Börsen-Zeitung: Gnadenlos, Kommentar zum geplatzten Pfizer-Deal von Sebastian Schmid
Geschrieben am 06-04-2016 |
Frankfurt (ots) - Die neuen Regeln des US-Finanzministeriums seien
"unamerikanisch", die Übernahme von Allergan durch Pfizer sei gezielt
"ins Fadenkreuz" genommen worden, echauffiert sich Allergan-Chef
Brent Saunders nach dem Scheitern der geplanten 160 Mrd. Dollar
schweren Übernahme seines Konzerns.
Für Saunders ist das Scheitern mehrfach bitter. Der 45-Jährige
durfte sich bereits als künftiger Chef des weltgrößten Pharmakonzerns
fühlen. Zwar wäre er zunächst nur COO geworden. Doch die Tage des
62-jährigen Pfizer-CEO Ian Read wären bald gezählt gewesen. Saunders
galt als Kronprinz. Zudem wurde Allergan von US-Finanzminister Jacob
Lew implizit als Serien-Invertierer gebrandmarkt und damit speziell
in den Fokus der neuen Regeln gerückt. Diese zielen nämlich weniger
auf Pfizer, die unter bestimmten Bedingungen theoretisch weiterhin
eine inverse Übernahme wagen könnte. Allergan ist derweil mit den
neuen Maßnahmen als Übernahmeziel für große US-Pharmafirmen
verbrannt.
Auch Pfizer dürfte sich allerdings genau überlegen, ob ein
derartiges Vorhaben noch einmal angegangen werden sollte. Erste
Aussagen von Read deuten nicht darauf hin. Kein Wunder: Lew hatte
gleich noch eine Warnung an inversionswillige US-Firmen parat. Man
werde weiter nach Wegen suchen, die Abwanderung von US-Firmen über
inverse Übernahmen unattraktiver zu machen.
So günstig wie bei Allergan dürfte Pfizer kein zweites Mal
scheitern können. Die Break-up Fee von 150 Mill. Dollar deutet darauf
hin, dass mit einem Scheitern nicht ernsthaft gerechnet wurde. Die
zunehmend schrill nationalistischen Töne im Vorwahlkampf beider
Parteien machten es Präsident Barack Obama und dessen Regierung aber
einfach, gegen steuerflüchtige US-Firmen vorzugehen.
Diese sind derweil längst nicht das einzige Ziel der Regierung. Am
Mittwoch reichte das US-Justizministerium Klage gegen die geplante
Übernahme von Baker Hughes durch Konkurrent Halliburton ein. Der
Regierung zufolge wird bei einem Zusammenschluss der Wettbewerb in
zahlreichen Märkten bei 23 Produkten und Dienstleistungen der
Ölfelddienstleister eliminiert. Der oberste Wettbewerbshüter Bill
Baer machte den Firmen gleich klar, dass er keine Chance für die
Übernahme sieht. "Ich habe noch nie einen Deal gesehen, der so viele
kartellrechtliche Probleme in so vielen Märkten aufwirft."
Der M&A-Markt muss sich wohl auf verschärften Widerstand
einstellen. In den letzten Monaten der Präsidentschaft Obamas kennt
die US-Regierung wohl keine Gnade mehr.
Pressekontakt:
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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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