Zinskommentar der Dr. Klein & Co. AG: Führt die EZB-Leitzinssenkung zu einem weiteren Rückgang der Baufinanzierungszinsen? (FOTO)
Geschrieben am 15-03-2016 |
Lübeck (ots) -
Die Baufinanzierungszinsen entwickelten sich in den vergangenen
Wochen rückläufig. Anfang März sank der Bestzins für 10-jährige
Hypothekendarlehen weiter auf 1,05 Prozent. Auf ihrer jüngsten
Sitzung am 10. März hat nun die Europäische Zentralbank (EZB) die
Geldpolitik der Eurozone mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket
weiter gelockert. Dabei senkte sie - für viele Marktteilnehmer
überraschend - den Leitzins erstmals auf 0,0 Prozent.
Aufgrund des Rotationsprinzips war Bundesbank-Chef Jens Weidmann
bei dieser Notenbanksitzung nicht stimmberechtigt. Neben der
Leitzinssenkung hat EZB-Chef Mario Draghi - wie von Marktteilnehmern
erwartet - den Einlagezins von Banken, den sie für ihr bei der EZB
geparktes Geld zahlen, um zehn Basispunkte von -0,3 Prozent auf -0,4
Prozent gesenkt. Im Vorfeld der Sitzung wurde ebenfalls über die
Ausweitung des Anleihekaufprogramms spekuliert. Die EZB beschloss, es
von monatlich 60 Milliarden Euro auf 80 Milliarden Euro aufzustocken
und auch Unternehmensanleihen in das Programm einzubeziehen. Es soll
mindestens bis März 2017 laufen. Darüber hinaus legte die Notenbank
ein neues Programm auf, das Geschäftsbanken Refinanzierungsgeschäfte
anbietet. Die Kreditkonditionen können hier so niedrig sein wie die
Strafzinsen für Einlagen. Zudem sank der Spitzenrefinanzierungssatz
auf 0,25 Prozent.
Mit der Lockerung der Geldpolitik will Draghi die Banken dazu
bringen, mehr Kredite zu vergeben. So will er das Wirtschaftswachstum
stimulieren, um das langfristige Inflationsziel zu erreichen und
letztendlich eine Deflation zu vermeiden.
Die Ausweitung der Liquidität hat die Notenbank vor dem
Hintergrund eines abgeschwächten Wirtschaftswachstums und weiter
sinkender Preise beschlossen. Im Februar lag die Inflationsrate im
Euroraum infolge des niedrigen Ölpreises bei -0,2 Prozent. Damit ist
die Inflation weit von der EZB-Zielmarke einer Preisstabilität von
zwei Prozent entfernt. In ihrer Sitzung korrigierte die EZB ihre
Prognose deutlich: Dieses Jahr erwartet sie eine Inflation von 0,1
Prozent (statt 1,0 Prozent), in 2017 1,3 Prozent (statt 1,6 Prozent).
"Paukenschlag" für Banken und Sparer
Im Vorfeld dieser Notenbanksitzung hatte Draghi bereits eine
weitere Lockerung der Geldpolitik in Aussicht gestellt - die nun
getroffenen Maßnahmen übertreffen die Markterwartungen jedoch.
Kritiker bezweifeln, dass die gewünschten Effekte eintreten werden.
Manche Akteure werten es gar als Nervosität, die zeige, dass die
Geldpolitik ihre Ziele bislang nicht erreichen konnte. Zudem werde
der Handlungsdruck für wirtschaftliche Strukturreformen in den
Eurostaaten gesenkt.
Der Banksektor spürt einen wachsenden Druck auf seine Erträge
durch die anhaltende Niedrigzinsphase und die weitere Senkung der
Einlagenzinsen.
Sparer können kaum noch Zinsen erzielen. Die kapitalgedeckte
Altersvorsorge, Lebensversicherungen und andere langfristige
Sparformen leiden unter großen Belastungen. Befürworter der
expansiven Geldpolitik der EZB halten die Maßnahmen für ein
notwendiges Übel, da die Notenbank der Preisstabilität verpflichtet
ist.
USA: Wohin entwickelt sich der Leitzins?
Während in Europa die EZB den Leitzins gerade von 0,05 Prozent auf
den Tiefstwert von 0,00 Prozent gesenkt hat, hat im Dezember 2015 auf
der anderen Seite des Atlantiks die US-Notenbank Federal Reserve
(Fed) den Leitzins leicht erhöht. Ob sie diesen Kurs unmittelbar
fortsetzt, zeigt sich auf ihrer nächsten Sitzung am 16. März.
Deutschland: Neue Spitzenwerte bei den Baugeld-Konditionen zu
erwarten?
Des Sparers Leid, ist des Bauherren Freud. Im historischen
Vergleich sind die Baugeld-Konditionen bereits heute sehr attraktiv.
Das erneute Absenken des EZB-Leitzinses hat keinen direkten Einfluss
auf die Baufinanzierungszinsen. Allerdings verlieren durch die
Leitzinssenkung Anlagen mit kurzen Zinsbindungen an Attraktivität, so
dass Anleger zum Kapitalmarkt wandern, wo mittel- und langfristig
verzinste Anlagen gehandelt werden. Folglich gehen die Renditen von
Staatsanleihen, Pfandbriefen zu denen sich Banken für ausgegebene
Baufinanzierungsdarlehen refinanzieren können, und die
Baufinanzierungszinsen zurück. Dies ist jedoch keine Kausalkette,
sondern abhängig von Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt.
Einen zinssenkenden Einfluss könnte die Ausweitung des
Anleihekaufprogramms haben: Es führt zu steigenden Kursen bei den
Staatsanleihen, deren Renditen fallen. Die sich an den Staatsanleihen
orientierenden Renditen von Pfandbriefen sinken ebenso und folglich
auch die Baufinanzierungszinsen. Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher
der Dr. Klein & Co. AG rät: "Auch wenn die EZB von einer längeren
Niedrigzinsphase ausgeht, sollten sich sich Darlehensnehmer heute
immer gegen das zukünftige Zinsänderungsrisiko absichern. Das
bedeutet lange Zinsbindungen, zum Beispiel Produktkombinationen mit
Bausparvertrag oder Volltilger-Darlehen. Darüber hinaus ist eine
Tilgung von zwei bis drei Prozent für eine schnelle Schuldenfreiheit
in Kombination mit Sondertilgungsmöglichkeiten wichtig."
Tendenz
Kurzfristig: schwankend seitwärts
Langfristig: steigend
Hier finden Sie die Pressemitteilung: www.goo.gl/kjHcKY
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ist die Dr. Klein & Co. AG wichtiger Finanzdienstleistungspartner der
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