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Im Video: Skisprung-Legende Helmut Recknagel: "Ich traue Severin Freund den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee zu" (VIDEO)

Geschrieben am 23-12-2015

Frankfurt am Main (ots) -

Anlässlich der 64. Vierschanzentournee, die am 28. Dezember mit
dem Skispringen in Oberstdorf startet, spricht Dr. Helmut Recknagel,
dreifacher Tournee-Sieger und Mitglied der "Hall of Fame des
deutschen Sports", im Video-Interview der Deutschen Sporthilfe über
die Chancen von Severin Freund und dessen Konkurrenten, vergleicht
die Veränderungen im Skisprung mit "Weißbrot und Vollkorn" und
schlägt Jens Weißflog, Sven Hannawald und Martin Schmitt als
zukünftige "Hall of Fame"-Mitglieder vor.

Wir bieten das sendefertig geschnittene und vertonte Video (2:48
Min) kostenlos und rechtefrei zum Download:

Mit Bauchbinden:
www.videogestalter-berlin.de/download/ITV_recknagel_dirty.mp4
Ohne Bauchbinden:
www.videogestalter-berlin.de/download/ITV_recknagel_clean.mp4

Zum Embedden aus dem Sporthilfe youtube-Kanal:
https://youtu.be/uxCKJo6iF0E

Das Interview im Wortlaut:

Deutsche Sporthilfe: Herr Recknagel, wie wertvoll ist ein Sieg bei
der Vierschanzentournee?

Helmut Recknagel: Wer eine Vierschanzentournee gewinnt, ist aus
meiner Sicht auch ein Weltmeister.

Deutsche Sporthilfe: Wie schätzen Sie die Chancen der deutschen
Skispringer bei der Tournee ein?

Helmut Recknagel: Die Ausgangslage sieht günstig aus. Ich denke
jetzt an Klingenthal mit dem Mannschaftssieg und auch den dritten
Platz von Severin Freund. Dann haben wir ja in Lillehammer gute
Ergebnisse gehabt, und in Russland war das auch ganz ordentlich. Ich
schätze Severin Freund am stärksten ein, und dann sehe ich auch mit
Richard Freitag einen guten Mann. Also die Chancen sind gut, ein Sieg
wäre möglich, wenn alles passt.

Deutsche Sporthilfe: Welche Chancen hat Severin Freund, der im
vergangenen Winter den Gesamt-Weltcup gewonnen hatte?

Helmut Recknagel: Severin Freund traue ich den Gesamtsieg zu, weil
er bisher bewiesen hat - auch in der vergangenen Saison -, dass er
zur Weltspitze gehört. Er ist sprungstark, hat ein hervorragendes
Fluggefühl, fast immer eine sichere Landung, ist psychophysisch
stabil und mental hervorragend.

Deutsche Sporthilfe: Wen sehen Sie als seine stärksten
Konkurrenten an?

Helmut Recknagel: Die größten Rivalen kommen aus Norwegen. Nicht
zu verachten sind Michael Hayböck und Stefan Kraft aus Österreich.
Und mein großer Favorit - muss nicht immer zutreffen - ist Peter
Prevc aus Slowenien, der, wenn er so weitermacht, schwer zu schlagen
ist.

Deutsche Sporthilfe: Sie waren in den 50er/60er Jahren aktiv - was
sind seitdem Ihrer Meinung nach die größten Veränderungen im
Skisprung?

Helmut Recknagel: Der Schanzenbau hat sich technisch so gut
entwickelt, dass die Sprünge heute an die großen Weiten herangehen,
bis an 150 Meter. Für mich ist das heute durch die langgestreckten
Flüge eine sogenannte "Weißbrot-Welt". Zu meiner Zeit - lange zurück,
vor 50 Jahren - da war das "Vollkorn". Wir standen viel höher in der
Luft, hatten nicht die großen Weiten.

Deutsche Sporthilfe: Gibt es Dinge, die Sie im heutigen
Wettkampfsystem verändern würden?

Helmut Recknagel: Die vielen Wettkämpfe könnte man anzahlmäßig
verkürzen. Eine Weltmeisterschaft mit nur zwei Sprüngen zu
entscheiden, ist vielleicht nicht die Perspektive. Man müsste
vielleicht drei große Sprungläufe zusammenrechnen und dann steht der
Weltmeister, auf der Normalschanze und auf der Großschanze.

Deutsche Sporthilfe: In diesem Jahr wurde Hans-Georg Aschenbach
als zweiter Skispringer neben Ihnen in die "Hall of Fame des
deutschen Sports" aufgenommen. Wer gehört Ihrer Meinung als nächstes
in diese Ruhmeshalle?

Helmut Recknagel: Jens Weißflog, Martin Schmitt, Sven Hannawald.
Jens Weißflog ist meine Nummer eins: zweimal Olympiasieger im Einzel,
in zwei unterschiedlichen Stilarten, und einmal mit der Mannschaft.
Sven Hannawald ist Olympiasieger und hat die vier Tagessiege im
Rahmen der Vierschanzentournee. Martin Schmitt war Weltmeister und
Olympiasieger mit der Mannschaft. Alles prima. Die drei könnte ich
mir in der "Hall of Fame" vorstellen.

Zur Person:
Dr. Helmut Recknagel (* 20. März 1937 in
Steinbach-Hallenberg/Thüringen)

Helmut Recknagel gewann dreimal die Vierschanzentournee (1957/58,
1958/59, 1960/61). Bei den Olympischen Spielen 1960 in Squaw Valley
krönte er sich zum Olympiasieger (was gleichzeitig dem
Weltmeistertitel entsprach) und war zudem Fahnenträger der
gesamtdeutschen Mannschaft. Bei Weltmeisterschaften siegte Recknagel
1962 auf der Großschanze und gewann 1958 (Großschanze) und 1962
(Normalschanze) jeweils eine Bronzemedaille. Nach den Olympischen
Spielen 1964 beendete er seine Karriere. Dem Sport blieb er bis
Anfang der 1990er Jahre als Sprungrichter verbunden, zudem war er von
1970 bis 1990 Persönliches Mitglied im Nationalen Olympischen Komitee
der DDR. 2011 wurde "die deutsche Skisprunglegende" in die "Hall of
Fame des deutschen Sports" aufgenommen.

Zum "Hall of Fame"-Portrait: http://bit.ly/1V2lZBF

Abdruck honorarfrei. Quelle: Deutsche Sporthilfe

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Heike Schönharting
Otto Fleck-Schneise 8
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Tel: 069-67803 - 511
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: heike.schoenharting@sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de und www.hall-of-fame-sport.de


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