Vorsicht Lärm! Hörexperten der Fördergemeinschaft Gutes Hören raten zu Schutz und Vorsorge durch regelmäßige Hörtests (FOTO)
Geschrieben am 21-04-2016 |
Hannover (ots) -
Straßenverkehr, Baustellen, Einkaufszentren, Großraumbüros,
Industrieanlagen, Dauerbeschallung durch Medien sowie
Unterhaltungselektronik und vieles mehr: Die Lärmquellen in unserem
Alltag sind vielfältig. Doch Vorsicht! Dauerlärm gefährdet die
Gesundheit und schädigt vor allem das Gehör. Darauf weist die
Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) anlässlich des diesjährigen
Tages gegen Lärm (27. April) hin.
"Angesichts der zunehmenden Lärmbelastung wird ein bewusster
Umgang mit dem Hörorgan immer wichtiger. Schließlich ist gutes
Verstehen die Grundvoraussetzung für Lebensqualität und die aktive
Teilhabe unter Freunden, in der Familie und im Berufsleben", sagt
Burkhard Stropahl von der Fördergemeinschaft Gutes Hören und rät
dazu, die eigene Hörleistung in regelmäßigen Abständen überprüfen zu
lassen. Kostenlose Hörtests auf höchstem fachlichen Niveau führen die
bundesweit rund 1.500 Partnerakustiker der FGH durch.
Themen des FGH Pressedienstes zum "Tag gegen Lärm"
1. Lärmquellen erkennen, Belastung reduzieren, Hörtest machen
2. Zu viel Lärm zerstört die Haarzellen im Innenohr
3. Hörstörungen verursachen Sprach- und Lernprobleme
4. Erhöhtes Risiko bereits bei einem Dauerpegel von 65 Dezibel
5. Geräuschkulisse im Büro sorgt für Konzentrationsprobleme
6. Bundesweit rund 1.500 FGH Meisterbetriebe für Hörgesundheit
7. Hörtests am laufenden Band - die FGH Hörtour 2015
1. Lärmquellen erkennen, Belastung reduzieren, Hörtest machen
Wie kann ich mich vor übermäßiger und gefährlicher Lärmbelastung
schützen? Zu dieser Fragestellung wissen die Partnerakustiker der
Fördergemeinschaft Gutes Hören professionellen Rat und geben
individuelle Empfehlungen. Auf diese Weise können Interessierte und
Betroffene Lärmquellen in ihrer Alltagsumgebung identifizieren und
die eigene Belastung aufgrund der Tipps der Hörexperten reduzieren.
Das heißt: Lärmeinwirkungen aus dem Weg gehen, beim Kauf von
Hausgeräten auf die Geräuschemissionen achten und bei Bedarf
Gehörschutz nutzen.
Wie es um das eigene Hörvermögen steht, zeigt der Hörtest bei
einem FGH Partnerakustiker. So lässt sich schnell und verlässlich
feststellen, ob eventuell einzelne Frequenzen nicht mehr einwandfrei
gehört werden. Auf dieser Grundlage informiert und berät der Fachmann
über die geeigneten Maßnahmen, um dem Fortschreiten von
Hörminderungen gezielt vorzubeugen - sei es durch Lärmvermeidung,
Gehörschutz, regelmäßige Hörtests oder durch die Nutzung moderner
Hörsysteme, die vorhandene Defizite effektiv ausgleichen.
2. Zu viel Lärm zerstört die Haarzellen im Innenohr
Die allgegenwärtige Lärmbelastung ist maßgeblich dafür
verantwortlich, dass Hörprobleme weltweit zunehmen und auch bei
jüngeren Menschen auftreten. Allein in Deutschland gibt es
Schätzungen zufolge rund 15 Millionen Betroffene. Die Ursachen von
Hörverlust sind meistens Verschleißerscheinungen der feinen
Haarzellen im Innenohr. Lärmeinwirkung kann diesen Prozess enorm
beschleunigen. Das Risiko ist umso größer, je stärker die Belastung
ausfällt und je länger sie andauert. Dabei gilt: Einmal zerstörte
Haarzellen sind unwiederbringlich verloren. Weder regenerieren sie
sich, noch wachsen sie nach.
Ohne regelmäßige Hörtests kann dies für lange Zeit unentdeckt
bleiben, denn Hördefizite stellen sich meist schleichend ein. Die
Betroffenen gewöhnen sich unmerklich an die immer schlechtere
akustische Verarbeitung. Sie unternehmen meistens erst etwas, wenn es
aufgrund ihrer Hörprobleme zu andauernden
Verständigungsschwierigkeiten und Missverständnissen im persönlichen
Umfeld kommt. Doch dann ist bereits wertvolle Zeit verstrichen. Das
gute Hören wurde regelrecht verlernt, da sich die Vernetzungen im
Gehirn nach und nach zurückgebildet haben. Rechtzeitige Vorsorge im
Sinne von Lärmprävention und Hörgesundheit ist daher unumgänglich.
