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DIE PEANUTS erobern das Kino mit Prädikat "besonders wertvoll"/Außerdem mit Prädikat im Kino: DIE MELODIE DES MEERES, ICH BIN DANN MAL WEG, REMEMBER und David O. Russells JOY

Geschrieben am 22-12-2015

Wiesbaden (ots) - Seit über 60 Jahren sind die PEANUTS des
Zeichners Charles M. Schulz bei kleinen und großen Comic-Fans
beliebt. Nun haben sich die Macher der ICE AGE-Filme ein ganz
besonderes Weihnachtsgeschenk für die Fans überlegt und bringen die
Geschichten rund um Charlie Brown, seinen Hund Snoopy und seine
Freunde in DIE PEANUTS - DER FILM (Start: 23. Dezember) zum ersten
Mal auf die Kinoleinwand. Die Jury der FBW war begeistert von der
kunst- und liebevollen Verbindungen der einzelnen Animationsstile und
schreibt in ihrer Begründung für das Prädikat "besonders wertvoll":
"Da die Filmemacher die 3D-Technik mit einer bemerkenswerten
Zurückhaltung anwenden und sich bei der Charakter Animation mit
großer Werktreue an die Originalentwürfe gehalten haben, gelingt es
ihnen, die ganz eigene Stimmung der alten Fernsehserie und
Zeichentrickfilme zu bewahren. So haben sie all das, was den Reiz der
PEANUTS ausmacht, in diese behutsame Modernisierung integriert und
sie so in das 21. Jahrhundert hinübergerettet."

Mit MELODIE DES MEERES (Start: 24. Dezember) startet ein
Animationsfilm in den deutschen Kinos, der ebenfalls perfekt für das
Weihnachtsfamilienkino erscheint. Denn in der europäischen
Koproduktion unter der Regie von Tomm Moore geht es vor allen Dingen
um eines: Die Kraft und Magie von Geschichten. Helden des Films sind
der kleine Ben und seine Schwester Saoirse, die ihre Mutter früh
verloren haben und nun, durch alte keltische Mythen, ein Geheimnis
über sie herausfinden, das auch ihr Leben verändern wird. Vom ersten
Bild an ist der Zuschauer verzaubert von diesem wunderschön
animierten Ausflug in das Reich der Fantasie. Für die fünfköpfige
Expertenrunde der FBW empfiehlt sich MELODIE DES MEERES als perfekter
Familienfilm: "Mit den jungen Helden, die lernen, einander, ihrer
eigenen Stärke und ihrer Fantasie zu vertrauen, ist dies ein sehr
kindgerecht erzählter Familienfilm, der durch seine liebevolle und
einfallsreiche Animation auch die Erwachsenen bezaubern kann."
Hierfür vergibt sie das Prädikat "besonders wertvoll".

Im Jahr 2001 steht Hape Kerkeling kurz vor einem gesundheitlichen
Zusammenbruch. Er beschließt, eine Auszeit zu nehmen und den
Jakobsweg nach Santiago de Compostela in Spanien zu wandern. Hape
Kerkelings Reisebericht ICH BIN DANN MAL WEG, den er 2006
veröffentlichte, wurde in Deutschland ein Riesenerfolg und sorgte
zusätzlich für einen regelrechten Boom auf dem Pilgerweg. Unter der
Regie von Julia von Heinz startet am 24. Dezember die Verfilmung des
Bestsellers in den Kinos. Dem Film gelinge es, so die FBW-Jury,
"einen Eindruck sowohl vom Reiz wie auch von den Strapazen der
Pilgerreise zu geben". Dazu verfüge der Film über einen "charmant
entspannten Grundton". In ihrer Begründung für das Prädikat
"wertvoll" hob die Jury zudem lobend das Spiel von Devid Striesow,
der in Kerkelings Rolle schlüpft, "ohne ihn zu imitieren. So macht er
ihn zu einem sympathischen Helden in einer sowohl beruflichen wie
auch spirituellen Krise."

