Schwäbische Zeitung: Parteifrieden auf Zeit - Kommentar zum Parteitag in Karlsruhe
Geschrieben am 15-12-2015 |
Ravensburg (ots) - Der Parteitag in Karlsruhe beschert der Union
den dringend erhofften adventlichen Parteifrieden: Am Sonntag einigt
man sich auf eine "spürbare Reduzierung" der Flüchtlingszahlen. Am
Montag lässt Angela Merkels fulminante Rede die parteiinternen
Kritiker verstummen. Und am Dienstag bietet der zuletzt auf Krawall
gebürstete CSU-Chef Horst Seehofer der Kanzlerin Zusammenarbeit in
der Flüchtlingsfrage an.
Es sind solche Symbole des Schulterschlusses, die vor allem die
wahlkämpfende CDU in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und
Baden-Württemberg dringend braucht. Karlsruhe hat diese Symbole
geliefert.
Doch die Probleme bleiben. Ebenso wie der Riss zwischen Merkel und
Seehofer. Der CSU-Chef ist in seiner Rede keinen Deut von den
Begrenzungs- und Kontingent-Plänen der Bayern abgerückt. Und die
Kanzlerin hat Seehofer einen herzlichen Empfang vorenthalten. Es
bleibt beim Gruppenbild mit den Wahlkämpfern Reiner Haseloff, Julia
Klöckner und Guido Wolf. Die Machtmission dieser drei kittet derzeit
die Bundespartei zusammen. Ob der Kitt bis zum Wahltag am 13. März
hält, ist offen.
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Schwäbische Zeitung
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