Börsen-Zeitung: Stagnation 4.0, Kommentar zum Maschinenbau von Daniel Schauber
Geschrieben am 01-02-2016 |
Frankfurt (ots) - Industrie 4.0 wird auf den deutschen
Maschinenbau, die "alte Tante" der Industrie, wie ein Jungbrunnen
wirken. Die vierte industrielle Revolution - die Vermählung von
stählernen Kolossen und Big Data - befreit die Hersteller von
Produktionstechnik von ihrem Mauerblümchendasein und macht aus der
"reifen" Branche (so lautet das schmeichelhaftere Wort für "alt")
wieder eine junge und flotte Industrie, deren Unternehmen man in
einem Atemzug mit Google oder Amazon nennt.
Das hört sich gut an, aber mit der Realität hat es wenig zu tun.
Die neuesten Daten aus dem Maschinenraum lassen nur einen Schluss zu.
Die in Aussicht gestellten Wachstumsraten durch intelligente Roboter
und schlaue Fräsmaschinen sind nichts als Zukunftsmusik. Auf kurze
und mittlere Frist ist ein Wachstumsschub nicht in Sicht. Im
abgelaufenen Jahr trat der deutsche Maschinenbau das vierte Jahr in
Folge auf der Stelle. Stagnation 4.0. Und 2016 ist keine Besserung in
Sicht.
Zugegeben, man kann die jüngste Jahresstatistik der
Produktionstechnikhersteller natürlich mit etwas Wohlwollen auch
anders lesen. Vier Jahre Stagnation haben durchaus etwas für sich in
einer Branche, die extrem zyklisch ist und mit Ausschlägen fertig
werden muss, die den Planern in den Konzernzentralen regelmäßig die
Schweißperlen auf die Stirn treiben. Alle Probleme, die extreme
Schwankungen mit sich bringen - vom Einkauf über den Personaleinsatz
bis hin zur Vertriebsstärke -, sind die Maschinenbauer in ihrer
Gesamtheit zunächst los. Wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass
die Investitionsgüterindustrie selbst eine sehr heterogene Branche
ist. Ein Hersteller von Anlagen zur Fertigung von Halbleitern sieht
die Welt derzeit mit anderen Augen als ein Zulieferer für die
Ölindustrie. Und unterjährig bleiben die Ausschläge nach wie vor
stark.
Was den deutschen Produktionstechnikherstellern sehr hilft, ist
ihre enorm breite Aufstellung und die globale Präsenz. Die
ausgeprägten Falten in China und Russland werden mit florierenden
Exporten in die USA weggebügelt. Die Reindustrialisierung in
Nordamerika und der schwache Euro schieben die Exporte in die USA an,
das ist das Glück des Tüchtigen.
Ein Trost für die Maschinenbauer nach vier Jahren Nullwachstum ist
zudem, dass es in der Branche auch in einstigen Boomländern voll im
Trend liegt, auf der Stelle zu treten. Auch der chinesische
Maschinenbau, der zuletzt noch mit zweistelligen und hohen
einstelligen Wachstumsraten glänzte, kam 2015 nicht über Stagnation
hinaus.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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