Für den Rentner Zev gibt es, nach dem Tod seiner geliebten Frau
und seiner immer stärker zunehmenden Demenz, keinen Sinn mehr im
Leben. Als er von seinem alten Freund Max, mit dem er im Altersheim
lebt, gebeten wird, Rache an einem ehemaligen KZ-Aufseher zu verüben,
stimmt Zev zu. Denn auch er will Vergeltung für das, was ihm und
seiner Familie angetan wurde. In seinem neuen Film REMEMBER (Start:
31. Dezember) verhandelt Regisseur Atom Egoyan so grundlegend
existenzielle Themen wie Schuld, Vergeltung, Vergessen und
Verdrängung. In den Hauptrollen glänzen Altstars wie Christopher
Plummer, Bruno Ganz, Martin Landau und Jürgen Prochnow. "Nach wie vor
versteht Egoyan sein Handwerk bestens: Die Maskenbildner leisten
ganze Arbeit, ebenso wie die Kamera und der Schnitt. REMEMBER
unterhält auf angenehm zurückhaltende Weise und regt zum Nachdenken
über Erinnern und Vergessen an." So die FBW-Jury in ihrer Begründung
für das Prädikat "wertvoll".

Außerdem im Kino: JOY - ALLES AUSSER GEWÖHNLICH (Start: 31.
Dezember), der neue Film von David O. Russell. Eine wunderbar leicht
erzählte Geschichte über eine alles andere als gewöhnliche Heldin,
gespielt von Jennifer Lawrence. Die perfekte Mischung aus Tragik und
Komik erhielt von der FBW-Jury das Prädikat "besonders wertvoll".

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Prädikatsfilme vom 23. bis 31. Dezember 2015

Die Peanuts - Der Film

Animationsfilm, Kinder- und Jugendfilm. USA 2015.

Charly Brown ist nicht gerade der typische Gewinner. Seine
Mitschülerin Lucy hänselt ihn ständig, seinen Hund Snoopy hat er so
gar nicht im Griff, und seit Jahr und Tag versucht er nun schon
erfolglos, einen Drachen steigen zu lassen. Doch eines Tages passiert
es: Die Klassentür öffnet sich, ein rothaariges Mädchen kommt herein
- und um Charly Brown ist es geschehen. Er ist verliebt. Und sieht
eine einzigartige Chance: Von nun an will er nicht mehr der Loser
sein, der Schwächling, dem alles misslingt. Er will etwas auf die
Beine stellen, ein Erfolgstyp sein, zum Gewinner werden. Doch wenn
das alles so einfach wäre... DIE PEANUTS sind wieder da! Vor über 60
Jahren erfand der Zeichner Charles M. Schultz seine Figuren Charly
Brown, Lucy, Schroeder, Peppermint Patty, Snoopy und wie sie alle
heißen. Jede Generation kennt die bunte Truppe, ob als Comic Strips
oder als Fernsehepisoden. Nun endlich erwecken die Macher hinter den
ICE AGE-Filmen die Peanuts wieder zum Leben und schicken sie in
moderner 3D-digitalisierter Form zurück auf die Leinwand. Doch was
dem Kreativteam rund um Eric Darnell und Simon J. Smith gelungen ist,
ist vielmehr als nur eine Modernisierung. Es ist gleichzeitig eine
liebevoll erdachte und umgesetzte Hommage an all die kleinen und
großen Momente, die den Zauber der PEANUTS schon immer ausmachten.
Die Rahmenhandlung rund um den liebenswerten und tollpatschigen
Charly Brown ist episodenhaft angelegt und bietet immer wieder viele
lustige Wiedererkennungswerte und Anspielungen auf die Tradition der
Geschichten. Unbedingt dazugehören muss auch Snoopy, für viele der
heimliche Held der Geschichten, der sich in einem Tagtraum mit seinem
ewigen Rivalen, dem "Roten Baron" messen muss. Trotz der tollen
3D-Effekte lassen die Zeichner auch immer wieder den Charme der alten
Comic Strips in den Film einfließen, durch Gedankenblasen und
Tagträume. Schon für die jüngsten Zuschauer ist der Film ein großer
Spaß, die Action ist gut dosiert, bei den Figuren ist für jeden eine
Identifikationsmöglichkeit dabei. Für erwachsene Fans des Originals
ist der Film voller herrlicher Anspielungen und somit eine wunderbare
Reise zurück in die Kindheit. Das Klassische und das Innovative, das
Nostalgische und das Moderne gehen bei DIE PEANUTS Hand in Hand. Dies
macht den Film zu einem perfekten Familienfilm, der Fans der PEANUTS
glücklich macht - und sicherlich zahlreiche neue dazugewinnen wird.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_peanuts_der_film
http://www.jugend-filmjury.com/film/die_peanuts_der_film

Die Melodie des Meeres

Animationsfilm. Frankreich; Belgien; Irland; Dänemark; Luxemburg
2014.

