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Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) stellt Ausmaß des Zusatznutzens des Arzneimittels für seltene Erkrankungen Lenvima® (Lenvatinib) fest

Geschrieben am 21-12-2015

Hatfield, England (ots/PRNewswire) -

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den patientenrelevanten
Zusatznutzen von Lenvima® (Lenvatinib) bei der Behandlung von
Patienten mit Radiojod-refraktärem differenziertem
Schilddrüsenkarzinom (RAI-refraktärem DTC) bestätigt. Dieser
Entscheidung war die Veröffentlichung der Nutzenbewertung des G-BA zu
Lenvatinib am 1. Oktober 2015 vorausgegangen.

"Eisai begrüßt die positive Entscheidung des G-BA, mit der die
Bewertung des Ausmaßes des Zusatznutzens von Lenvatinib bei Patienten
mit RAI-refraktärem DTC in Deutschland erfolgreich abgeschlossen
wurde. Die Erstattungsfähigkeit für Patienten in Deutschland, die an
dieser schwer behandelbaren Form des Krebses leiden, bleibt
unberührt", kommentierte Gary Hendler, President und CEO, Eisai EMEA,
und President, Eisai Oncology Global Business Unit.

"Die Entscheidung des G-BA über das Ausmaß des Zusatznutzens von
Lenvatinib ist ein äußerst wichtiges Ergebnis, insbesondere, da es in
dieser Situation so wenige Behandlungsoptionen gibt", kommentierte
Professor Christoph Reuter von der Klinik für Hämatologie,
Hämostaseologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Die Beurteilung des Zusatznutzens von Lenvatinib basierte auf
Daten aus einer aktualisierten Auswertung der SELECT-Studie, bei der
Lenvatinib im Vergleich zu Placebo das Gesamtüberleben bei Patienten
mit progredientem, Radiojod-refraktärem differenziertem
Schilddrüsenkarzinom (RAI-refraktärem DTC) signifikant verbessert (HR
= 0,53; 95%-KI: 0,34-0,82, nominaler p-Wert = 0,0051).1 Daten aus der
SELECT-Studie zeigten auch, dass in der Lenvatinib-Gruppe im
Vergleich zur Placebo-Gruppe eine Verbesserung des progressionsfreien
Überlebens von 3,6 auf 18,3 Monate (Hazard Ratio für Progression oder
Tod = 0,21; 99%-KI: 0,14-0,31, p-Wert = 0,001) verzeichnet werden
konnte.2 An der Studie nahmen 392 Patienten in mehr als 100
Studienzentren in Europa, Nord- und Südamerika und Asien teil. Sie
wurde von Eisai in Zusammenarbeit mit der SFJ Pharmaceuticals Group
durchgeführt.2

Zwar ist das Schilddrüsenkarzinom relativ selten, aber in den
vergangenen Jahrzehnten ist die Inzidenz der Erkrankung in ganz
Europa rasch gestiegen.3,4 2012 wurden in Deutschland 5.229 Fälle
verzeichnet.3 Schilddrüsenkrebs ist die häufigste maligne Erkrankung
des endokrinen Systems und tritt mit einem Verhältnis von 2 zu 1 bei
Frauen häufiger als bei Männern auf.5

Lenvatinib wurde bereits in den Vereinigten Staaten, Europa, Japan
und der Schweiz für die Behandlung des refraktären
Schilddrüsenkarzinoms zugelassen; in Südkorea, Kanada, Singapur,
Russland, Australien und Brasilien ist die Zulassung beantragt.
Lenvatinib erhielt in verschiedenen Ländern den Status eines
"Arzneimittels für seltene Erkrankungen" (Orphan Drug), so z.B. in
Japan für die Behandlung des Schilddrüsenkarzinoms, in den USA für
die Behandlung des follikulären, medullären, anaplastischen und
metastasierenden oder lokal fortgeschrittenen papillären
Schilddrüsenkarzinoms sowie in Europa und der Schweiz für die
Behandlung des follikulären und des papillären Schilddrüsenkarzinoms.

Der von Eisai entdeckte und entwickelte Wirkstoff Lenvatinib ist
eine orale Therapie mit einem spezifischen Inhibitionsprofil
essentieller Rezeptortyrosinkinasen (RTK). Lenvatinib hemmt u.a. die
Vascular-Endothelial-Growth-Factor-Rezeptoren 1-3 (VEGFR), die
Fibroblastenwachstumsfaktor-Rezeptoren 1-4 (FGFR), den
Platelet-Derived-Growth-Factor-Rezeptor (PDGFR) sowie die
Rezeptortyrosinkinasen RET und KIT. Somit ist Lenvatinib
möglicherweise der erste Tyrosinkonaseinhibitor (TKI), der
gleichzeitig FGFR 1-4 und VEGFR 1-3 inhibiert.6 Darüber hinaus
erfolgt die Bindung von Lenvatinib bei der Kinaseinhibition über
einen neuen, sogenannten Typ-V-Bindungsmodus, der sich vom
Bindungsmodus anderer bekannter TKI unterscheidet.7,8

Die Entwicklung von Lenvatinib unterstreicht Eisais
Unternehmensphilosophie human health care (hhc), die zum Ziel hat,
innovative Lösungen zur Prävention und Therapie von Krankheiten und
zum Schutz der Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt
bereitzustellen. Eisai engagiert sich im Therapiegebiet der Onkologie
und widmet sich den noch nicht erfüllten medizinischen Bedürfnissen
von Patienten und deren Angehörigen.