3. Hörstörungen verursachen Sprach- und Lernprobleme
In Sachen Lärm und Gehör sollten nicht nur ältere Menschen wachsam
sein, sondern auch Menschen mittleren Alters, junge Erwachsene,
Jugendliche und nicht zuletzt Kinder bzw. deren Eltern. Auch junge
Menschen sind den allgegenwärtigen Risiken durch Lärm ausgesetzt und
müssen sich dagegen schützen. Ansonsten kann das kindliche wie das
jugendliche Gehör frühzeitig irreparablen Schaden nehmen.
Dies hat Auswirkungen auf die Sprachentwicklung, die
Lernleistungen und die sozialen Beziehungen. Wenn ein Kind nicht gut
hört, hat es große Probleme, dem Unterricht zu folgen oder im
Freundeskreis zu bestehen und droht somit den Anschluss zu verlieren.
Bereits bei 11% der Jugendlichen, die 2015 an den Hörtests während
der jährlich durchgeführten FGH Hörtour teilgenommen hatten, wurden
Hördefizite festgestellt.
4. Erhöhtes Risiko schon bei einem Dauerpegel von 65 Dezibel
Gemeinhin gilt der Straßenverkehr als Lärmquelle Nummer Eins. Die
Experten sind sich dabei einig, dass die Verkehrsströme in
Deutschland weiter zunehmen werden. Damit steigt auch die
Lärmbelastung. Der Schallpegel an einer Hauptverkehrsstraße liegt
tagsüber bei durchschnittlich 70 Dezibel. Schon bei einer
Dauerbelastung von 65 Dezibel besteht ein erhöhtes Risiko für Herz-
und Kreislauferkrankungen. Die Gefahr, einen bleibenden Hörschaden zu
erleiden, ist bei einem Pegel von rund 80 Dezibel bei einer
Belastungsdauer von etwa 40 Stunden pro Woche gegeben.
Beim Musikhören über Kopfhörer, in Diskotheken oder bei
Rockkonzerten beträgt die Lautstärke häufig 100 Dezibel und mehr. Die
Schmerzschwelle ist bei 120 Dezibel erreicht. Eine kurzzeitige
Belastung reicht dann schon aus, um einen irreversiblen Hörschaden zu
verursachen. Besonders tückisch sind plötzlich auftretende
Lärmimpulse, wie etwa die Explosion eines Silvesterböllers oder der
Knall einer Spielzeugpistole nah am Ohr. Dabei können sogar bis zu
180 Dezibel erreicht werden.
5. Geräuschkulisse im Büro sorgt für Konzentrationsprobleme
Auch unauffälligere Lärmereignisse, wie etwa die
Dauergeräuschkulisse in Großraumbüros, stellen eine Belastung dar.
Schon bei einem permanenten Lautstärkepegel von etwa 40 Dezibel
können Konzentrations- und Hörstörungen auftreten.
Gerade im Berufsalltag ist aber uneingeschränktes Hören und
Verstehen enorm wichtig - ob im Gespräch mit Kollegen, Vorgesetzten,
Kunden oder Geschäftspartnern, ob in Meetings, bei Konferenzen oder
Telefonaten. Besonders schwierig gestalten sich die Jobsituationen,
in denen Stimmengewirr herrscht oder Hintergrundlärm das Hörverstehen
erschwert. Verständigungsschwierigkeiten bei der Büroarbeit können
ein Hinweis für eine beginnende Hörminderung sein. Wer sichergehen
will, dass sein Gehör für den Job noch gut gerüstet ist, sollte seine
Hörleistung regelmäßig überprüfen lassen. Faustregel: mindestens
einmal im Jahr.
6. Bundesweit 1.500 FGH Meisterbetriebe für Hörgesundheit
Partner in der Fördergemeinschaft Gutes Hören sind deutschlandweit
rund 1.500 Meisterbetriebe für Hörakustik. Sie bieten umfassende
Beratungs- und Serviceleistungen rund um das Thema Hören an - vom
kostenlosen Hörtest über die Auswahl und Anpassung individuell
geeigneter Hörtechnologie bis hin zu Hörprävention, Hörtraining und
Nachsorge. Den Hörexperten in der Nähe finden Interessenten im
Internet unter: www.fgh-info.de
7. Hörtests am laufenden Band - die FGH Hörtour 2016
Die Hörmobile der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH) sind ab dem
20. April auf großer Deutschlandtour und bieten Informationen und
kostenlose Hörtests, die in Zusammenarbeit mit den örtlichen FGH
Partnerakustikern fachgerecht durchgeführt werden.
Die Hörtour 2016 findet von April bis Oktober deutschlandweit in
Fußgängerzonen und auf belebten Plätzen statt. Termine und Orte
unter: www.fgh-info.de
Verwendung und Nachdruck des Textes honorarfrei mit
Quellennachweis: "FGH"
Pressekontakt:
Fördergemeinschaft Gutes Hören
Pressestelle
Königstraße 5
30175 Hannover
Telefon 0511 76333666
presse@fgh-info.de
www.fgh-info.de
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