Börsen-Zeitung: Kampf ums Überleben, Kommentar zu EZB und Banken von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 09-03-2016 |
Frankfurt (ots) - Die deutsche Kreditwirtschaft hat die Politik
der EZB seit dem Start der Währungsunion 1999 lange mit viel
Wohlwollen begleitet. Im Zuge der Staatsschuldenkrise und der
unkonventionellen Euro-Rettungsmaßnahmen sowie insbesondere des
zunehmend bizarren Zinsregimes setzte ein schleichender
Entfremdungsprozess ein. Heute muss man feststellen: Das Tischtuch
ist zerschnitten. Die Kritik, bei der sich die drei Säulen der
Branche in ihren Argumenten wie in der Diktion nicht viel nehmen,
wird unverhohlen vorgetragen. Mitunter scheint es, als müssten sich
Vertreter der Zunft sehr zusammenreißen, um ihr Verdikt über die EZB
gerade noch politisch korrekt zu formulieren und nicht allzu hämisch
zu werden.
"Ich halte Banken nach wie vor für eine vernünftige Einrichtung",
sagt Uwe Fröhlich, der Präsident des Volks- und
Raiffeisenbankenverbandes BVR - höchstens halb im Scherz. Denn
Zweifel, ob über die Existenzberechtigung des Geldgewerbes in
Politik, Notenbank und Aufsichtsinstanzen noch Konsens besteht, sind
berechtigt eingedenk der andauernden brutalstmöglichen
Regulierungsorgie und einer Geldpolitik, für die das Prädikat
"ultralocker" wie der Euphemismus des Jahres wirkt. Die meist
durchaus noch vorzeigbaren Ergebnisse von 2015 können ja nicht
darüber hinwegtäuschen, dass Banken und Sparkassen spätestens
mittelfristig ums Überleben kämpfen, wenn EZB-Präsident Mario Draghi
& Co. nicht schleunigst zur Vernunft kommen.
Unter dem politisch zumindest billigend in Kauf genommenen Kosten-
und Ertragsdruck als Folge von Regulierung sowie Null- und
Negativzinsen haben die Betriebsergebnisse vielfach schon deutlich
die Marke von 1% der Bilanzsumme unterschritten, die auf Dauer als
erforderlich gilt, um Risiken abwettern, Reserven bilden, Steuern
zahlen und, wenn noch etwas übrig bleibt, Dividende ausschütten zu
können. Dabei muss man wissen, dass die Branche auf der Risikoseite
dank robuster Konjunktur immer noch von paradiesischen Zuständen
profitiert. Das wird so nicht bleiben.
Doch der Existenzkampf ist für viele längst schon ein Thema der
Gegenwart. Gerade Volks- und Raiffeisenbanken mit ihrem seit
Jahrzehnten intakten und krisenbewährten Geschäftsmodell gehen zu
Dutzenden unter, weil sie durch Zinspolitik und Regulierung gewaltsam
in betriebswirtschaftlich sonst nicht nötige Fusionen getrieben
werden. Hier findet eine tiefgreifende Strukturveränderung statt, und
die Politik lässt es geschehen. Dass Banken und Sparkassen die EZB in
den Senkel stellen, ist nur allzu verständlich.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
586772
weitere Artikel:
- Seine Durchlaucht Fürst Albert II von Monaco schließt die CleanEquity Monaco 2016 ab London (ots/PRNewswire) - Die CleanEquity® Monaco
(http://www.cleanequitymonaco.com/) 2016, getragen von Innovator
Capital und dem Monaco Economic Board, abgeschlossen am Freitag, den
04. März, mit der traditionellen Preisverleihung und Ansprache des
Mitbegründers des Events, seine Durchlaucht Fürst Albert II von
Monaco.
Logo - http://photos.prnewswire.com/prnh/20151021/279261LOGO
Die CleanEquity stellte 27 weltweit relevante, bahnbrechende
Technologien vor, und zwar mit Hilfe der in London ansässigen
Investmentbank Innovator mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Bosch: Stuttgart (ots) - Zündkerzen und Scheibenwischer - das verband der
Normalverbraucher lange mit dem Namen Bosch. Wer etwas tiefer in der
Materie steckt, weiß, dass auch Einspritzanlagen, Heizungen, Backöfen
und Verpackungsmaschinen zum Programm des Konzerns gehören. Nun ist
klar, dass Bosch auch bei der Vernetzung der Welt eine global
führende Rolle für sich beansprucht. Als erstes Unternehmen wird es
auf allen drei Ebenen des sogenannten Internets der Dinge selbst
präsent sein. Die Chancen, dass der Wandel von Bosch zur
wirtschaftlichen mehr...
- Die drei Top-Themen der ITB Berlin vom Mittwoch, 9. März 2016 Berlin (ots) - ITB Berlin Daily: Partnerland Malediven investiert
in die Zukunft +++ Globaler Tourismus weiter auf Wachstumskurs +++
Preisträger der zweiten World Legacy Awards +++ Social Media Newsroom
mit Neuigkeiten, Fotos und den Posts von Facebook und Twitter
Die ITB Berlin informiert in ihrem Social Media Newsroom online
unter http://newsroom.itb-berlin.de über Neuigkeiten von der
führenden Reisemesse der Welt.
Die drei Top-News vom Mittwoch, 9. März 2016
Partnerland Malediven: Investitionen in die touristische mehr...
- FocusVision beruft Jamin Brazil als CEO Fresno, Kalifornien (ots/PRNewswire) - FocusVision, ein
Technologieunternehmen des Bereichs Marktforschung, hat Jamin Brazil
als neuen CEO des Unternehmens berufen. Jamin Brazil war zuvor CMO
(Leiter Marketing) von FocusVision und CEO von Decipher*, das 2015
von FocusVision erworben wurde, einem Unternehmen, dessen
Mitbegründer er war.
"Ich fühle mich geehrt, FocusVision in unserem Bestreben leiten zu
dürfen, Softwareprodukte der Weltklasse für die Marktforschung für
unsere Kunden auf der ganzen Welt bereitzustellen", sagte Jamin mehr...
- Führender spanischer Pizza-Lieferservice sucht regionale Master-Franchise-Nehmer, um auf den britischen Markt zu expandieren London (ots/PRNewswire) -
- Das Unternehmen Telepizza wirbt für erstklassige Möglichkeiten für
regionale Master-Franchise-Nehmer bei der britischen und
internationalen Franchise-Messe in London
Telepizza, der führende Pizza-Lieferservice in der
Mittelmeerregion, gibt seine Teilnahme an der britischen und
internationalen Franchise-Messe in London am 10. und 11. März
bekannt, um regionale Master-Franchise-Nehmer für die Expansion auf
den britischen Markt zu finden.
Die Multimedia-Pressemitteilung finden Sie hier: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|