BDI/VCI-Studie zur Steuerbelastung: Steuerlast für deutsche Unternehmen wächst stetig
Geschrieben am 13-12-2015 |
Berlin (ots) -
- Unternehmensteuern steigen bis 2019 um fast 20 Prozent auf rund
144,2 Milliarden Euro
- Großunternehmen und große Mittelständler tragen besonders hohen
Anteil
- Reform der Gewerbesteuer in Angriff nehmen
Die Steuerbelastung für deutsche Unternehmen ist immer noch hoch,
und ihr Beitrag zum Gesamtsteueraufkommen in Deutschland wächst
stetig. Die Belastung der Gewerbebetriebe mit Einkommensteuer,
Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer steigt von 123,2 Milliarden Euro
bis 2019 auf voraussichtlich 144,2 Milliarden Euro. Gerade die
größten 0,8 Prozent der Betriebe leisten mit über 70 Prozent der
Gewerbesteuer einen besonders hohen Beitrag zum Steueraufkommen. Zu
diesen Ergebnissen kommt die neue Studie "Die Steuerbelastung der
Unternehmen in Deutschland", die der Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI)
vorgelegt haben.
"Der internationale Vergleich von tariflicher und effektiver
Steuerbelastung beweist: Die allgemeine These von vermeintlich
aggressiven Steuerplanungen und Gewinnverlagerungen (BEPS) weg vom
deutschen Standort ist falsch", sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo.
"Die Bundesregierung muss sich jetzt bei der Neuordnung der
Besteuerungsrechte dafür einsetzen, unsere Unternehmen im globalen
Wettbewerb zu stärken und damit auch inländische Arbeitsplätze zu
sichern", forderte Grillo. "Nur durch verbindliche Mechanismen lassen
sich zwischenstaatliche Doppelbesteuerungskonflikte lösen."
"Deutschland benötigt investitionsfreundliche steuerliche
Rahmenbedingungen statt höherer und neuer Steuern, um ein
erfolgreicher Industriestandort zu bleiben. Nur dann können die hier
ansässigen Unternehmen bestehende Arbeitsplätze sichern und neue
schaffen", betonte VCI-Präsident Marijn Dekkers. Als Konsequenz aus
der Studie setzt sich der VCI für eine mutige Steuerstrukturreform
ein. Diese ist angesichts der guten Haushaltslage das Gebot der
Stunde. Der international zunehmend drohenden Doppelbesteuerung kann
zum Beispiel die längst überfällige Reform der Gewerbesteuer
entgegenwirken. Dekkers: "Eine große Industrienation wie Deutschland
sollte ihr Steuersystem ständig weiterentwickeln."
Die Zukunftsfähigkeit des Standorts muss die Bundesregierung nach
Ansicht des BDI-Präsidenten in der aktuellen Diskussion um
Mehrausgaben aufgrund der Flüchtlingskrise im Blick behalten:
"Keineswegs darf der nun anstehende Aufwand für die Integration von
Flüchtlingen zu weniger dringend benötigten Investitionen in Bildung,
digitale Netze und Infrastruktur führen."
Die Studie "Die Steuerbelastung der Unternehmen in Deutschland"
können Sie hier abrufen.
http://bdi.eu/media/publikationen/#/publikation/news/die-steuerbel
astung-der-unternehmen-in-deutschland/
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu
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