Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Polizeitechnik in Nordrhein-Westfalen
Geschrieben am 13-01-2016 |
Bielefeld (ots) - Steinzeit bei der Polizei in
Nordrhein-Westfalen: Bürger können weder Fotos noch Videos online an
Behörden übermitteln. Es klingt wie ein Witz: Wer in Bielefeld
Bilder von den Ausschreitungen in der Silvesternacht gemacht hat,
soll sich telefonisch einen Termin bei der Kripo holen, um dann seine
Dateien persönlich vorbeizubringen. Ob Zeugen diesen Aufwand
treiben?
In den anderen Behörden des Landes sieht es nicht besser aus, denn
das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg, das
schon Schlagstöcke beschafft hat, die beim Training brachen, ist
nicht in der Lage, den Behörden die entsprechende Technik zur
Verfügung zu stellen. So scheiterte kürzlich auch ein Bielefelder
Einzelhändler mit dem Versuch, unmittelbar nach einem Diebstahl ein
Video des Täters an die Leitstelle zu übermitteln. Er musste die DVD
selbst vorbeibringen.
Mit großem Getöse eröffnete NRW-Innenminister Ralf Jäger 2013 das
100 Mann starke sogenannte Cybercrime-Kompetenzzentrum beim
Landeskriminalamt in Düsseldorf. Vielleicht hätte er stattdessen
die 50 Behörden im Land erst einmal mit dem Nötigsten ausstatten
sollen. Das hätte zwar nicht so aufregend geklungen wie Cybercrime,
wäre der Polizei aber eine große Hilfe gewesen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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