SWR Fernsehen Programmhinweise und -änderungen von Montag, 14.03.16 (Woche 11) bis Freitag, 18.03.16 (Woche 11)
Geschrieben am 05-02-2016 |
Baden-Baden (ots) - Montag, 14. März 2016 (Woche 11)/05.02.2016
Rateteam beachten!
00.10 Dings vom Dach
Die Rateshow um geheimnisvolle Gegenstände Erstsendung:
13.03.2016 in HR Moderation: Sven Lorig Rateteam: Matze Knop,
Sonya Kraus, Annett Fleischer, Oliver Beerhenke
Mittwoch, 16. März 2016 (Woche 11)/05.02.2016
Tagestipp
20.15 Leif trifft: Das arme Deutschland Kein Wohlstand für alle
Ein Film von Thomas Leif und Harold Woetzel
"Jeder fünfte Deutsche ist von Armut bedroht." Dieser Befund des
Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 schreckte viele auf, ein
Alarmzeichen für den Sozialstaat. 20,6 Prozent und damit 16,5
Millionen Menschen sind demnach von Armut bedroht. Als
armutsgefährdet gilt, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren
Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Dies betrifft in
Deutschland beispielsweise eine alleinlebende Person, die über
weniger als 987 Euro Einkommen im Monat verfügt. Diese offiziellen
Zahlen sind unter Experten umstritten.
SWR Chefreporter Thomas Leif begibt sich auf Spurensuche nach der
Armut in Deutschland und fragt, warum es keinen Wohlstand für alle
gibt. Bei seiner Reise begleitet ihn u. a. Prof. Dr. Gerhard Trabert
vom Mainzer Verein "Armut und Gesundheit." Der Arzt und
Sozialarbeiter hat sich mit einem ehrenamtlich arbeitenden Team der
Aufgabe verschrieben, Obdachlose medizinisch zu versorgen und
unkompliziert zu helfen. Weil, wie er sagt, das wahre Ausmaß der
Armut "nicht sichtbar ist und verdrängt" werde, kümmert er sich um
die wachsende Zahl der Abgehängten und Ausgegrenzten.
Auch die Not derjenigen wächst, die zwar arbeiten, kleine Renten
oder staatliche Sozialhilfe beziehen. Immer mehr "Einkommens-Arme"
sind auf die Tafeln angewiesen, die kostenlos Lebensmittel verteilen.
Gemüse, Obst und Backwaren, die vom Handel, Märkten oder Bäckereien,
gespendet werden, bevor das Verfallsdatum eintritt.
Leif trifft die "Kunden" der Tafeln, die ohne diese wöchentliche
Versorgung nicht über die Runden kämen. Doch auch hier eskalieren die
Konflikte, weil der "Futterneid" der Ärmsten gegen die Armen weiter
wächst und derzeit etwa 200.000 Flüchtlinge das Angebot der Tafeln
nutzen. Der Bundesverband der Tafeln warnt, dass das mögliche Angebot
der Armenspeisung den zunehmenden Bedarf der Bedürftigen nicht mehr
bewältigen kann.
"Arm trotz Arbeit" - dieses Schicksal prägt das Leben von
Hunderttausenden von Menschen, die zwar fleißig arbeiten, aber oft
noch unter dem Niveau des gültigen Mindestlohns bezahlt werden. "Leif
trifft" berichtet über den Alltag von Transportfahrern, die bis zu
zwölf Stunden am Tag ohne Pause Pakete ausfahren und trotz stressiger
Arbeit und Überstunden am Monatsende 1300 Euro netto und weniger auf
der Hand haben. Sie klagen über einen "Sklavenmarkt" und "modernen
Menschenhandel". Den Fahrern werde ständig zugemutet, ihre Arbeit
"jenseits der rechtlichen Vorschriften" auszuüben. "Mit einem Fuß auf
dem Gas mit dem anderen im Grab", so beschreibt ein Fahrer seinen
Alltag. Selbst zuständige Gewerkschaftsvertreter räumen ein, dass die
Kontrollen gegen die regelmäßigen Verstöße in der boomenden Branche
ausbleiben oder nicht funktionieren, alle wegschauen, selbst die
Gewerkschaften.
Ein Stoppen der Armutsspirale scheint folglich nicht in Sicht.
