Kinostart mit Prädikat für SEBASTIAN UND DIE FEUERRETTER/Weitere Kinostarts mit Prädikat: Der Abenteuerfilm WIE BRÜDER IM WIND und die Dokumentation FAMILY BUSINESS
Geschrieben am 26-01-2016 |
Wiesbaden (ots) - Nach dem Krieg kehrt 1945 wieder Ruhe ein in dem
kleinen französischen Alpendorf, in dem der 10-jährige Sebastian bei
seinem Ziehvater César wohnt. Sehnsüchtig wartet er auf die Rückkehr
von Angelina, die Nichte Césars, die sich den Untergrundkämpfern
angeschlossen hatte. Doch dann stürzt das Flugzeug mit ihr an Bord ab
und entfacht einen Waldbrand. Jeder glaubt, Angelina sei tot. Nur
Sebastian spürt, dass sie noch lebt. Und macht sich mit seiner treuen
Hündin Belle auf den Weg, sie zu suchen. Dabei stößt er auf ein
Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird. Die fünfköpfige
Expertenrunde der FBW verlieh dem Kinderfilm SEBASTIAN UND DIE
FEUERRETTER (Start: 28. Januar) über den mutigen Jungen Sebastian und
seine treue Gefährtin Belle das höchste Prädikat "besonders
wertvoll". In ihrer Begründung schreibt sie: "Ein wundervoller
Kinderfilm "alter Schule", der Kinder in ihren Erfahrungen mit
Schulfrust, Verlustangst und Tod naher Angehöriger abholt und in eine
Welt ohne Handys entführt. Werte wie Familie, Freundschaft und
Solidarität über Ländergrenzen hinweg werden beschworen. Liebevoll
und detailreich sind das karge Leben der Bergbauern und die
Hierarchie in der Gemeinde beschrieben, die Alpen bilden eine
grandiose Kulisse. Jede Szene, jedes Detail ist durchdacht, die
einzelnen Handlungsstränge greifen dabei ineinander wie die Rädchen
einer gut geölten Maschine." Für die Jugend Filmjury der FBW ist der
Film "spannend erzählt", der Schnitt "abwechslungsreich" und die
Emotionen werden "gut dargestellt". Sie empfiehlt den Film mit der
Höchstwertung von fünf Sternen.
Gerardo Olivares und Othmar Penker erzählen in WIE BRÜDER IM WIND
(Start: 28. Januar) von einer jener seltenen Freundschaften zwischen
Mensch und Tier, die, so die Jury der FBW, "trotz oder gerade wegen
ihrer Märchenhaftigkeit zu bezaubern weiß". Seit dem Tod der Mutter
ist der Jugendliche Lukas verstummt. Auch der Vater, ein schroffer
und verbitterter Mann, kommt nicht mehr an den Jungen heran. Erst als
dieser ein Adlerküken findet und es mit Hilfe des Wildhüters Danzer
aufzieht, scheint Lukas wieder Nähe zulassen zu können. Doch
irgendwann kann sich das heranwachsende Tier nicht mehr länger des
Ruf der Natur erwehren: Es muss hinaus in die Lüfte, um dort zwischen
den majestätischen Gipfeln sein eigenes Leben zu führen - ähnlich wie
Lukas, der den Verlust seiner Mutter hinter sich lassen muss. "Der
Film besticht vor allem durch die herrlichen Landschafts- und
Tieraufnahmen, die man so in dieser Qualität und technischen Finesse
selten gesehen hat. So wird der Film ein echtes Erlebnis, dessen
Bilder noch lange im Gedächtnis haften bleiben. "Ein erhebendes
Märchen für kleine und große Kinozuschauer, die hier wahrlich das
Staunen über die Wunder der Natur wieder lernen können." So die Jury
der FBW, die den Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll"
auszeichnet. Die Jugend Filmjury der FBW empfiehlt den Film für
Kinofans ab acht Jahren.
