NOZ: Bundestagspräsident beklagt Zunahme von Pöbeleien und Verfall der Umgangsformen
Geschrieben am 24-12-2015 |
Osnabrück (ots) - Lammert beklagt Zunahme von Pöbeleien und
Verfall der Umgangsformen
Bundestagspräsident: Freiheit der Meinungsäußerung kein
Freifahrtschein für Beschimpfungen
Osnabrück. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat die
Zunahme von Pöbeleien und den wachsenden Verfall der Umgangsformen in
Deutschland beklagt. Die Freiheit der Meinungsäußerung sei kein
Freifahrtschein für Beschimpfungen und verbale Verletzungen, sagte
Lammert in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag). Fatal sei, dass staatsanwaltliche Ermittlungen nach
Pöbeleien gegen Politiker oder andere Menschen des öffentlichen
Lebens meist folgenlos blieben. Dies habe eine Reihe von Beispielen
gezeigt. "Am Ende sind die Opfer entmutigt und die Pöbler ermutigt",
beklagte der Bundestagspräsident. In den sozialen Netzwerken scheine
jede Schamschwelle gefallen zu sein. Häufiger als früher nennten
Pöbler sogar Name und Adresse -offenkundig in der Annahme, ihr
"abstoßender Wettbewerb" werde allgemein akzeptiert. Früher habe es
eine Selbstdisziplinierung gegeben nach dem Motto "Das gehört sich
nicht". Diese Kategorie scheine zunehmend abhandenzukommen,
kritisierte Lammert. Dieser "Unterbietungswettbewerb im Niveau" müsse
alle herausfordern: in den Familien, Schulen, Betrieben und
gesellschaftlichen Organisationen. Durch den Gesetzgeber allein sei
das Problem nicht zu lösen.
________________________________________________________________
Bundestagspräsident mahnt mehr Offenheit für neue Entwicklungen an
Lammert: Wir können unseren sehr hohen Lebensstandard nicht unter
Denkmalschutz stellen
Osnabrück. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hat bei den
Bundesbürgern mehr Offenheit für neue Entwicklungen angemahnt. Die
Gesellschaft in Deutschland sei sehr auf die Erhaltung des
gegenwärtigen Status bedacht, sagte Lammert in einem Interview mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). "Den aktuell sehr hohen
Lebensstandard bei uns können wir aber ganz sicher nicht unter
Denkmalschutz stellen", erklärte er. Um diesen zu wahren, sei im
Gegenteil Erneuerung, Verjüngung und Veränderung nötig. Lammert sieht
Deutschland aber nicht als "Republik der Jammerer".
Die Zahl der stillen Helden sei um ein Vielfaches größer als die
der lautstarken Jammerer. "Aber leider lassen wir allzu häufig zu,
dass die Lautstarken die Stimmung prägen", erklärte der Politiker. Er
nannte es "durchaus verständlich und eigentlich normal", dass viele
offene Fragen am Ende des Jahres Besorgnis auslösten. Angesichts
großer Herausforderungen durch den Flüchtlingszustrom sei zugleich
eine nachhaltige, bewundernswerte Hilfsbereitschaft der Bundesbürger
zu erleben. Dies verdiene hohen Respekt und sei "Ausdruck von
Selbstbewusstsein, nicht von Angst". Lammert sieht auch Anlass zu
Optimismus, weil die Besorgnisse der Menschen erkennbar ernst
genommen würden.
________________________________________________________________
Bundestagspräsident hält Gesetz zur Integrationspflicht im
Grundsatz für richtig
Lammert: Wer nach Deutschland kommt, wandert in den
Geltungsbereich des Grundgesetzes ein - "Das müssen wir vermitteln"
Osnabrück. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) ist offen für
ein Gesetz, das bei Migranten eine Integrationspflicht festschreibt.
Diesen Grundgedanken halte er für richtig, sagte Lammert in einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Wer nach
Deutschland komme und hierbleiben wolle, wandere in den
Geltungsbereich des Grundgesetzes ein. "Das müssen wir
unmissverständlich vermitteln", forderte der Parlamentspräsident.
