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Förderjahr 2015: KfW-Fördervolumen steigt aufgrund hoher Nachfrage auf 79,3 Mrd. EUR

Geschrieben am 03-02-2016

Frankfurt am Main (ots) -

- Fördervolumen in Deutschland wächst um 6,0 % auf 50,5 Mrd. EUR
- Anstieg der internationalen Finanzierungen auf 27,9 Mrd. EUR
(+9,7 %)
- Starke Nachfrage bei Klima- und Umweltfinanzierungen mit 29,5
Mrd. EUR (+11,0 %)
- Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland mit 1,5 Mrd. EUR gefördert
- Engagement im Bereich Venture Capital neu aufgestellt und
erweitert

Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2015 eine sehr hohe Nachfrage
nach ihren Finanzierungsprodukten verzeichnet. Die Förderzusagen sind
auf ein Gesamtvolumen von 79,3 Mrd. EUR gestiegen (2014: 74,1 Mrd.
EUR, +7,0 %).

Das inländische Fördergeschäft erreichte ein Zusagevolumen in Höhe
von 50,5 Mrd. EUR (2014: 47,6 Mrd. EUR, +6,0 %) und hat sich im
Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Dadurch konnten
Wachstumsimpulse für die deutsche Wirtschaft gesetzt werden. Der
Anstieg ist sowohl auf die anziehende gewerbliche
Finanzierungsnachfrage als auch auf die starke Nachfrage bei
Wohnungsbaufinanzierungen zurückzuführen.

Das Geschäftsvolumen im internationalen Geschäft lag mit 27,9 Mrd.
EUR um 9,7 % höher als im Vorjahr (2014: 25,5 Mrd. EUR). Stark
nachgefragt waren insbesondere Finanzierungen der KfW IPEX-Bank als
Spezialist für Export- und Projektfinanzierungen. Der
Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank verzeichnete erneut einen hohen
Anteil an Klima- und Umweltfinanzierungen und dort vor allem bei der
Finanzierung von umweltfreundlicher Energieerzeugung und -versorgung.

Wie in den vorangegangenen Jahren hat die KfW Bankengruppe ihre
Rolle als weltweit führender Finanzierer für Klima- und
Umweltfinanzierungen mit Finanzierungszusagen von insgesamt 29,5 Mrd.
EUR (2014: 26,6 Mrd. EUR, +11,0 %) weiter gefestigt.

"Das Jahr 2015 war ein sehr erfolgreiches Förderjahr. Mit ihren
Förderprodukten leistete die KfW einen wichtigen Beitrag zur
Modernisierung und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt Deutschlands.
Auch 2016 werden wir zielgerichtete Förderung anbieten. So werden wir
in den nächsten Jahren zwei Milliarden Euro über die
Landesförderinstitute für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen",
sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Die KfW unterstützt Bund, Länder und Kommunen bei der
Flüchtlingshilfe. Die Verzahnung der internationalen mit den
inländischen Förderaktivitäten ist dabei ein wichtiger Faktor. Mit
der Anfang September 2015 gestarteten Sonderfazilität
"Flüchtlingsunterkünfte" konnte die KfW sehr schnell einen wichtigen
Beitrag zur Unterstützung der Kommunen in Deutschland bei der
Flüchtlingsunterbringung leisten. Aufgrund der ungebrochen hohen
Nachfrage wurde das Programmvolumen innerhalb kurzer Zeit von 300
Mio. EUR auf 1 Mrd. EUR und zum 20.01.2016 letztmalig auf insgesamt
1,5 Mrd. EUR aufgestockt. Mit diesem bereits im Januar 2016
ausgeschöpften Gesamtvolumen können insgesamt bis zu 150.000
Unterkunftsplätze entstehen.

"Die KfW-Sonderförderung Flüchtlingsunterkünfte ist das am
schnellsten wirkende Finanzierungsangebot in der Geschichte der KfW.
Noch nie wurde ein Förderprogramm so zügig umgesetzt und
ausgeschöpft", sagt Dr. Schröder.

