Stuttgarter Zeitung: Alfa-Chef Lucke wirft AfD "deutliche Radikalisierung" vor
Geschrieben am 10-03-2016 |
Stuttgart (ots) - Der Vorsitzende der "Allianz für Fortschritt und
Aufbruch" (Alfa), Bernd Lucke, wirft der AfD-Spitze um Frauke Petry
"eine deutliche Radikalisierung" vor. Der Stuttgarter Zeitung
(Donnerstagausgabe) sagte er: "Mir tut nicht der Erfolg der AfD an
sich weh, sondern ihre Entwicklung zu einer Partei, die ähnlich wie
der Front National oder Geert Wilders in den Niederlanden mit latent
ausländerfeindlichen Inhalten in den zweistelligen Bereich
vordringt." Lucke war im Juli 2015 von der AfD-Spitze abgewählt
worden und gründete daraufhin mit weiteren Abweichlern die Partei
Alfa.
Für Alfa sei die Situation sehr schwierig - diese habe sich anders
entwickelt, als man es sich bei der Parteienspaltung erhofft hätte.
"Durch die Fokussierung auf ein Thema, die Flüchtlinge, sind mit
einer differenzierteren Argumentation nicht viele Blumentöpfe zu
gewinnen." Alfa sei "völlig frei von fremdenfeindlichen Ressentiments
und nicht der Auffassung, dass man die Flüchtlingskrise dadurch löst,
indem man sagt: Wir wollen die Flüchtlinge einfach nicht haben -
egal, was aus ihnen wird", betonte Lucke.
Nach seinen Angaben hat Alfa bundesweit etwa 2800 Mitglieder.
Jüngst war sie von der ZDF-"Heute show" als Partei der Alten
verspottet worden. Dennoch war Lucke darüber "richtig froh". Die
Satiresendung habe doch den ersten Teil des Wahlwerbespots gesendet
und den Versuch aufgegeben, Alfa in die rechte Ecke zu schieben.
"Das war natürlich total übertrieben, aber dass man wegen irgendetwas
aufs Korn genommen wird, ist jedem klar." Da Rentner die höchste
Wahlbeteiligung in Deutschland hätten, sei es nicht nur negativ, Alfa
so darzustellen.
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Stuttgarter Zeitung
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