Noch immer vermisst der kleine Junge Ben seine Mutter, die vor
Jahren von einem auf den anderen Tag ganz plötzlich verschwand und
ihn, seinen Vater und seine kleine Schwester Saoirse einfach
zurückließ. Ben ist seitdem sehr traurig und denkt viel zurück an die
Zeit, als seine Mutter ihm die herrlichsten Geschichten und Märchen
erzählte. Märchen von verwunschenen und verzauberten
Unterwasserwesen, die sich in der wilden rauen irischen See tummeln.
Auch Saoirse hört diese Märchen gern und würde gerne mehr Zeit mit
ihrem großen Bruder verbringen. Doch der ist nur genervt. Schließlich
kann Saoirse nicht sprechen und auch sonst ist seine kleine Schwester
für ihn eher Zeitverschwendung. Doch was er nicht weiß: In Saoirse
schlummert ein unglaubliches Geheimnis. Mit DIE MELODIE DES MEERES
entführt der irischen Filmemacher Tomm Moore kleine und große
Zuschauer in die Welt der Sagen, Mythen und der Magie. Vom ersten
Bild an ist man verzaubert. Der Animationsstil ist fantasievoll und
hebt sich von bekannten Standards ab. Dazu arbeitet die europäische
Koproduktion DIE MELODIE DES MEERES mit einer Vielzahl von Farb- und
Lichtspielen, die den Zuschauer sofort in ein liebevoll gezeichnetes
Universum eintauchen lässt. Als Vorlage dienen die unzähligen Mythen,
Legenden und Sagen der keltischen Tradition, aus denen die
geheimnisvollen Wesen entnommen sind, die die Welt von Ben und
Saoirse bevölkern. Diese sind mal lustig, mal mysteriös, mal skurril
gezeichnet. Immer aber mit liebevollen Eigenschaften, die die Figuren
schnell ans Herz wachsen lassen. Dass am Ende alles gut ausgeht,
liegt auch und vor allen Dingen am Zusammenhalt der Geschwister, die
im Laufe der Geschichte zueinander finden und sich gegenseitig
unterstützen und helfen, komme was wolle. Dies ist nur eine der
positiven Botschaften des Films, die auf ganz beiläufige Weise ohne
erhobenen Zeigefinger transportiert werden. Eine andere ist, immer an
die Kraft und die Magie der Geschichten zu glauben. Denn diese können
Welten retten. Ein wunderschönes poetisches Filmmärchen für die ganze
Familie.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/die_melodie_des_meeres

Ich bin dann mal weg

Spielfilm, Literaturverfilmung. Deutschland 2015.

