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Kinostart mit Prädikat für Carey Mulligan in SUFFRAGETTE/Außerdem mit Prädikat im Kino: Der große Animationsspaß ROBINSON CRUSOE

Geschrieben am 02-02-2016

Wiesbaden (ots) - Im Jahr 1912 wird die Londoner Wäscherin Maud
Watts am helllichten Tag Zeugin davon, wie wütende Frauen
Schaufensterscheiben mit Steinen einschlagen. Zunächst ist Maud
erschrocken und weiß nicht, was diese Frauen wollen. Doch bald schon
wird sie ein Teil der "Suffragetten", wie sie sich selber nennen. Ihr
Ziel: Das Wahlrecht für Frauen, dazu bessere Arbeitsbedingungen und
ein größeres Mitbestimmungsrecht. Für dieses Recht wollen die Frauen
auf die Straße gehen - und wenn es sein muss, auch ins Gefängnis. In
ihrem Film SUFFRAGETTE (Start: 4. Februar) beleuchten Regisseurin
Sarah Gavron und ihre Drehbuchautorin Abi Morgan, die bereits für
SHAME und DIE EISERNE LADY die Drehbücher verfasste, ein filmisch
bisher wenig aufgearbeitetes Thema. Doch neben dem historischen
Aspekt ist es beiden auch wichtig, die tief bewegende Geschichte
einer einzelnen Frau zu erzählen, die exemplarisch für so viele
Schicksale in der damaligen Zeit steht. "Das historische Drama hat
nichts museales an sich, sondern ist stattdessen packend inszeniert.
Das Produktionsdesign wirkt authentisch und der Film ist bis in
kleine Nebenrollen hochkarätig besetzt. Carey Mulligan gelingt es
eindrucksvoll, Maudes Entwicklung von einer sich den Männern in ihrem
Leben unterordnenden zu einer selbstbewusst für ihre Rechte
kämpfenden Frau intensiv und glaubwürdig darzustellen. SUFFRAGETTE
erzählt eine Geschichte, für die die Zeit schon lange überreif ist."
Die fünfköpfige Expertenrunde der FBW vergibt dem Film das höchste
Prädikat "besonders wertvoll".

ROBINSON CRUSOE (Start: 4. Februar) ist einer von den Stoffen, die
seit der Stummfilmzeit immer wieder verfilmt wurden. In dem neuesten
französisch-belgischen Animationsfilm von Ben Stassen und Vincent
Kesteloot wird die Geschichte nun aus einem anderen, überraschenden
Blickwinkel erzählt. Denn der Gestrandete findet sich nicht etwa, wie
sonst immer, alleine auf einer einsamen Insel wieder, sondern diese
ist bereits von Tieren bewohnt, für die Robinson ein Eindringling
ist, mit dem sie sich langsam anfreunden. Der Held der Geschichte ist
konsequenterweise der neugierige Papagei Dienstag, der davon träumt,
die große weite Welt jenseits seiner Heimatinsel kennenzulernen und
für den Robinson keine Bedrohung ist, sondern die Chance bietet,
seinen Horizont zu erweitern. Die Jury der FBW, die dem Film das
Prädikat "besonders wertvoll" verleiht, lobt die Vielfalt der
witzigen und originellen Figuren, die allesamt "liebevoll und mit
kleinen Eigenheiten und Details entworfen werden", zudem hebt sie
hervor, wie "grandios und mit einem guten Gespür für das Potential
der 3D-Technik" dieses "spannende Abenteuer" animiert ist. Auch die
Jugend Filmjury der FBW vergab vier von fünf Sternen und empfiehlt
den Film für "Entdecker und Entdeckerinnen am 7 Jahren".

Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.

Die Jugend Filmjurys der FBW sind mit 10-14-jährigen Schülerinnen
und Schülern besetzt. Sie sind an insgesamt acht Standorten in
Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das Filmprogramm für
5-14-jährige.

Prädikatsfilme vom 4. Februar 2016

Suffragette

Drama, Spielfilm. Großbritannien 2015.