Im internationalen Bereich hat der Geschäftsbereich KfW
Entwicklungsbank derzeit ca. 70 laufende Vorhaben mit
Flüchtlingsbezug in 20 Ländern und einem Gesamtvolumen von 1,4 Mrd.
EUR. Insgesamt gehen rund 570 Mio. EUR Neuzusagen in 38 Projekte, die
Flüchtlinge und die aufnehmenden Dörfer und Städte in den
Partnerländern direkt unterstützen.

Die Digitalisierung des Fördergeschäfts hat signifikante
Fortschritte gemacht. Einen Schwerpunkt bildete dabei der Ausbau der
Fördermittelplattform Bankdurchleitung Online 2.0 (kurz BDO 2.0.). Im
Bereich Wohnen erfolgt bereits heute jede zweite Kreditzusage online
und innerhalb weniger Sekunden. Mit ihrem Digitalisierungskurs
verfolgt die KfW konsequent das Ziel, die Antrags- und Zusageprozesse
zu vereinfachen, zu standardisieren und zu automatisieren. Bis Ende
2015 haben sich alle Finanzierungspartner an die
KfW-Fördermittelplattform angeschlossen bzw. stehen kurz davor.
Relevante Finanzvermittlerplattformen und auch die
Landesförderinstitute werden sukzessive angebunden. Zudem wurde im
Jahr 2015 der Grundstein für die Abwicklung gewerblicher Produkte
über BDO 2.0 gelegt.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Im Rahmen der Umsetzung des Juncker-Plans hat die KfW zwei
Garantievereinbarungen mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF)
unter dem KMU-Fenster des Europäischen Fonds für Strategische
Investitionen (EFSI) unterzeichnet. Diese erlauben neue Kredite in
Höhe von insgesamt 1,5 Mrd. EUR für junge Unternehmen und Gründer
sowie innovative Unternehmen. Weitere Finanzierungen und
Kooperationen unter Einbeziehung des EFSI befinden sich in der
Planung. Zudem engagierte sich die KfW im Rahmen ihrer Aktivitäten
zur kapitalmarktorientierten Mittelstandsfinanzierung auf dem
europäischen Verbriefungsmarkt. Erstmals konnten dabei gemeinsam mit
der Cassa Depositi e Prestiti (CDP) und dem EIF über eine
italienische Leasingverbriefung Finanzierungen für europäische KMU
bereitgestellt werden. Dies kann ein Modell für eine zukünftig
stärkere Kooperation europäischer Förderinstitute darstellen. Der
Ausbau dieser Zusammenarbeit bildete einen weiteren Schwerpunkt der
Arbeit der KfW im zurückliegenden Jahr.

"Die KfW ist sich ihrer Verantwortung für den europäischen
Einigungsprozess bewusst. Mit unserem Beitrag stärken wir nicht nur
die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, sondern auch bei uns in
Deutschland", sagt Dr. Schröder.

Im Geschäftsfeld Mittelstandsbank betrug das Neugeschäftsvolumen
im vergangenen Jahr 20,4 Mrd. EUR (2014: 19,9 Mrd. EUR). Die
Förderkreditnachfrage der Unternehmen erwies sich insgesamt deutlich
robuster als im Vorjahr.

Der Förderschwerpunkt Umwelt erzielte 2015 mit einem Fördervolumen
von 9,3 Mrd. EUR (2014: 8,2 Mrd. EUR) einen kräftigen Zuwachs. So
konnte im Bereich der gewerblichen Energieeffizienz mit einem
Neugeschäftsvolumen von 3,8 Mrd. EUR ein sehr gutes Ergebnis erreicht
werden (2014: 3,2 Mrd. EUR). Wesentlich dazu beigetragen hat die
ausgesprochen positive Marktresonanz auf das im Juli eingeführte
stark verbesserte Energieeffizienzprogramm. Auch im KfW-Programm
Erneuerbare Energien konnten die Vorjahreswerte (4,1 Mrd. EUR) mit
4,5 Mrd. EUR übertroffen werden. Damit leistet die KfW 2015 wieder
einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der nationalen Umwelt- und
Klimaziele.