Für den Entertainer Hape Kerkeling läuft es 2001 zwar beruflich
gut, doch gesundheitlich ist nicht alles wirklich rund. Mehrere
Schwächeanfälle nach den Auftritten, eine Gallenblasen-OP und der
dringende Rat des Arztes, kürzer zu treten. Hape ist klar: So geht es
nicht weiter. Er entscheidet sich zu einem großen Schritt. Besser
gesagt, zu einem langen Weg. Er will den Jakobsweg nach Santiago de
Compostela laufen, die ganzen 770 Kilometer. Seine Freunde glauben
ihm nicht, seine Agentin hat Angst um seine Gesundheit, auch Hape
selbst zweifelt, ob er das schaffen kann. Und doch traut er sich. Und
trifft im Verlauf der Wanderung auf interessante, skurrile, nette und
komische Menschen. Vor allem jedoch trifft er - auf sich selbst. Im
Jahr 2006 veröffentlichte Hape Kerkeling ICH BIN DANN MAL WEG. Das
Buch wurde über 3 Millionen Mal verkauft und ist das
zweiterfolgreichste deutsche Sachbuch überhaupt. Nun hat Regisseurin
Julia von Heinz die Geschichte mit Devid Striesow in der Hauptrolle
verfilmt. Striesow ist als Hape ein wahrer Glücksgriff. Die Sprache,
die Gestik und Mimik, der Humor - man vergisst, dass hier jemand Hape
Kerkeling spielt. Immer mehr glaubt man, Hape Kerkeling auch wirklich
zu sehen. Karoline Schuch und Martina Gedeck verkörpern ebenso
überzeugend die Rollen als Hapes Reisebekanntschaften, die immer mehr
auch zu Wegbegleiterinnen und Freundinnen werden. Schön eingeflochten
in die Rahmenhandlung werden Hapes Erinnerungen an seine Kindheit und
Jugend. Der kleine, etwas untersetzt wirkende Junge aus
Recklinghausen, der am liebsten vor dem Fernseher saß und von seiner
"Omma" Schnittchen vorgesetzt bekam. Doch angetrieben wurde auch der
kleine Hape nur von einem Traum: ins Fernsehen kommen und zeigen, was
er kann. Julia von Heinz verwebt geschickt die beiden Erzählebenen,
die Klammer bilden dabei Hapes eigene Überlegungen aus dem Buch, die
sich als Kommentar aus dem Off über die Handlung legen. Es sind
oftmals gar nicht übergroße Gedanken, keine großen philosophischen
Betrachtungen. Eher sind es Alltagsreflektionen, kurze Momente der
Selbsterkenntnis oder der Beobachtung der Umwelt um ihn herum. Doch
genau dies macht den Charme nicht nur der Vorlage, sondern auch
dieses Films aus, der zudem mit wunderschön gefilmten Aufnahmen auch
die Faszination dieses Weges auf beste Weise bebildert. ICH BIN DANN
MAL WEG ist eine gelungene Umsetzung von Hape Kerkelings
Erfolgsroman. Ein Film, der anregt, amüsiert, berührt und vielleicht
ja auch inspiriert.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/ich_bin_dann_mal_weg

Remember

Drama, Spielfilm. Deutschland, Kanada 2015.

Es gibt für Zev eigentlich nichts mehr, für das es sich zu leben
lohnt. Vor kurzem starb seine geliebte Frau und seine fortschreitende
Demenz raubt ihm mehr und mehr die Erinnerung. Dann wird er von
seinem alten Freund Max an einen ungeheuerlichen Plan erinnert, den
die beiden gemeinsam geschmiedet haben: Max hat einen ehemaligen
KZ-Aufseher gefunden, der in den USA unter falscher Identität lebt.
Und Max will Rache. Genau wie Zev, der sich entscheidet, loszuziehen,
um diese Rache selbst zu vollstrecken. Trotz seiner Verfassung
unternimmt er die anstrengende Reise quer durchs Land. Denn er hat
einen Wunsch: Dem Mann in die Augen zu sehen, der so viele Leben auf
dem Gewissen hat. Und dann Vergeltung zu üben. In seinem neuen Film
verhandelt der Regisseur Atom Egoyan die Themen Schuld, Vergeltung,
Vergessen und Verdrängung. Erneut arbeitet er dabei mit Christopher
Plummer zusammen, der die Rolle des Zev mit beeindruckender
Intensität erfüllt. Ein Mann am Ende seines Lebens, der alles, was er
liebte, bereits verloren hat und sich nun ohne Rücksicht auf
Konsequenzen auf die letzte entscheidende Reise macht. Plummer agiert
glaubwürdig, natürlich, berührend und authentisch. Das Krankheitsbild
der Demenz macht er spürbar, aber nie plakativ. Das Entsetzen des
Holocaust, die niemals heilenden Wunden der Überlebenden und die
ambivalente Reue der Täter - das alles erzählt Egoyan, ohne es mit
moralischem Zeigefinger in den Vordergrund zu schieben. Das Ensemble
ist mit Bruno Ganz, Martin Landau und Jürgen Prochnow hochkarätig
besetzt. Am Ende des Films erhält die spannende Geschichte noch eine
letzte Wendung, die den Zuschauer fassungslos zurücklässt. Auch
dadurch ist REMEMBER gelungenes Genre-Kino, das die Standards gut
einzusetzen weiß und außerdem mit ihnen spielt. Ein bewegender und
überzeugender Film über Rache und Vergebung. Und über das langsame
Vergessen, das ein ganzes Leben auslöschen kann.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/remember_2

Joy - Alles außer gewöhnlich

Tragikomödie, Spielfilm. USA 2015.