Hinweise für die Redaktion

Der neue Bindungsmodus (Typ V) von Lenvatinib7,8

Die Kinaseinhibitoren werden in Abhängigkeit von ihrer
Bindungsstelle und der Konformation, die die jeweilige Kinase im
Komplex mit ihnen einnimmt, in verschiedene Typen eingeteilt (Typ I
bis Typ V). Die meisten zurzeit zugelassenen Tyrosinkinaseinhibitoren
sind entweder Typ-I- oder Typ-II-Inhibitoren. Strukturuntersuchungen
mittels Röntgenkristallografie haben jedoch ergeben, dass die
Kinaseinhibition durch Lenvatinib über einen neuen Bindungsmodus (Typ
V) erfolgt, der sich vom Bindungsmodus der bisher verfügbaren
Kinasehemmer unterscheidet. Darüber hinaus wurde durch kinetische
Analysen gezeigt, dass Lenvatinib die Kinaseaktivität schnell und
wirksam inhibiert, was - so wird vermutet - eine Folge des neuen
Bindungsmodus sein könnte.

Über die SELECT-Studie2

Bei der Studie SELECT (Study of (E7080) LEnvatinib in
Differentiated Cancer of the Thyroid) handelte es sich um eine
multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte
Phase-III-Studie, in der Lenvatinib (24 mg) einmal täglich versus
Placebo verabreicht wurde. In die Studie wurden 392 Patienten an mehr
als 100 Studienzentren in Europa, Nord- und Südamerika und Asien
aufgenommen. Sie wurde von Eisai in Zusammenarbeit mit der SFJ
Pharmaceuticals Group durchgeführt.

Die Studienteilnehmer wurden nach Lebensalter (<=65, >65 Jahre),
Region sowie dem Kriterium "maximal 1 vorangegangene gegen VEGFR
gerichtete Therapie" stratifiziert und im Verhältnis 2:1
randomisiert, um entweder Lenvatinib oder ein Placebo zu erhalten (24
mg/Tag, 28-Tage-Zyklus). Das mediane Progessionsfreie Überleben (PFS;
primärer Studienendpunkt) betrug mit Lenvatinib 18,3 Monate und 3,6
Monate bei Placebo. Die sekundären Endpunkte der Studie waren die
Gesamtansprechsrate (objective response rate, ORR), das
Gesamtüberleben (OS) und die Verträglichkeit. Die Gesamtansprechrate
betrug in der Lenvatinib-Behandlungsgruppe 64,8%. Der Anteil der
Patienten mit kompletter Remission (Complete Response, CR) betrug
1,5% (4 Patienten) in der Lenvatinibgruppe und Null in der
Placebogruppe. Der Anteil der Patienten mit partieller Remission (PR)
betrug 63,2 % (165 Patienten) in der Lenvatinibgruppe und 1,5% (2
Patienten) in der Placebogruppe. Die mediane Dauer der Exposition
betrug 13,8 Monate bei Lenvatinib und 3,9 Monate bei Placebo, und die
mediane Zeit bis zur Remission unter Lenvatinib betrug 2,0 Monate.
Der mediane OS-Wert wurde noch nicht erreicht.

Die sechs häufigsten unerwünschten Ereignisse beliebigen
Schweregrades in Zusammenhang mit der Anwendung von Lenvatinib waren
Bluthochdruck (67,8%), Durchfall (59,4%), Müdigkeit (59,0%),
verminderter Appetit (50,2%), Gewichtsverlust (46,4%) und Übelkeit
(41,0%). Folgende unerwünschte Nebenwirkungen >=Grad 3 (Common
Terminology Criteria of Adverse Events, CTCAE) traten auf:
Bluthochdruck (41,8%), Proteinurie (10,0%), Gewichtsverlust (9,6%),
Müdigkeit (9,2%), Durchfall (8,0%) und verminderter Appetit (5,4%).