Im Förderschwerpunkt Gründung (3,7 Mrd. EUR) wurde ein sehr
starkes Ergebnis erzielt (2014: 2,8 Mrd. EUR). Die Gründungsförderung
weist erstmalig ein Neugeschäftsvolumen von deutlich über 3 Mrd. EUR
aus. Dies konnte insbesondere durch die Ende 2014 umgesetzten
Produkterweiterungen sowie durch die attraktive Gestaltung der
Zinskonditionen erreicht werden.

In der Innovationsfinanzierung betrugen die Zusagen 0,8 Mrd. EUR
(2014: 1,4 Mrd. EUR). Deutlich gestärkt wird die
Innovationsfinanzierung durch die neue Strategie in der
Beteiligungsfinanzierung. Über die neuen ERP-Venture Capital
Fondsinvestments beteiligt sich die KfW in den kommenden Jahren mit
bis zu 400 Mio. EUR an deutschen und europäischen Venture Capital
Fonds. Insgesamt hebelt die KfW über die neue
Beteiligungsfinanzierung in den nächsten Jahren privates Kapital in
Höhe von bis zu 2,5 Mrd. EUR für innovative Start-Ups.

Die Zusagen im Bereich Allgemeine Unternehmensfinanzierung waren
mit 6,6 Mrd. EUR rückläufig (2014: 7,6 Mrd. EUR). Ausschlaggebend
hierfür war ein Nachfragerückgang beim Unternehmerkredit gegenüber
dem Jahr 2014, als dieser außerordentlich stark nachgefragt war

Im Geschäftsfeld Kommunal- und Privatkundenbank / Kreditinstitute
betrug das Neugeschäftsvolumen 30,1 Mrd. EUR (2014: 27,7 Mrd. EUR)
und erreichte damit auch im langjährigen Vergleich einen neuen
Spitzenwert.

Der Förderschwerpunkt Wohnen erzielte mit Zusagen in Höhe von 16,5
Mrd. EUR (2014: 14,3 Mrd. EUR) den kräftigsten Zuwachs. Grund war die
anhaltend starke Neubaukonjunktur aufgrund des knapper werdenden
Wohnraums in den Ballungsgebieten.

In der Infrastrukturfinanzierung wurde mit einem Fördervolumen von
5,0 Mrd. EUR (2014: 4,0 Mrd. EUR) ebenfalls ein starker Zuwachs
erzielt. Neben der ohnehin guten Nachfrage hat sich hier mit der
Sonderfazilität "Flüchtlingsunterkünfte" ein besonderer
Wachstumsimpuls ergeben.

Im Förderschwerpunkt Bildung und Soziales erreichte das
Fördervolumen mit 2,6 Mrd. EUR das Vorjahresniveau (2014: 2,6 Mrd.
EUR). Das Vertragsvolumen in der Allgemeinen Refinanzierung für
Landesförderinstitute lag mit 4,7 Mrd. EUR leicht über dem
Vorjahresvolumen (2014: 4,6 Mrd. EUR). In der Individualfinanzierung
Banken wurde mit der Refinanzierung von Exportkrediten und der
Vergabe von Globaldarlehen ein Fördervolumen von 1,3 Mrd. EUR
erreicht (2014: 2,2 Mrd. EUR).

Im Geschäftsfeld Kapitalmärkte wurden im Jahr 2015 neue
Förderansätze realisiert. Die Neuzusagen der Förderaktivtäten am
Kapitalmarkt zur Mittelstands- und Umweltfinanzierung lagen bei 1,1
Mrd. EUR. 2016 strebt die KfW Investitionen in
Verbriefungstransaktionen in Höhe von 1,0 Mrd. EUR an und wird sich
weiter aktiv auf dem europäischen Verbriefungsmarkt einbringen. Mit
dem 2015 neu aufgelegten Green-Bond-Portfolio ergänzt die KfW ihre
Finanzierungen im Umwelt- und Klimaschutz um ein
Kapitalmarktinstrument. Zum Jahresende 2015 beliefen sich die
Investments für dieses Portfolio auf 281 Mio. EUR, ein Ausbau auf bis
zu 1,0 Mrd. EUR ist in den nächsten Jahren geplant.

