Thüringische Landeszeitung: Plan ohne Akzeptanz - Schäubles Rente mit 70 fällt durch / Leitartikel von Axel Zacharias zu den Gedankenspielen von Bundesfinanzminister Schäuble hinsichtlich einer Rente
Geschrieben am 22-04-2016 |
Weimar (ots) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ist 73.
Seine Arbeit ist sein Lebensinhalt. Insofern ist sein Vorschlag einer
Lebensarbeitszeit bis 70 nachzuvollziehen.
Es darf aber füglichst bezweifelt werden, dass es sich bei allen
anderen Deutschen ebenso verhält. Manche können nicht bis 70
arbeiten, viele wollen es auch nicht. Einige schöne Jahre ohne
Arbeitsbelastung zum Lebensabend sehnen sich nicht wenige herbei.
Insofern dürfte es kaum überraschen, dass der Schäuble-Vorschlag auf
nicht allzu viel Gegenliebe stößt.
Seit Rot-Grün einst die Senkung des Rentenniveaus beschlossen hat
und den Rohrkrepierer namens Riester-Rente als Lösung aller Probleme
auf diesem Felde erfand, wird an der Rente herumgeschraubt. Ein
anständiges Auskommen mit selbiger aber werden künftig immer weniger
Menschen haben. Das verführt natürlich zu allerlei Gedankenspielen.
Man sollte diese aber erst öffentlich machen, wenn sie einigermaßen
erfolgversprechend sind. Der Plan einer Rente mit 70 ist es definitiv
nicht, denn ihm fehlt die gesellschaftliche Akzeptanz!
Das Problem: Es soll bei den Rentnern weiter gespart werden. Das
Gespenst der Altersarmut spukt weiter herum. Und ob die Masse der
Senioren bis zum Alter von 70 Jahren überhaupt einen Arbeitsplatz
haben wird, steht in den Sternen. Sonst würde sich das Ganze nämlich
nur als verkappte Rentenkürzung erweisen. Auch darum ist Schäubles
Plan wenig realistisch.
Was nicht bedeutet, dass nicht endlich ein wirklichkeitsnaher
Diskurs über die zunehmend alternde Gesellschaft und deren
Finanzierung nötig ist. Hier bringt sich ein schwieriges Problemfeld
für die Politik und die Gesellschaft in Erinnerung.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
589453
weitere Artikel:
- NOZ: Niedersachsen begrüßt Überprüfung des Milchmarktes durch Kartellamt Osnabrück (ots) - Niedersachsen begrüßt Überprüfung des
Milchmarktes durch Kartellamt
Agrarminister Meyer: Milchbauern müssen besser gestellt werden -
Verfahren gegen niedersächsisches Unternehmen
Osnabrück. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer
(Grüne) hat die Überprüfung des Milchmarktes durch das
Bundeskartellamt begrüßt. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) forderte Meyer zudem "eine bessere
Marktstellung der Erzeuger". Das Verhältnis zwischen Milchbauern und
Molkereien mit mehr...
- NOZ: Städtetag: Flüchtlingen schnell und bundesweit Wohnsitz zuweisen Osnabrück (ots) - Städtetag: Flüchtlingen schnell und bundesweit
Wohnsitz zuweisen
Appell vor Bund/Länder-Gipfel - "Verteilung auf Städte und das
flache Land"
Osnabrück. Der Deutsche Städtetag hat Bund und Länder vor ihrem
heutigen Treffen im Kanzleramt dazu aufgefordert, sich auf eine
"bundesweit und rasch wirksame Zuweisung des Wohnsitzes" für
anerkannte Flüchtlinge zu verständigen, damit diese sich gut auf
Städte und ländliche Gebiete verteilen. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Präsidentin mehr...
- Redaktionsnetzwerk Deutschland: Unions-Mittelstandsexperte Linnemann: Debatte über Rente erst ab 70 blockiert die jetzt notwendigen Reformen Hannover (ots) - Der Vorsitzende der Wirtschafts- und
Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU, Carsten Linnemann, hält die
Debatte über die Rente erst ab 70 für falsch. Damit werde die aktuell
notwendige Reformdebatte über die Rente blockiert, sagte Linnemann
dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Linnemann beklagt eine "ewig
wiederkehrende Debatte über die Rente ab 70, 75 oder 80". Stattdessen
müsse die Politik darauf reagieren, dass viele Menschen freiwillig
länger arbeiten wollten. "Wir brauchen dafür Anreize, um die
Geisteshaltung über mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Lehrberufe wie Verkäufer oder Fleischer werden immer unattraktiver Saarbrücker (ots) - Eine Ausbildung zur Restaurantfachkraft, zum
Fleischer oder zum Lebensmittelfachverkäufer wird für Jugendliche in
Deutschland offenbar immer unattraktiver. Wie die "Saarbrücker
Zeitung" (Freitag) berichtet, ist in diesen Lehrberufen die Zahl der
unbesetzten Stellen besonders hoch. Das geht aus einer Analyse des
DGB hervor, die der Zeitung vorliegt.
Zwischen 35,2 und 33 Prozent der in diesen Sparten angebotenen
Lehrstellen sind demnach letztes Jahr frei geblieben. Auf der Liste
der zehn unattraktiven Berufe mehr...
- Rheinische Post: Laumann weist Forderungen nach längerer Lebensarbeitszeit zurück Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels,
CDA-Chef Karl-Josef Laumann (CDU), hat Forderungen von Finanzminister
Wolfgang Schäuble (CDU) nach einer längeren Lebensarbeitszeit
zurückgewiesen. "Wir müssen erst die Erwerbsminderungsrente besser
ausstatten, bevor wir über eine weitere Anhebung des
Renteneintrittsalters sprechen", sagte Laumann der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Eine lange
Lebensarbeitszeit sei nur zu verantworten, wenn diejenigen, die nicht
mehr können, nicht in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|