Westfalenpost: Monika Willer zur Forderung nach Fleischverzicht:
Fastenzeit nicht für politische Zwecke instrumentalisieren
Geschrieben am 09-02-2016 |
Hagen (ots) - Das Anliegen ist löblich, doch die Taktik ist
grundverkehrt - oder besser: Mehr kann man gar nicht falsch machen,
als einen Gülle-Euro zu fordern oder Diktate für staatliche Kantinen
einführen zu wollen, um den Fleischkonsum zu reduzieren, als gäbe es
nicht Vorschriften genug im Land. Und auch der Brückenschlag zur
Fastzenzeit ist schräg, mit dem der WWF seine Aktion für Tierwohl und
Klimaschutz begründet. Denn in der christlichen Fastenzeit, die heute
beginnt, stehen eben nicht die Speisegebote im Vordergrund. Das Thema
ist hingegen die Bereitschaft zur Einkehr, Umkehr und Besinnung. Der
Verzicht etwa auf Schokolade, Alkohol, Fernsehen, Internet oder auch
Fleisch ist dabei ein Weg, etwas Neues freizulegen, indem man
probiert, etwas Altes aufzugeben. Die Instrumentalisierung der
kirchlichen Fastenzeit für Umweltschutz-Ziele ist umso
problematischer, weil es bei der Fastenzeit gerade nicht um
erzwungene Verbote und politische Kampagnen geht, sondern um
spirituelle Selbsterkenntnis. Gleichwohl ist die Frage der
Massentierhaltung natürlich eine zutiefst ethische. Es geht um die
Schöpfung und den verantwortungsvollen Umgang mit ihr. Es geht um den
Respekt vor Nahrungsmitteln, die uns am Leben erhalten und keine
Wegwerfartikel sind. Wie heißt der beliebte Spruch noch? Altes Brot
ist nicht hart. Kein Brot, das ist hart. Letztendlich sind es aber
die Verbraucher, die entscheiden müssen, ob sie minderwertiges und
unter abscheulichen Bedingungen produziertes Fleisch zu
Dumpingpreisen weiter auf den Tisch bringen wollen - mit allen Folgen
für ihre eigene Gesundheit und für die Umwelt. Mit Verboten wird sich
hier wohl kein Umdenken erzwingen lassen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
584923
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Vorsicht vor dem Datenkraken
Die Krankenkassen und der Zugriff auf die Fitnessbänder Cottbus (ots) - Überraschend ist es nicht, dass einige der
Krankenkassen am liebsten auf die Daten von Fitnessbändern zugreifen
würden. Erstens werden die Armbänder nicht nur bei Sportlern immer
beliebter. Zweitens ließe sich dann ganz einfach kontrollieren, wer
ein paar Kilo zu viel auf den Hüften hat, wer viel oder wenig Sport
treibt, wessen Herzschlag, Kalorienverbrauch oder Blutdruck
besorgniserregend ist oder eben nicht. Unter dem Strich könnten die
Kassen also anhand dieser sensiblen Daten festlegen, wem sie noch
welche Leistung mehr...
- Lausitzer Rundschau: Keine Garantie für Braunkohle-Jobs
Zum geplanten Verkauf des Vattenfall-Konzerns Cottbus (ots) - Im Bieterverfahren zum Verkauf der Lausitzer
Braunkohlesparte von Vattenfall beginnt jetzt die Zeit der großen
Versprechen. Es klingt gut, wenn einer der Interessenten, die
tschechische CEZ, mitteilt, die Arbeitsplätze in den Tagebauen und
Kraftwerken erhalten zu wollen. Das Aber hat CEZ-Chef Daniel Benes
gleich mitgeliefert. Ohne verbindliche Zusagen der Bundesregierung
über die Laufzeiten der Braunkohlemeiler zur Stromproduktion lässt
sich nämlich schlecht kalkulieren: Kein neuer Besitzer der
Vattenfall-Anlagen mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: zu Wahlkampf Südwesten
Kommentar von Rainer Haendle Karlsruhe (ots) - Die Wahlstrategen haben dagegen schon den Abend
des 13. März im Hinterkopf. Bei der Abrechnung könnten die großen
Verlierer plötzlich zu Gewinnern werden, weil sie bei der
Regierungsbildung das Zünglein an der Waage spielen. Da beide
politischen Lager im Moment keine Mehrheit mehr haben, sind neue
politische Farbenspiele gefragt: Schwarz-Grün, Grün-Rot-Gelb oder gar
Schwarz-Rot-Gelb? Die Wahlnacht in einem Monat verspricht viel
Spannung.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 mehr...
- Schwäbische Zeitung: Über den Tellerrand hinaus - Kommentar zu Fleischkonsum Ravensburg (ots) - Was und wie viel ein Mensch isst, ist in erster
Linie Privatsache. Auch die Frage, ob jemand an saftigen
Lammkoteletts oder an zarten Blumenkohlröschen Gefallen findet, geht
im Grunde niemanden etwas an. Im Grunde. Doch die Lust der Deutschen
auf Fleisch ist inzwischen so enorm, dass die Folgen kaum mehr
ignoriert werden können: Massentierhaltung, die Abholzung von Wäldern
für den Futtermittelanbau, der Ausstoß klimaschädlicher Methangase -
um nur einige Beispiele zu nennen. Die Nebeneffekte der weltweit
steigenden mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Fleischkonsum Bielefeld (ots) - Die vom WWF vorgeschlagene
Stickstoffüberschussabgabe ist ein sinnvolles Instrument für den
Umweltschutz, wenn das Geld nicht in Schäubles Haushalt fließt,
sondern in die Förderung von nachhaltigen Produktionsmethoden und
artgerechter Tierhaltung. Überdüngung ist ein ernsthaftes Problem
und Ergebnis einer Turbowirtschaft, in der es darum geht, möglichst
viel möglichst schnell zu produzieren. Eine solche Abgabe würde
allerdings neue Bürokratie schaffen - Stichwort Hoftorbilanz. Und sie
würde ein anderes, gravierendes mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|