Nachdem SPD und Grüne die Bundestagswahl 2013 mit konkreten
Vorschlägen zur Erhöhung des Spitzensteuersatzes und der
Wiedereinführung einer Vermögenssteuer verloren haben, gilt das
heikle Thema "Umverteilen" von Reich zu Arm als tabu. Das zuständige
Bundesministerium für Soziales hatte Ende Januar zwar bekanntgegeben,
dass die oberen zehn Prozent der Haushalte über mehr als Hälfte (52
Prozent) des Nettovermögens in Deutschland verfügen. Aber keine
politische Kraft, mit Ausnahme der Linken, wagt sich derzeit an die
Frage heran, ob die Reichen mehr Steuern oder Abgaben zahlen sollen,
damit die zunehmende Armut gemildert werden kann.
Am Ende der Reise quer durch das "arme Deutschland" bestätigen
viele Betroffene, Armuts- und Reichtumsexperten sowie politische
Beobachter den nüchternen Befund: "Arm bleibt Arm und Reich bleibt
Reich."
Mittwoch, 16. März 2016 (Woche 11)/05.02.2016
21.00 Bei Anruf Kind - Cornelia und Erik suchen Eltern auf Zeit
Wenn bei Familie Weiler im Badischen das Telefon klingelt, kann es
sein, dass sie kurzerhand wieder ein Kind bekommen. Drei Töchter und
einen Sohn, alle zwischen zwei und 15 Jahre alt, hat das Paar Anfang
30 schon. Sie wünschen sich von Herzen, dass außer den eigenen beiden
Kindern auch andere Kinder ein geborgenes Familienleben in ihrem
hübschen kleinen Häuschen mit Garten kennenlernen können. Deshalb
haben sie sich als Notfall-Pflegefamilie beworben.
Wenn jetzt das Jugendamt anruft und fragt, ob sie ein Kind bringen
dürfen, dann wissen die gelernte Erzieherin und der Mitarbeiter einer
Autofirma: Es bleibt ihnen nicht viel Zeit zum Überlegen. Die Kinder,
die sie aufnehmen, kommen aus Familien, in denen den Kleinen Gefahr
droht - von ihren leiblichen Eltern. Die sind psychisch krank,
drogenkrank oder finanziell am Ende - manchmal alles auf einmal.
Diese Kinder muss das Jugendamt in brisanten Situationen oft sehr
schnell in sogenannten Bereitschaftspflegefamilien unterbringen,
solchen wie den Weilers.
Manchmal ist die Familie dann innerhalb nur weniger Stunden wieder
um eine Seele größer und es beginnt ein aufregender Alltag mit dem
fremden Persönchen. Schnell das Nötigste für den Neuling besorgen,
ist da noch das einfachste. Zu Weilers Aufgaben gehört auch der
Kontakt zu den leiblichen Eltern - und das kann sich ganz schön
schwierig gestalten.
Außer Familie Weiler stellt die Reportage noch eine zweite Familie
vor, die kurzfristig ein Baby aufnimmt.
Freitag, 18. März 2016 (Woche 11)/05.02.2016
20.15 Expedition in die Heimat
Unterwegs am Rhein zwischen Koblenz und Remagen
Die Magie des großen Flusses: Jens Hübschen erlebt die
Rheinromantik! Er trifft den Landschaftsmaler Andreas Bruchhäuser,
der fasziniert ist von "seinem" Rhein - und das zu jeder Jahreszeit.
Auf Fährfahrten und vom Romantikschloss Arenfels aus genießt Jens
Hübschen geheimnisvolle Lichtwechsel über dem Wasser. An der einst
sogenannten "Riviera des Rheins" in Rolandseck vertieft er sich in
romantische Geschichten aus der glamourösen Zeit, in der die feine
Gesellschaft in das "selige Tal des Rheins" (Hölderlin) eintauchte.
Und er beendet seine Rhein-Reise am Symbol der Rheinromantik
überhaupt: dem sagenumwobenen Rolandsbogen mit Blick auf den
Drachenfels und die Insel Nonnenwerth. Zwischendurch erlebt Jens
Hübschen auf seiner Expedition auch eine gehörige Affenschelte, ein
romantisches Tresterfleisch-Dinner, eine unwiderstehliche
Nudelholz-Versammlung der dritten Art und einiges mehr.
Pressekontakt: Svenja Trautmann, Tel 07221/929-22285,
svenja.trautmann@SWR.de
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