Man kann sich die Familie nicht aussuchen, in die man geboren
wird. Als Joy ein kleines Mädchen war, hatte sie große Pläne. Sie
wollte Dinge erfinden und damit die Welt verändern. Doch dann lassen
sich die Eltern scheiden, die Mutter verkriecht sich in ihr
Schlafzimmer, wo sie den lieben langen Tag Seifenoper schaut, der
Vater zieht von einer Liebelei zur nächsten und Joy selbst ist bald
gezwungen, die Verantwortung für alle zu übernehmen. Ihre eigene Ehe
endet mit zwei Kindern und der Scheidung, was den Ex-Mann nicht davon
abhält, noch immer in Joys Keller zu hausen. Als ihr eines Tages dann
jedoch eine zündende Idee kommt, glaubt sie, jetzt sei endlich ihr
Tag gekommen. Wild entschlossen entwickelt sie einen Businessplan und
beginnt, ihre Erfindung zu vermarkten. Doch das Leben verläuft nun
einmal nicht wie eine Seifenoper. Und auf Joy warten noch einige
Klippen, die sie auf dem Weg in das verdiente Glück umschiffen muss.
David O. Russells neuer Film JOY - ALLES AUSSER GEWÖHNLICH startet
mit einer wundervollen Persiflage auf eine typisch amerikanische
Seifenoper. Und auch das Familienszenario, das er entwirft, wirkt wie
nach einem solchen Muster erdacht. Neurosen, lautstarke
Auseinandersetzungen und ein ständiges Hin und Her sind der
großartige Auftakt zur Reise der Filmheldin, die wie ein Phoenix aus
der Asche steigt und sich das Leben erarbeitet, was ihr zusteht.
Keine andere Schauspielerin könnte diese Rolle, die auf der wahren
Geschichte der Unternehmerin Joy Mangano basiert, so wunderbar
ausfüllen wie Jennifer Lawrence. Das nette Mädchen von nebenan, das
sich Stück für Stück in eine Kämpferin und Business-Frau verwandelt,
spielt Lawrence so authentisch und lebensnah, dass man ihr als
Zuschauer jede Sekunde glaubt und sie auf ihrem Weg begleitet. Doch
auch die Nebenrollen glänzen: Robert de Niro als unfähiger Vater, der
seiner Tochter den Respekt verwehrt, den sie sich so sehr wünscht;
Virginia Madsen als schrullige Mutter, die sich vor dem Leben
versteckt, oder auch Edgar Ramirez als ein Luftikus von Ex-Mann, der
trotz allem immer zu Joy hält und sie und die Kinder nicht verlassen
möchte. Und natürlich Isabella Rossellini als Investorin und Freundin
des Vaters. Sie alle tragen zu einem bunten Figurenpuzzle bei, das um
Joy kreist und gleichzeitig von ihr zusammengehalten wird. David O.
Russell gelingt es, die Figuren perfekt zu führen, was auch an seinem
Drehbuch liegt, das in dem für ihn so typisch lakonischen Stil
perfekte Dialoge liefert. Der Soundtrack ist genial gewählt,
Klassiker wie "Somethin' stupid" und verschiedene Hits von 70 bis 90
reihen sich aneinander und geben dem Film seine Leichtigkeit, die die
oftmals dramatische Entwicklung der Geschichte geschickt auffängt.
Auch kehrt der Film immer wieder als dramaturgischer Kniff zum
Leitthema der Seifenoper zurück und gestaltet Joys Tag- und Albträume
ganz in diesem herrlich überzeichneten Stil. Sehr gekonnt verbindet
JOY - ALLES AUSSER GEWÖHNLICH das Tragische mit dem Komischen. Ein
unterhaltsam ergreifender Film.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/joy_alles_ausser_gewoehnlich



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
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