Der Dokumentarfilm FAMILY BUSINESS (Start: 28. Januar) von
Christiane Büchner betrachtet eine Situation, wie sie in Deutschland
heutzutage häufig anzutreffen ist. Wenn die eigenen Eltern alt werden
und sich nicht mehr selbst versorgen können, dann möchten die Kinder
ihnen den Umzug in ein Altersheim gerne ersparen. Doch sie selbst
sind berufstätig und haben keine Zeit, sich zu kümmern. Und so werden
Frauen, oftmals aus Polen kommend, angestellt, um mit den älteren
Menschen im Haus zu leben, ihnen den Haushalt zu führen und ihnen
Gesellschaft zu leisten. Büchners Film thematisiert die
Verständnisprobleme, die zwischenmenschlichen Konflikte und Reibungen
und die Sehnsucht der Frauen nach ihrer Heimat. Die Jury der FBW war
beeindruckt von der "Diskretion und der bemerkenswerten Konsequenz",
mit der der Film seinen Protagonisten folgt. Auf diese Weise, so die
Jury, entsteht eine "intime, aber niemals voyeuristische Betrachtung
über eine Zwangsgemeinschaft, wie wir ihr in Zukunft noch häufiger
begegnen werden." In ihrer Begründung für das höchste Prädikat
"besonders wertvoll" kommt die Jury zu dem Schluss: "Ein sehenswerter
Film."
In der kommenden Woche starten: Das bewegende Historiendrama
SUFFRAGETTE sowie der Animationsfilm ROBINSON CRUSOE. Mehr
Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen unter
www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Die Jugend Filmjurys der FBW sind mit 10-14-jährigen Schülerinnen
und Schülern besetzt. Sie sind an insgesamt acht Standorten in
Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das Filmprogramm für
5-14-jährige.
Prädikatsfilme vom 28. Januar 2016
Sebastian und die Feuerretter
Spielfilm, Abenteuerfilm, Kinder- und Jugendfilm. Frankreich 2015.
Frankreich, 1945. Der Krieg ist vorbei und Ruhe ist wieder
eingekehrt in dem kleinen Alpendorf Saint Martin. Dort wohnt der
10-jährige Sebastian bei César, seinem Ziehvater, und wartet auf die
Rückkehr von Angelina, Césars Nichte. Doch das Unglück bricht ein,
als das Flugzeug mit Angelina abstürzt und einen Waldbrand auslöst.
Niemand glaubt daran, noch Überlebende zu finden, die Rettungsmission
der Feuerwehr wird abgebrochen. Nur Sebastian will das nicht
akzeptieren, spürt er doch, dass Angelina noch am Leben ist. Zusammen
mit Belle macht er sich auf den Weg, sie zu retten und stößt dabei
auf ein altes Geheimnis, das sein Leben für immer verändern wird. Die
Geschichte von Sebastian und seinem treuen Hund Belle geht weiter.
Trotz aller Wendungen und Widrigkeiten lässt sich der lebhafte Junge
voller Willenskraft und mit Belles Hilfe auf eine abenteuerliche
Reise ein. Spannung, Abenteuer und gefühlvolle Momente gehen Hand in
Hand und sorgen für ein rundes, abwechslungsreiches Filmerlebnis.
Beeindruckend ist auch die schauspielerische Leistung. Besonders die
Jungdarsteller überzeugen durch ihre natürliche und charismatische
Leinwandpräsenz. Die wunderschöne musikalische Begleitung von Armand
Amar liefert mit ihren zurückgenommenen, aber auch mitreißenden
Momenten die emotionale Stütze des Films. Auch in der Kameraarbeit
ragt der Film heraus. Atemberaubende Panoramabilder und begeisternde
Tier- und Naturaufnahmen zeigen die Größe und Faszination der
Landschaft. Dieser wunderschöne Familienfilm ist für große und kleine
Zuschauer ein echter Genuss.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/sebastian_und_die_feuerretter
http://www.jugend-filmjury.com/film/sebastian_und_die_feuerretter
Wie Brüder im Wind
Spielfilm, Drama, Abenteuerfilm. Österreich 2015.
Lukas lebt mit seinem Vater in den Bergen. Seit dem Tod der Mutter
hat Lukas sich von seinem Vater abgewandt, er zieht sich immer mehr
zurück, spricht nicht mehr und wandert in seinen Streifzügen durch
die Dolomiten immer wieder zum alten Haus der Familie, und damit auch
zu den Erinnerungen an glücklichere Zeiten. Eines Tages findet Lukas
ein Adlerjunges, das aus dem Nest gefallen ist. Lukas kümmert sich um
ihn, baut ihm im alten Haus ein Nest, füttert ihn und peppelt ihn
auf. Doch je größer und stärker der Adler wird, desto mehr wird Lukas
schmerzhaft bewusst, dass der Moment des Abschieds bald nahen wird.