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das von der KfW
IPEX-Bank verantwortet wird, wurde ein Neuzusagevolumen von 20,2 Mrd.
EUR (2014: 16,6 Mrd. EUR) erzielt. Hierzu trugen insbesondere die
Geschäftssparten Maritime Industrie (3,6 Mrd. EUR), Energie und
Umwelt (3,2 Mrd. EUR) sowie Luftfahrt und Schienenverkehr (2,8 Mrd.
EUR) bei. Die Finanzierungen im Bereich Maritime Industrie betreffen
zu einem erheblichen Teil Kreuzfahrtschiffe, diejenigen der Sparte
Energie und Umwelt im Wesentlichen On- und Offshore-Windparks sowie
mehrere Gas- und Dampf-Kombi-Kraftwerke. Das sehr gute Neugeschäft im
Bereich Luftfahrt und Schienenverkehr ist vor allem auf einige
größere Finanzierungen für den Schienenverkehr zurückzuführen. Auch
dies unterstreicht den Anspruch der KfW IPEX-Bank, signifikante
Beiträge für den Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.

Der deutliche Anstieg gegenüber den Vorjahren ist bedingt durch
eine Kumulierung von Sondereffekten: Hierzu zählen insbesondere
großvolumige Einzelgeschäfte wie allein sechs Kreuzfahrtschiffe und
Bankenrefinanzierungen im maritimen Bereich. Hinzu kommt, dass die
Entwicklung des Dollar-Euro-Wechselkurses das Zusagevolumen im
Vergleich zu den Vorjahren um rund 1,0 Mrd. EUR überzeichnet. Mit dem
gestiegenen Neugeschäftsvolumen hat auch die konsortiale
Zusammenarbeit mit Partnerbanken weiter an Bedeutung gewonnen.

Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank hält seine Neuzusagen
auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr wurden im Auftrag der
Bundesregierung rund 6,7 Mrd. EUR für Entwicklungsprogramme auf der
ganzen Welt bereitgestellt - die zweithöchste Summe überhaupt nach
dem Rekordjahr 2014 (EUR 7,4 Mrd.). Dabei erhielt die
krisengeschüttelte Region Nordafrika/Nahost mit 955 Mio. EUR einen
signifikanten Teil der Neuzusagen. Mit fast 60 % der Neuzusagen
werden außerdem Projekte und Programme im Klima- und Umweltschutz
gefördert.

Die DEG, Tochtergesellschaft der KfW, sagte 2015 rund 1,1 Mrd. EUR
(2014: 1,5 Mrd. EUR) für die Finanzierung von Investitionen privater
Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu. Angesichts
politisch und konjunkturell schwieriger Entwicklungen in wichtigen
Zielmärkten konzentrierte sich die DEG 2015 im Neugeschäft auf
Finanzierungen mit gutem Risiko-Ertrags-Profil und hoher
Entwicklungsrelevanz. Schwerpunkte bildeten dabei Finanzierungen in
Afrika und weiteren Zukunftsmärkten sowie für kleine und mittlere
Unternehmen: Mit 632 Mio. EUR entfielen rund 60 Prozent der
Neuzusagen auf den Mittelstand; für Afrika und weitere Zukunftsmärkte
konnten 566 Mio. EUR zugesagt werden, ein Anteil von 53 Prozent.

Zur Refinanzierung ihres Fördergeschäftes nahm die KfW 2015 in
einem schwankenden Marktumfeld Mittel in Höhe von 62,6 Mrd. EUR an
den internationalen Kapitalmärkten auf. Sie emittierte 175 Anleihen
in 14 Währungen, wobei die Kernwährungen EUR und USD 82 % bestimmten.
Der USD hatte mit 45 % (28 Mrd. EUR) erstmals den größten Anteil. Die
KfW emittierte zudem fünf Green Bonds in EUR, USD, AUD, GBP und SEK
im Gegenwert von 3,7 Mrd. EUR. Im Jahr 2016 setzt die KfW ihre
etablierte Emissionsstrategie unverändert fort, der
Refinanzierungsbedarf liegt mit 70-75 Mrd. EUR höher als im Vorjahr.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)Wolfram Schweickhardt,
Tel. +49 (0)69 7431 4400, Fax: +49 (0)69 7431 1778,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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