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Allgemeine Zeitung Mainz: Früh Weichen gestellt / Kommentar zur Lebenserwartung von Christian Matz

Geschrieben am 30-03-2016

Mainz (ots) - Dass Gesundheitschancen, Krankheitsrisiken und in
der Konsequenz die Lebenserwartung sozial ungleich verteilt sind, ist
keine neue Erkenntnis. Die simple Formel lautet: Wer ärmer ist und
weniger gebildet, stirbt wahrscheinlich früher. Ebenfalls klar ist,
dass die Grundlagen für diesen tödlichen Zusammenhang schon in der
Kindheit gelegt werden. Beim Thema Kinderarmut liegt das reiche
Deutschland im Vergleich der OECD-Länder nur im Mittelfeld, eine
Schande. In den vergangenen Jahren hat sich die soziale Spaltung
verschärft, die Unterschiede sind zementiert - wer in eine
Hartz-IV-Familie hineingeboren wird, schafft später kaum den Ausweg.
Damit einher gehen frühe Weichenstellungen, die die spätere
Gesundheit beeinflussen. Falsche Ernährung beginnt im Elternhaus;
wenn dort nur Fast Food auf den Tisch kommt, bleibt auch später der
Herd kalt. Deshalb ist kein Euro, der in die Vorbeugung und
Aufklärung in puncto Gesundheit und Ernährung schon in Kitas und
Schulen gesteckt wird, zuviel. Denn er trägt dazu bei, spätere Kosten
zu senken, die für die Behandlung von Krankheiten, für Ausfälle am
Arbeitsplatz und für Frühverrentungen fällig werden. Gleichwohl: Eine
gesunde Lebensweise ist keinesfalls nur eine Frage der Finanzen. Sich
bewegen kostet in aller Regel kein Geld - sofern man nicht auf dem
Laufband im Fitnessstudio, sondern draußen in der Natur rennt -,
Rauchen dagegen kostet umso mehr. Und die Ernährung? Auch hier gilt:
Oft ist das Argument vom teuren Biolebensmittel nur vorgeschoben,
meist ist das Kochen mit frischen Produkten kaum teurer als die Kost
aus dem Tiefkühlfach. Auch Bequemlichkeit ist ein Krankmacher.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de


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