Über Schilddrüsenkrebs

Als Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom) wird ein maligner
Tumor im Gewebe der Schilddrüse, welche am Hals unterhalb des
Kehlkopfs in der Nähe der Luftröhre liegt, bezeichnet.9 Er tritt
häufiger bei Frauen als bei Männern auf, zumeist im Alter zwischen 40
und 60 Jahren.10

Schilddrüsenkrebs betrifft in Europa jährlich mehr als 52.000
Menschen.3 Die Inzidenz von Schilddrüsenkrebs ist im vergangenen
Jahrzehnt signifikant angestiegen, und zwar um 69% bei Männern bzw.
65% bei Frauen.11 Die am häufigsten auftretenden Formen des
Schilddrüsenkrebses sind das papilläre und das follikuläre Karzinom
(einschließlich Hürthle-Zell-Karzinom), die als differenzierte
Schilddrüsenkarzinome (DTC) klassifiziert werden und etwa 90% aller
Fälle ausmachen.12 Die verbleibenden Fälle werden als medullär (5-7%)
oder anaplastisch (1-2%) klassifiziert.13

Während die meisten DTC-Patienten chirurgisch und mit
Radiojodtherapie kausal therapiert werden können, ist die Prognose
für Patienten, die auf die Behandlung nicht ansprechen, schlecht.14
Für diese schwer zu behandelnde, lebensbedrohliche und
behandlungsrefraktäre Form von Schilddrüsenkrebs gibt es nur
begrenzte Behandlungsoptionen.13

Über Eisai Co., Ltd.

Eisai ist ein führendes weltweit operierendes, forschungs- und
entwicklungsorientiertes (F&E) Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in
Japan. Eisai hat sein Unternehmensleitbild wie folgt definiert: Im
Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die
Verbesserung der Gesundheitsfürsorge - wir nennen dies unsere "human
health care (hhc)"-Philosophie. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in unserem weltweiten Netzwerk von Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen, Produktionsstätten und
Vertriebsniederlassungen arbeiten wir an der Verwirklichung unserer
hhc-Philosophie, indem wir innovative Produkte in verschiedenen
therapeutischen Bereichen anbieten, in denen ein hoher ungedeckter
medizinischer Bedarf besteht, wie etwa der Onkologie und der
Neurologie.

Als global operierendes, pharmazeutisches Unternehmen engagieren
wir uns gemäß unseres Unternehmensleitbilds für Patienten überall auf
der Welt - durch Investitionen und Beteiligungen an
partnerschaftlichen Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu
Arzneimitteln in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Weitere Informationen zu Eisai Co., Ltd. finden Sie unter
http://www.eisai.com .

Literatur

1. Guo M et al. Overall survival gain with lenvatinib vs. placebo in
131I-refractory differentiated thyroid cancer: An updated
analysis. 18th ECCO - 40th ESMO European Cancer Congress, Vienna,
Austria September 2015
2. Schlumberger M et al. Lenvatinib versus placebo in radioiodine
refractory differentiated thyroid cancer. NEJM2015; 372: 621-630.
Available at http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1406470
Accessed: June 2015
3. EUCAN Thyroid Cancer Factsheet2015.
http://eu-cancer.iarc.fr/EUCAN/Cancer.aspx?Cancer=35. Accessed:
December 2015
4. Kilfoy BA et al. Cancer Causes Control. 2009 Jul; 20(5):525-31
5. Butterfly Thyroid Cancer Trust. About Thyroid Cancer. Available
at: http://www.butterfly.org.uk/about.htmAccessed: June 2015
6. Matsui J, et al. Int J Cancer 2008; 122:664-671
7. Okamoto K, et al. Distinct Binding Mode of Multikinase Inhibitor
Lenvatinib Revealed by Biochemical Characterization. ACS Med.
Chem. Lett 2015; 6:89-94
8. Newbold K et al. Phase 3 study of (E7080) Lenvatinib in
Differentiated Cancer of the Thyroid (SELECT): Results and
subgroup analysis of patients from Europe. Presented as a digital
poster at ETA 2014.
9. National Cancer Institute at the National Institute of Health.
Available at:http://www.cancer.gov/cancertopics/pdq/treatment/thy
roid/Patient/page1/AllPages#1
10. Brito J et al. BMJ 2013; 347
11. Cancer Research UK. Thyroid cancer incidence statistics.
Available at:http://www.cancerresearchuk.org/cancer-info/cancerst
ats/types/thyroid/incidence/uk-thyroid-cancer-incidence-statistic
s Accessed: September 2015
12. Gild M et al. Multikinase inhibitors: a new option for the
treatment of thyroid cancer. Nature Reviews Endocrinology. 2011;
7: 617-624
13. Thyroid Cancer Basics. 2011. Available at: http://www.thyca.org .
Accessed: June 2015
14. Pacini F et al. ESMO Guidelines Working Group. Ann Oncol. 2012;23
(suppl 7):vii110-vii119.



Pressekontakt:
Eisai
Cressida Robson / Ben Speller
+44-(0)7908-314-155/+44(0)7908-409416
Cressida_Robson@eisai.net
Ben_Speller@eisai.net

Tonic Life Communications
Alex Davies / Callum Hairel
+44-(0)7720-496-472 / +44-(0)7867429637
Alex.davies@toniclc.com
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