Kultauto SKODA 1000 MBX feiert seinen 50sten (FOTO)
Geschrieben am 08-03-2016 |
Mladá Boleslav (ots) -
- Vor einem halben Jahrhundert debütierte der elegante Zweitürer
SKODA 1000 MBX
- Konstruktion der MBX-Ausführung basiert auf dem beliebten
Klassiker SKODA 1000 MB
- Insgesamt 2.517 SKODA 1000 MBX gebaut, davon mehr als die Hälfte
exportiert
Der SKODA 1000 MBX De Luxe wird 50 Jahre alt. Im März 1966 feierte
der elegante Zweitürer sein Debüt auf dem Internationalen
Automobil-Salon in Genf. Der geräumige Fünfsitzer mit Heckmotor und
Heckantrieb ging im Oktober desselben Jahres in Serie und stellte
seinerzeit den Höhepunkt der 1,0-Liter-Klasse dar.
"Der legendäre Zweitürer SKODA 1000 MBX mit der großzügig
verglasten Karosserie krönte den Erfolg des ersten tschechischen
Großserienwagens, des Viertürers SKODA 1000 MB", sagt Andrea
Frydlová, Leiterin des SKODA Museums. "Somit ist das Fahrzeug ein
wichtiger Meilenstein in der Geschichte von SKODA. Gerade Mitte der
1960er Jahre sind in Mladá Boleslav die Produktionsstückzahlen
deutlich gestiegen. In der modernen Massenproduktion setzten sich
viele progressive Technologien durch, einschließlich Druckguss für
Zylinder- und Kurbelgehäuse und das Getriebegehäuse."
Der MBX basierte auf dem Großserien-Viertürer SKODA 1000 MB, der
sich durch eine für damalige Verhältnisse moderne selbsttragende
Karosserie, Hinterradantrieb und Heckmotor auszeichnete. Für den Bau
des SKODA 1000 MB errichtete SKODA Anfang der 1960er Jahre in Mladá
Boleslav ein komplett neues Werk in unmittelbarer Nachbarschaft zu
den bestehenden Fabrikgebäuden. Die Produktionsstätte auf dem 80
Hektar großen Areal umfasste modernste Anlagen in insgesamt mehr als
40 Werkshallen und sonstigen Gebäuden.
Die Geschichte des Zweitürers MBX reicht bis ins Jahr 1960 zurück,
als die zwei Prototypen namens SKODA 990 Tudor gebaut wurden. Die
spezielle Karosserie mit rückwärts gerichteten C-Säulen, die in die
Panorama-Heckscheibe übergingen, und mit zwei Türen mit rahmenlosen
Scheiben entstand im Werk Kvasiny. Der MBX behielt die großzügige
Geräumigkeit des Basis-Stufenhecks, als Bonus bot er eine bessere
Seitenaussicht. Vorn und hinten konnten die Seitenscheiben herunter
gekurbelt werden. Darüber hinaus verbesserten die ausklappbaren
Dreiecksfenster in den Türen die Innenraumbelüftung.
Der SKODA 1000 MBX De Luxe wurde erstmals bei der Eröffnung der
Automobilmesse in Genf am 10. März 1966 der Öffentlichkeit
vorgestellt. Er begeisterte die Besucher mit seinen originellen
Details. Mit den breiten Seitenfenstern hinterließ der Zweitürer den
Eindruck, als würde er keine Mittelsäulen haben. Diese endeten in der
Tat in der Mitte der Karosserie unter der Fensterlinie, ihr schmaler
oberer Teil wurde zusammen mit der hinteren Seitenscheibe
heruntergekurbelt. Dadurch konnten die Insassen einen exzellenten
Ausblick und den außergewöhnlich luftigen und geräumigen Innenraum
genießen.
Der SKODA 1000 MB und der zweitürige MBX setzten Maßstäbe in
Sachen innovativer Antriebstechnik. Bei der Motorenherstellung setzte
SKODA als erster europäischer Autohersteller überhaupt auf die
Zylinderblockproduktion im Aluminium-Druckguss-Verfahren. Auch das
Viergang-Getriebegehäuse wurde nach dieser Bauart produziert. Damit
griff SKODA auf ein ursprünglich im Jahr 1922 von dem tschechischen
Ingenieur Josef Polák entwickeltes Verfahren zurück. Hauptvorteil
waren die deutlich verkürzten Produktionszeiten.
Der SKODA 1000 MBX wurde von einem Otto-Vierzylinder mit einem
Hubraum von 988 cm3 und einer Leistung von 38 kW (52 PS) bei 5000/min
angetrieben. Das Auto mit dem Leergewicht von 815 Kilogramm und einer
Nutzlast von 375 Kilogramm erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von
127 km/h. Der Kraftstoffverbrauch betrug zwischen 7,8 und 8,0 Liter
Benzin auf 100 Kilometern. Standardmäßig war der Wagen mit zwei
Jikov-Vergasern bestückt, nur in einigen Dutzend Einheiten war ein
Motor mit nur einem Vergaser verbaut. Die zeitintensive Montage des
SKODA 1000 MBX mit einem hohen Anteil an Handarbeit lief im Oktober
1966 in einem separaten Betriebsteil des Werkes Mladá Boleslav an, um
die Hauptproduktionslinie nicht zu verlangsamen. Die letzten zwölf
MBX-Modelle der insgesamt 1.403 Exemplare mit 1,0-Liter-Motor rollten
Anfang 1968 vom Band.
Bereits im November 1967 wurde das Angebot der Marke um die
dynamischere Ausführung 1100 MBX De Luxe erweitert. Die Leistung des
Motors mit einem Hubraum von 1107 cm3 blieb unverändert, der Vorteil
bestand im besseren Durchzugsvermögen aufgrund des von 75,5 auf 81,4
Nm gesteigerten maximalen Drehmoments. Weitere Optimierungen waren
beispielsweise die leistungsstärkere Ölpumpe und die wirksamere
Kühlung. Die stärkere Version wurde bis 1969 genau 1.114 Mal gebaut,
insgesamt sind also 2.517 MBX-Zweitürer entstanden. Obwohl es im
Vergleich zur echten Massenproduktion des Viertürers 1000 MB (443.156
Einheiten) eine geringe Zahl war, trug diese Version deutlich zur
Steigerung der Popularität der Marke SKODA in vielen anspruchsvollen
ausländischen Märkten bei. Heute zählt dieses Modell zu den begehrten
und hoch geschätzten Oldtimern mit deutlichem Wertzuwachs. An die
Erfolge der attraktiven zweitürigen Version MBX knüpfte das legendäre
Coupé SKODA 110 R (1970-1980) an, gefolgt von den Modellen SKODA
Garde und Rapid.
Pressekontakt:
Andreas Leue
Teamleiter Motorsport und Tradition
Telefon: +49 6150-133 126
E-Mail: andreas.leue@skoda-auto.de
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