Thüringische Landeszeitung: Die Getriebenen - Rot-rot-grüne Gebietsreform im Schweinsgalopp / Leitartikel von Elmar Otto zur Gebietsreform in Thüringen
Geschrieben am 20-01-2016 |
Weimar (ots) - Der sozialdemokratische Innenminister drückt bei
der Gebietsreform auf die Tube. Und das aus für ihn nachvollziehbaren
Gründen. Zum einen will Holger Poppenhäger sein Großprojekt aus dem
nächsten Landtagswahlkampf raushalten. Schließlich werden Städte ihre
Kreisfreiheit verlieren, Landkreise fusionieren sowie etliche
Bürgermeister und auch einige Landräte sich nach anderen Jobs umsehen
müssen. Es gibt also genug Munition für die Opposition. Deshalb muss
aus Sicht von Rot-Rot-Grün 2018 alles über die Bühne gehen.
Zum anderen hat Poppenhäger schon vor einigen Monaten die
Motivation für seinen Reformeifer eingestanden. "In der Tat haben wir
gedacht, dass wir dafür nur eine Legislaturperiode zur Verfügung
haben", sagte der Minister im Oktober.
Doch bei aller Notwendigkeit für Veränderungen: Wer eine
verschlankte, effiziente Verwaltung mit neuen kommunalen Zuschnitten
in Einklang bringen will, um den Freistaat fit für die Zukunft zu
machen, darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er muss
analytisch und nachvollziehbar argumentieren. Das kostet Zeit und
Kraft. Dazu gehört, dass die Landesregierung endlich offenlegt,
welche Kreise miteinander verschmelzen sollen, welche Gemeinden nur
gemeinsam überlebensfähig sind und vor allem, was das Ganze kostet.
Im Moment wirkt die Koalition getrieben - von der politischen
Konkurrenz, den Wählern und vom eigenen Ehrgeiz gleichermaßen. Dabei
müsste gerade jetzt Gründlichkeit vor Schnelligkeit gelten.
Eine Gebietsreform im Schweinsgalopp, die mehr offene Fragen
hinterlässt als sie Antworten gibt, führt zu verärgerten
Behördenmitarbeitern und verunsicherten Bürgern - und ist zum
Scheitern verurteilt.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
583572
weitere Artikel:
- stern-RTL-Wahltrend: Union verliert, AfD erstmals zweistellig - Mehrheit der Deutschen für Grenzschließung Hamburg (ots) - Flüchtlingskrise, internationaler Terrorismus und
Sicherheitsfragen haben das Vertrauen in die staatstragenden Parteien
der Großen Koalition sinken lassen: 40 Prozent der Wähler, die bei
der Bundestagswahl 2013 noch für die Union gestimmt hatten, würden
sich heute nicht mehr für sie entscheiden - von den SPD-Wählern sind
es sogar 45 Prozent, die ihrer Partei den Rücken gekehrt haben. Im
stern-RTL-Wahltrend käme die Union aus CDU und CSU auf nur noch 37
Prozent, und die SPD verharrt bei mageren 23 Prozent. Die Grünen mehr...
- NOZ: AfD will CDU beerben Osnabrück (ots) - AfD will CDU beerben
Flüchtlingskrise: Niedersachsens Parteichef Hampel lehnt Kürzung
der Entwicklungshilfe ab
Osnabrück. Die Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) gibt
sich nach guten Umfragewerten selbstbewusst und will die CDU als
konservative Kraft beerben. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Niedersachsens AfD-Landeschef
Armin Paul Hampel: "Ich halte uns für die natürliche Nachfolgepartei
der Christlich Demokratischen Union Deutschlands." Die CDU habe sich
"durch mehr...
- NOZ: Bistümer zahlen mehr als 6,4 Millionen Euro an Missbrauchsopfer Osnabrück (ots) - Sexueller Missbrauch: Bistümer zahlen mehr als
6,4 Millionen Euro an Opfer
Seit 2011 mehr als 1000 Anträge auf Anerkennung erlittenen Leides
Osnabrück. Die Bistümer in Deutschland haben in den vergangenen
fünf Jahren mehr als 6,4 Millionen Euro an Opfer sexuellen
Missbrauchs gezahlt. Das ergab eine Umfrage der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) unter den 27 Diözesen. Die Summe wurde an mehr
als 1000 Antragssteller ausgezahlt, die sich zwecks Anerkennung des
erlittenen Leides an die katholische Kirche mehr...
- NOZ: Europaexperte Gerken: EU-Verfahren gegen Polen greifen nicht Osnabrück (ots) - Europaexperte Gerken: EU-Verfahren gegen Polen
greifen nicht
Sogenannter Rechtsstaatsmechanismus unter Mitgliedstaaten
umstritten - "EU wird weitere Krisen nicht überleben"
Osnabrück. Der Direktor des Centrums für Europäische Politik,
Lüder Gerken, bezweifelt, dass die Verfahren der Europäischen Union
(EU) gegen einzelne Mitgliedstaaten ein wirksames Instrument in der
Politik der EU sind. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) sagte Gerken, die EU-Kommission brauche für die
Anwendung mehr...
- NOZ: Wehrbeauftragter fordert höheren Etat für Bundeswehr Osnabrück (ots) - Wehrbeauftragter fordert höheren Etat für
Bundeswehr
SPD-Politiker Bartels: Äußere Sicherheit wird immer wichtiger
Osnabrück. Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels
(SPD), fordert einen höheren Wehretat als von der Bundesregierung
angekündigt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch) sagte Bartels: "Äußere Sicherheit bekommt aktuell einen
höheren Stellenwert." Die jüngste Etatsteigerung von 1,16 Prozent der
Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt/BIP) auf 1,17 Prozent mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|