standen außerdem vier
Programmbeschwerden von zwei Zuschauern. Die Beschwerden waren zuvor
im Programmausschuss oder im Rechts- und Eingabenausschuss behandelt
worden. Der Rundfunkrat sah die staatsvertraglich festgelegten
Programmgrundsätze in keinem Fall verletzt und wies die Beschwerden
ab. Sie bezogen sich auf die Berichterstattung von ARD-aktuell über
den Syrien-Krieg, von tagesschau.de zur Vereidigung des neuen
Kabinetts Tsipras in Athen sowie auf Gewaltausschreitungen gegen
Lesben und Schwule beim Gay Pride Marsch in Kiew am 6. Juni, über den
Tagesschau und Tagesthemen nicht berichteten.

Dagmar Pohl-Laukamp: "Wie jede Nachrichtenredaktion steht
ARD-aktuell immer wieder aufs Neue vor der journalistischen Aufgabe,
aus der Fülle von Ereignissen und Entwicklungen die wichtigsten
auszusuchen und nach bestem Wissen und Gewissen zu gewichten und zu
berichten. ARD-aktuell hat nachvollziehbar dargelegt, dass die
getroffenen Entscheidungen jeweils nach
journalistisch-nachrichtlichen Kriterien getroffen wurden. Nach
Auffassung des Rundfunkrats steht die Berichterstattung im Einklang
mit den Programmrichtlinien des NDR."

Erst Ende Oktober hat sich der Rundfunkrat in einem Seminar
ausführlich mit verschiedenen Aspekten der Rolle des Fernsehens als
Informationsvermittler für die Gesellschaft auseinandergesetzt. Im
Gespräch mit einem externen Referenten ging es dabei u. a. um die
Frage "Wie wirkt Fernsehjournalismus?"

4. Dezember 2015



Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de


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