Stuttgarter Zeitung: Südwestmetall-Chef deutet niedriges Entgeltangebot in der Tarifrunde an
Geschrieben am 28-02-2016 |
Stuttgart (ots) - Kurz vor dem Beschluss der IG Metall über die
Entgeltforderung ermahnt Südwestmetall-Chef Stefan Wolf die
Gewerkschaft, die "enormen Risiken" in der globalen Wirtschaft zu
berücksichtigen: "Da müssten wir mal ein Zeichen setzen, dass wir in
unsicheren Zeiten in der Lage sind, über einen sehr moderaten
Tarifabschluss Arbeitsplätze zu erhalten", sagte er der "Stuttgarter
Zeitung" (Montagausgabe). "Wir rechnen uns nicht arm, sondern bringen
Fakten auf den Tisch - zum Beispiel den Rückgang der
Produktionsarbeitsplätze." Die IG Metall "blendet die Fakten komplett
aus", kritisierte er.
Nach den regionalen Tarifkommissionen könnte auch der
IG-Metall-Vorstand an diesem Montag eine Entgeltforderung von 5,0
Prozent beschließen. "Wenn der Vorstand auf 4,5 Prozent gehen würde,
wäre dies noch viel zu viel - doch es wäre ein Signal", sagte der
Verhandlungsführer der Arbeitgeber. "Ich würde es so werten, dass man
uns noch nicht die ganze Hand reicht, aber den kleinen Finger
hinstreckt." Wolf deutete an, dass das Arbeitgeberangebot klar unter
den 2,2 Prozent vom Vorjahr liegen werde: "Wir wollen vor allem einen
niedrigeren Abschluss - und werden ein entsprechendes Angebot
machen."
Scharf kritisierte der Verbandschef das neue Arbeitskampfkonzept
der Gewerkschaft. "Aus meiner Sicht droht die IG Metall mit dem neuen
Konzept einer weiteren Ausuferung der Warnstreiks den Boden zu
bereiten", sagte er. "Dieser Weg könnte den Ton zwischen der
Gewerkschaft und uns verschärfen."
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Stuttgarter Zeitung
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