Vor zehn Jahren sei diese Debatte von vielen für überflüssig und
unangemessen erklärt worden. "Damals wurde auch die Verpflichtung zum
Erwerb der deutschen Sprache als ,Zwangsgermanisierung' kritisiert",
betonte Lammert. Das sei zum Glück heute anders. Es gebe neue
Einsichten und "längst eine heimliche Übereinkunft darüber, dass
unsere wie jede andere Gesellschaft so etwas wie eine Leitkultur
brauche, dies nur nicht so nennen solle".
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
582228
weitere Artikel:
- WAZ: Kirchen loben Hilfsbereitschaft der Bürger Essen (ots) - Die beiden großen Kirchen in unserer Region haben
anlässlich des Weihnachtsfestes die enorme Hilfsbereitschaft vieler
Deutscher gegenüber Flüchtlingen gewürdigt. Der Essener Ruhrbischof
Franz-Josef Overbeck und Annette Kurschus, Präses der Evangelischen
Kirche von Westfalen, äußerten im Gespräch mit der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) aber auch Verständnis
für weit verbreitete Ängste vor einer Überforderung der Gesellschaft
durch die hohe Zahl an Asylsuchenden im Land.
"Die große Hilfsbereitschaft mehr...
- Westfalen-Blatt: Kriminalstatistik listet ab 2016 Taten von Flüchtlingen auf Bielefeld (ots) - Bei der Anfertigung von Strafanzeigen können
Polizisten künftig das Merkmal "Flüchtling" ankreuzen. Wolfgang
Beus, Sprecher im nordrhein-westfälischen Innenministerium,
bestätigte dem WESTFALEN-BLATT (Bielefeld), dass sich die
Innenminister der Länder und des Bundes darauf verständigt hätten.
Die Änderung trete zum Jahresbeginn in Kraft. Der Beschluss war von
den Direktoren der Landeskriminalämter und dem Präsidenten des
Bundeskriminalamts vorbereitet worden.
Beus: »Bisher gibt es keine verlässlichen mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Verbandspräsident zu Guttenberg beklagt Folgen des Klimawandels für deutschen Wald - Umstieg auf neue Baumarten notwendig
Berlin / Saarbrücken - Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der Klimawandel macht der deutschen
Forstwirtschaft bereits jetzt zu schaffen. "Wir haben mehr Orkane,
mehr Trockenheit, mehr Schädlinge und mehr Waldbrände als früher",
sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Waldbesitzerverbände,
Philipp Franz zu Guttenberg, der Saarbrücker Zeitung
(Donnerstag-Ausgabe). "Sicher werden wir auf eine breitere Palette
von Baumarten zurückgreifen müssen, weil viele unserer bisherigen
Baumarten den neuen Standortbedingungen nicht gewachsen sind", so zu
Guttenberg. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Soziales
Paritätischer Wohlfahrtsverband begrüßt Zulauf beim Bundesfreiwilligendienst Halle (ots) - Der Geschäftsführer des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat den großen Andrang auf den
Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) für Flüchtlinge bestätigt und
nachdrücklich begrüßt. "Auch bei uns ist die Nachfrage groß", sagte
er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Donnerstag-Ausgabe). "Wir haben gewusst, dass die zusätzlichen
Stellen auf eine gute Nachfrage treffen werden. Dass der Run aber so
großartig wird, hat uns selber noch einmal außerordentlich
überrascht." Schneider fügte hinzu: mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Wunsch nach Versöhnung - Kommentar von Klaus Michael Baur Karlsruhe (ots) - Sachlichkeit und Pragmatismus - gepaart mit
großem Hilfswillen. Diese Größen müssen die Flüchtlingsdebatte 2016
begleiten. Dazu gehören unbequeme Wahrheiten: Die Flüchtlingskrise
ist in weiten Teilen das Ergebnis politischen Wegsehens gegenüber der
aufkeimenden Terrormiliz IS, sie ist die Folge nationaler Interessen
und Konflikte, die den Westen nur zögerlich interessierten. Und sie
ist das Werk skrupelloser und viel zu lange frei agierender
Schleuser. Nur ein in der Flüchtlingsaufnahme - aber auch
Fluchtursachenbekämpfung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|