Börsen-Zeitung: Zwangsdiät, Kommentar zu Volkswagen von Peter Olsen
Geschrieben am 29-03-2016 |
Frankfurt (ots) - Nichts Genaues weiß man nicht. Aber dass bei
Volkswagen die Dividendenzahlung für 2015 fraglich ist, kann im
Grunde niemanden vom Hocker hauen. Wer noch immer nicht weiß, was der
Dieselabgas-Skandal in den USA und die Nachbesserung von 11 Millionen
Diesel-Pkw in Europa samt Strafen kosten werden, der tut sich
natürlich auch mit der Aufstellung einer Jahresrechnung schwer.
Selbst wenn es bei dem Wolfsburger Konzern im vergangenen Jahr
operativ im Ergebnis gut gelaufen ist und die schönen Töchter Audi
und Porsche auch wieder hohe Gewinne eingefahren haben, für die
VW-Aktionäre kann das Jahr 2015 zur Nullnummer werden, wenn sie bei
der Dividende auf Zwangsdiät gesetzt werden. Gestern reichten schon
Spekulationen auf einen - naheliegenden - Dividendenausfall aus, dass
Volkswagen unter den Dax-Industriewerten mit einem Tagesverlust von
1,6% die rote Laterne trug.
Dabei stellt sich die Dividendenfrage ja nicht erst in diesen
Tagen. Kann ein Konzern, der sich bei internationalen Banken rund 20
Mrd. Euro Kreditlinien einholen muss, um trotz üppiger Liquidität von
fast 28 Mrd. Euro zu jeder Zeit seine weltweiten Geschäfte
finanzieren zu können, der seine Belegschaft zu weitgehendem Verzicht
auf liebgewonnene (und üppige) Bonuszahlungen zwingen muss, es sich
tatsächlich erlauben, eine Ausschüttung vorzunehmen? Bislang hat
Volkswagen gerade einmal 6,7 Mrd. Euro für technische
Rückrufmaßnahmen zurückgestellt. Und es darf davon ausgegangen
werden, dass man in Wolfsburg bei hinreichender Klarheit gerne den
Großteil der aus "Dieselgate" zu stemmenden Belastungen in den
Abschluss 2015 hineingepackt hätte. In diesem Fall wäre für jedermann
ein Dividendenausfall nachvollziehbar, weil zugleich signalisiert
würde, das Schlimmste ist überstanden, nun geht es wieder voran, die
nächste Dividende kommt bestimmt.
Allein, die - entscheidende - Einigung mit den US-Behörden steht
weiterhin aus. Der für die Sammelklage zuständige kalifornische
Richter Charles Breyer hat VW noch eine Galgenfrist von vier Wochen
eingeräumt, erst dann dürfte sich der Nebel heben und sich das
wahrscheinliche Ausmaß der Belastungen zeigen.
Unabhängig davon bleibt die Frage, ob Volkswagen und ihre
Stammkapital-Großaktionäre - Porsche, Piëch, Niedersachsen, Katar -
nicht ein Zeichen setzen und zugunsten der im Streubesitz
befindlichen Vorzugsaktien auf eine Dividende verzichten sollten. Mit
einer Ausschüttungsquote von einem Fünftel hat sich VW den Aktionären
gegenüber auch für das Superjahr 2014 nicht gerade großzügig gezeigt.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
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