Der Film von Gerardo Olivares und Otmar Penker besticht durch seine
faszinierenden Tier- und Landschaftsaufnahmen. So nah wie hier kommt
man Adlern und den Nestern, in denen sie hausen und die Jungtiere
aufziehen, selten. Vom Schlüpfen über die ersten Nestkämpfe bis hin
zu den Beuteflügen der Großtiere - immer ist die Kamera ganz nah und
lässt den Zuschauer die dramatischen Momente im wahrsten Sinne des
Wortes aus der "Vogelperspektive" miterleben. Dabei spart der Film in
keinem Moment aus, dass es sich bei Adlern um Raubtiere, also um
Jäger handelt. Das Töten anderer Tiere, um das eigene Überleben zu
sichern, wird ebenso wenig ausgespart wie auch andere dramatische
Momente. Doch das steigert nur die große Authentizität der Aufnahmen.
Erzählt wird der Film von Jean Reno, der als Förster den Jungen Lukas
begleitet und ihm einiges über die Aufzucht des Adlers beibringt.
Tobias Moretti spielt den Vater von Lukas mit der nötigen
Bärbeißigkeit, schafft es aber, sich seinem Sohn langsam wieder
anzunähern. Und Manuel Camacho als Lukas selbst liefert mit seinem
Spiel eine geeignete Identifikationsfigur, auch für das junge
Publikum. WIE BRÜDER IM WIND ist ein überaus gelungener Natur- und
Abenteuerfilm, mit überwältigenden Naturbildern und großen
Schauwerten. Mitreißend, berührend und wunderschön anzusehen.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/wie_brueder_im_wind
http://www.jugend-filmjury.com/film/wie_brueder_im_wind
Family Business
Dokumentarfilm, Deutschland, 2015. Prädikat besonders wertvoll
Jowita und ihr Mann wollen ihr Haus in Polen renovieren, ausbauen,
verschönern. Doch um diesen Traum verwirklichen zu können, braucht
die Familie Geld. Und so lässt sich Jowita als Altenpflegerin
ausbilden, um dann für zwei Monate zu einer Familie nach Deutschland
zu gehen. Leicht fällt Jowita der Abschied von ihrem Mann und ihrer
Tochter nicht. Das gleiche gilt für die Eingewöhnung in der neuen
Umgebung. Denn Anne, die unter anfänglicher Demenz leidet, kann sich
mit der fremden Frau in ihrem Haus nicht so einfach abfinden. Und sie
möchte die Kontrolle über den eigenen Haushalt nicht so einfach
abgeben. Eine schwierige Situation. Für beide Seiten. In Christiane
Büchners Dokumentarfilm FAMILY BUSINESS erlebt der Zuschauer zunächst
die Situation aus Jowitas Perspektive. Die Kamera begleitet die
Ausbildung, dokumentiert die Reise nach Deutschland, betritt mit ihr
Annes Welt und Zuhause. Doch es ist eine besondere Stärke des Films,
ab diesem Zeitpunkt beide Seiten gleich stark zu beleuchten. So kann
man empathisch mit allen Beteiligten mitfühlen und ihren oftmals sehr
konfliktreichen gemeinsamen Weg mitgehen. Ob Sprachbarrieren,
kulturelle Andersartigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten ob der
Haushaltsführung - der Zuschauer ist direkt mit eingebunden und
erlebt so direkt viele heitere, anstrengende, schwierige aber auch
berührende Momente. Dies verdankt der Film einer großen und stets
spürbaren Vertrautheit zwischen der Regisseurin und den Menschen, die
sie begleitet. Trotz der großen Nähe beobachtet Büchner nur und
mischt sich nicht ein. Das Thema hätte aktueller nicht gewählt sein
können. Es gibt unzählige ältere Menschen in Deutschland, die auf
Pflege angewiesen sind, sie sich aber nicht leisten können. Eine
ausgebildete Haushaltshilfe aus Polen ist oft der einzige Ausweg für
die Familien. Auch diesen Aspekt bringt der Film unaufdringlich
näher, ohne direkt mit dem Finger auf das Problem zu zeigen. FAMILY
BUSINESS ist ein großartiger Dokumentarfilm über ein wichtiges und
aktuelles Thema unserer Zeit. Unaufdringlich, und doch zutiefst
berührend.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/family_business
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
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