Börsen-Zeitung: Deutsch-französische Achse, Kommentar zur BHF-Bank von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 21-12-2015 |
Frankfurt (ots) - Können Sie noch folgen? So oft wechseln manche
Leute nicht das Hemd wie die BHF-Bank ihre Eigentümer und
Kaufinteressenten. Da möchte man nicht für die Unternehmenschronik
zuständig sein. Das jüngste Kapitel ist noch nicht aufgeschrieben,
schon ist die Realität drei Epochen weiter. Im aktuellen
Selbstporträt zieht sich das Institut mit einer Generalklausel
elegant aus der Affäre: "Die BHF-Bank konnte über alle
Eigentümerwechsel hinweg ihre Eigenständigkeit und ihren eigenen
Charakter bewahren." Ist egal, wer gerade die Aktien hält.
Allianz, Münchener Rück, DG Bank waren in den neunziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts als Großaktionäre dabei. Es folgten die
niederländische ING, Sal. Oppenheim, mit der Übernahme des Kölner
Bankhauses die Deutsche Bank, schließlich der Finanzinvestor RHJ
International mit Kleinwort Benson und Co-Investoren wie der
chinesischen Beteiligungsgesellschaft Fosun und dem Unternehmer
Stefan Quandt. Über BHF Kleinwort Benson, die vormalige RHJI, stießen
auch Franklin Templeton und die französische Finanzgruppe Oddo zum
illustren Eigentümerkreis.
"BHF-Bank 5.0" leitartikelten wir im April 2014, als die Quandts
nach Jahrzehnten ins Aktionariat zurückkehrten. Wo stehen wir jetzt:
bei 7.0 oder sind wir schon weiter? Oddo wird es diesmal, die
Privatbank aus Paris, die hierzulande mit der Übernahme des
Wertpapierhauses Close Brothers Seydler und des Assetmanagers Meriten
Wurzeln geschlagen hat. Da scheint eine neue deutsch-französische
Achse zu entstehen.
Diese Beziehung birgt durchaus enormes Potenzial, was nicht heißen
soll, dass sich an die in diesem Fall - nicht so bei Hauck &
Aufhäuser - von Fosun aufgegebene deutsch-chinesische Verbindung
keine Fantasie geknüpft hätte, wenn auch mit ganz anderer
Blickrichtung. Das Problem sind nur die Wechselbäder, denen alle
Stakeholder - nicht zuletzt Kunden und Beschäftigte - bei solcher
Volatilität unter den Anteilseignern ausgesetzt werden. Müssen sie
doch mit jeder Veränderung der Gesellschafterstruktur gewärtigen,
dass bald die x-te strategische Neuausrichtung folgt.
So nervig die Sache für die meisten Beteiligten ist, die BHF-Bank
könnte dem Hin und Her durchaus Positives abgewinnen. Zum einen
zeigen die häufigen Aktionärswechsel, dass die Bank immer einen Kauf
wert ist, nicht selten sogar für konkurrierende Bieter. Zum anderen:
Wer es übersteht, ständig so herumgereicht zu werden wie dieses
Traditionshaus ("Privat seit 1854"), der muss eigentlich zumindest in
der Substanz kerngesund und am Markt hoch respektiert sein.
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