London, 1912. Als die in einer Wäscherei beschäftigte Maud Watts
auf der Straße Zeugin wird, wie Dutzende Frauen Schaufensterscheiben
mit Steinen einschlagen und Parolen wie "Taten statt Worte" schreien,
ist sie zunächst erschrocken. Denn Maud hat, wie viele Frauen ihrer
Generationen, Zeit ihres Lebens immer nur ehrerbietend getan, was
Männer ihr sagten. Doch immer mehr Frauen fordern das Wahlrecht, das
ihnen bisher per Gesetz nicht zusteht. Sie fordern gerechten Lohn und
vor allem Anerkennung für das, was sie leisten. Und sie sind bereit,
für dieses Recht auf die Straße zu gehen - oder auch ins Gefängnis.
Die Regierung nimmt die "Suffragetten" jedoch nicht ernst. Und die
Polizei sieht in ihnen Ruhestörer, die zum Schweigen gebracht werden
sollen. Nach und nach regt sich auch in Maud der Widerstand. Denn die
leise Stimme in ihrem Kopf, die sagt, sie müsse für ihr Recht
kämpfen, wird lauter und lauter und vermengt sich mit so vielen
anderen, die lauthals einfordern, was selbstverständlich sein sollte:
Gleichberechtigung. In ihrem Film beleuchten Regisseurin Sarah Gavron
und Drehbuchautorin Abi Morgan ein filmisch bisher wenig
aufgearbeitetes Thema. Dabei gelingt es, neben der Darstellung
historischer Ereignisse rund um die Suffragetten-Bewegung die
emotionale Geschichte eines Einzelschicksals zu erzählen, das für
viele andere in dieser Zeit steht. Maud verkörpert all das, was
Frauen zu dieser Zeit erdulden mussten. Die Bevormundung und
Entmündigung durch den Ehemann, der Missbrauch von Machthabenden, die
Herabsetzung durch Recht und Gesetz. Carey Mulligan gelingt eine
atemberaubende Darstellerleistung. Wenn die Kamera ihr Gesicht zeigt,
dann sieht man Schmerz und Leid, Erschöpfung und Resignation darin
eingebettet. Und doch sieht man auch diesen Funken in ihren Augen,
der zeigt, dass sie sich aufbäumt, dass sie sich wehrt und dass sie
ihren eigenen Weg gehen wird. Auch der Rest des Cast überzeugt auf
ganzer Linie. Anne-Marie Duff als Kollegin, die bald zu einer
Freundin wird und sich trotz Schicksalsschläge nicht unterkriegen
lässt, Helena Bonham-Carter als taffe Anführerin, Brendan Gleeson als
bärbeißiger Polizist und Ben Whishaw als Ehemann, der ein Opfer
seiner Zeit ist und nicht erträgt, dass seine Frau sich emanzipiert.
Emmeline Pankhurst, die Mitbegründerin der Suffragetten-Bewegung,
wird von Meryl Streep verkörpert, die selbst in einem kurzen Auftritt
zweifelsohne ihr Können unter Beweis stellt. Eine nahe Kameraführung,
die starke Inszenierung von Massenszenen sowie eine historisch
authentische Ausstattung und Kostümierung versetzen den Zuschauer in
die damalige Zeit. Die Demütigungen der Frauen von damals werden
durch eine straffe und klug gestrickte Dramaturgie greif- und auch
fühlbar gemacht. Ein wichtiger, beeindruckender und bewegender Film,
der eine Geschichte erzählt, die heute ebenso aktuell ist wie damals.
Und die genau so erzählt werden muss.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/suffragette

Robinson Crusoe

Animationsfilm, Kinder- und Jugendfilm. Frankreich, Belgien 2015.

Robinson Crusoe strandete auf einer Insel, auf der es sonst keinen
Menschen gab - außer Freitag vielleicht, seinen treuen Helfer. Soweit
die bekannte Geschichte. Doch hat sich mal jemand die Mühe gemacht
und die Tiere gefragt, die vor Robinson auf der Insel wohnten? Nein?
Dann wird es jetzt aber Zeit. Die Antwort gibt uns ein Papagei, den
Robinson auf den Namen "Dienstag" getauft hat. Er erzählt von sich
und seinen Freunden, die friedlich miteinander auf einer Südseeinsel
lebten - bis eines Tages der schiffbrüchige Robinson an Land gespült
wird. Nach dem ersten Schreck merken die Tiere, dass sie von Robinson
nichts zu befürchten haben und legen ihre Angst vor ihm schnell ab.
In kurzer Zeit freunden sie sich an und helfen Robinson dabei, ein
Baumhaus zu bauen. Doch eines Tages stürmen bösartige Eindringlinge
das Inselparadies. Jetzt müssen Robinson und seine neuen Freunde
zusammenhalten, um ihr Zuhause zu verteidigen. Der besondere Clou in
dem neuen Film von Vincent Kesteloot und Ben Stassen liegt in der
ungewöhnlichen Perspektive, aus der die altbekannte Geschichte über
Robinson Crusoe erzählt wird. Denn nicht etwa der Mensch, sondern der
Papagei ist es, der von seinen Abenteuern berichtet. Und so ist
Dienstag, der Papagei, auch derjenige, durch dessen Augen der
Zuschauer all die Ereignisse erlebt. Dies führt zu ganz vielen
witzigen und abenteuerlichen Momenten, in denen oftmals die Tiere die
wirklich schlauen Wesen sind und die Menschen eher zu Nebenfiguren
werden. Dienstag selbst ist ein neugieriger Entdecker, ein
aufgewecktes Wesen, das seine Freunde ermuntert, die Welt zu
erkunden. Und auch die anderen Figuren der tierischen Clique bringen,
jeder auf seine Weise, ein paar ganz individuelle Eigenschaften mit,
die der Gruppe helfen, die Abenteuer und Aufgaben gemeinsam zu
bestehen und die beim Zusehen für reichlich Identifikationsangebote
sorgen. Für gehörigen Spaß sorgen die Katzenbösewichter und die
polternden Piraten, die trotz ihrer gerissenen Tricks oftmals das
Nachsehen haben gegenüber der fest zusammenhaltenden und bunten
Inseltruppe. Das Tempo ist rasant, es gibt viele spannend und
abwechslungsreich inszenierte Verfolgungsjagden und eine reizvoll
gestaltete Inselkulisse. ROBINSON CRUSOE ist ein bezauberndes und
liebevoll erdachtes Kinovergnügen nicht nur für junge Zuschauer, das
jede Menge Spaß und Abenteuer zu bieten hat.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/robinson_crusoe
http://www.jugend-filmjury.com/film/robinson_crusoe



Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden

Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com


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