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"Nachtcafé: Entscheidungen fürs Leben" Mit Moderator Michael Steinbrecher / Freitag, 1. April 2016, 22 Uhr, "Nachtcafé", SWR Fernsehen / U. a. mit Kabarettist Florian Schroeder (FOTO)

Geschrieben am 31-03-2016

Baden-Baden (ots) -

Egal ob es um Berufliches, Privates oder die Lebensumstände geht -
Entscheidungen verändern unser Leben. Wer sich von einem langjährigen
Partner trennt oder gar die Familie verlässt, muss ebenso mit den
vielfältigen Konsequenzen leben, wie der Topmanager, der von heute
auf morgen alles hinwirft und auf die Karriere verzichtet. Manchmal
braucht es die Kraft sich aus schwierigen Lebenssituationen zu
befreien oder zu sich selbst zu stehen, etwa bei einer
Geschlechtsumwandlung. Und ein ständiger Begleiter der Entscheidungen
ist auch das Risiko: Längst nicht jede Entscheidung stellt sich
später als richtig heraus, manch eine bereuen wir gar ein Leben lang.
Michael Steinbrecher begegnet Menschen, die aus unterschiedlichen
Situationen heraus lebensverändernde Entscheidungen getroffen haben.
"Entscheidungen fürs Leben" lautet das Thema im "Nachtcafé" am 1.
April um 22 Uhr im SWR Fernsehen. Zu Gast ist u. a. der Kabarettist
Florian Schroeder, der findet: Besser eine schlechte Entscheidung als
gar keine.

Bauchgefühl oder rationale Überlegung - was ist richtig? Welche
Entscheidung ist die richtige für mich? Gebe ich meinem Bauchgefühl
oder der kühlen, rationalen Überlegung den Vorzug? Wie gehe ich mit
den Konsequenzen meiner Entscheidung um? - Diese zeitlosen Fragen
beschäftigen viele Menschen immer wieder.

Die Gäste im "Nachtcafé":

Florian Schroeder: Besser eine schlechte Entscheidung als gar
keine "Entscheidet Euch!", fordert Kabarettist Florian Schroeder. Er
ist überzeugt: "Selbst eine schlechte Entscheidung ist besser, als
gar keine". Schroeder beobachtet, dass uns Entscheidungen heutzutage
schwerer fallen, und vor allem immer rückholbar bleiben müssen. Er
selbst entschied sich vor rund einem Jahrzehnt für ein Leben auf der
Bühne - mit Erfolg.

Claudia Antonia Merkle verließ Mann und Kind für den Neuanfang Von
außen betrachtet führte Claudia Antonia Merkle ein perfektes Leben:
Eine langjährige Beziehung, eine Tochter, ein Haus am Comer See.
Wirklich glücklich war sie damit aber nicht. Also ließ sie Mann und
Kind hinter sich und wagte alleine einen Neuanfang in London:
"Anfangs dachte ich, ich sei eine Rabenmutter. Aber irgendwann habe
ich gemerkt, ich muss schon auch irgendwie glücklich sein."

Hannah Lietz, als Mann geboren, lebt als Frau Hannah Lietz wurde
als Mann geboren, fühlte sich aber mehr und mehr als Frau. Lange
zögerte sie ihre Weiblichkeit auch offen auszuleben, schließlich
entschied sie sich aber für eine Geschlechtsangleichung: Aus dem
Familienvater Klaus wurde Hannah. Ihre Entscheidung empfindet sie
heute als Befreiung: "Die Leute waren gar nicht geschockt, nur
unglaublich interessiert. Es war alles sehr warmherzig und positiv."

Viktor Staudt wollte sich mit 30 das Leben nehmen Viktor Staudt
ist seit seiner Kindheit depressiv. Im Alter von 30 Jahren wollte er
sich das Leben nehmen, sprang vor einen Zug. Das war aus heutiger
Sicht die schlechteste Entscheidung seines Lebens. Die Depressionen
werden ihn weiterhin begleiten, heute blickt er aber anders auf das
Leben: "Man möchte sich ja eigentlich nicht das Leben nehmen, sondern
nur den Problemen ein Ende setzen."

Deborah Feldman floh aus einer ultraorthodoxen jüdischen
Gemeinschaft Was es bedeutet, wenn eine Entscheidung ein ganzes Leben
verändert - das hat auch Deborah Feldman erfahren. In ihrer
Heimatstadt New York lebte sie in einer ultraorthodoxen jüdischen
Gemeinschaft nach sektenartigen Regeln. Sie wurde mit einem fremden
Mann verheiratet, erst als sie Mutter wurde, fand sie die Kraft für
eine Befreiung: "Manchmal ist es leichter für jemanden anderen zur
Heldin zu werden als für sich selbst"

Christian Kurmann bekämpfte den Krebs ohne Hilfe der Schulmedizin
Christian Kurmann traf eine Lebensentscheidung, die viele Menschen
als unvernünftig bezeichnen würden: Als bei ihm ein Hirntumor
diagnostiziert wurde, entschied er sich bewusst gegen die klassische
Schulmedizin. Stattdessen ging er in ein Bergkloster in Bhutan. Es
geschah, was bis heute kein Arzt erklären kann: Der Krebs verschwand.
Diese Entscheidung ermutigte ihn, sein Leben neu auszurichten: "Ich
habe eine Freiheit erlangt, die ich früher nie hatte."

Psychologin Ursula Nuber findet Egoismus wichtig Ursula Nuber ist
Psychologin und Chefredakteurin des Magazins "Psychologie Heute". Für
sie steht fest, dass man bei Entscheidungen egoistisch sein darf und
Eigensinn wichtig ist. Außerdem ermutigt sie dazu, sich auf die
Konsequenzen einer Entscheidung einzulassen: "Die eine richtige
Entscheidung gibt es nicht. Wir selbst müssen unsere Entscheidungen
zu den richtigen machen."

Fotos über www.ARD-Foto.de

Pressekontakt: Bruno Geiler, Tel. 07221 929 23273,
bruno.geiler@SWR.de


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