(Registrieren)

(KOMMENTAR) EDF vertagt Investitionsentscheidung für britisches AKW-Projekt um Monate: "Mit jeder Verschiebung wird Bau von Hinkley Point C unwahrscheinlicher"

Geschrieben am 24-04-2016

Hamburg (ots) - Electricité de France (EDF), der verantwortliche
Konzern für das geplante Atomkraftwerks Hinkley Point C in
Großbritannien, verschiebt laut Medienberichten seine für Anfang Mai
vorgesehene Investitionsentscheidung für den umstrittenen AKW-Bau auf
September. Die Entscheidung kommentiert Marcel Keiffenheim, Leiter
Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy:

"Hinkley Point C stirbt einen teuren Tod auf Raten. Üppige
Garantien, mehr als 100 Milliarden Euro Subventionen vom britischen
Staat sowie die gerade erst zugesagten Finanzspritzen aus der
französischen Staatskasse reichen offenbar immer noch nicht, dem
Risiko-Projekt die nötige Investitionssicherheit zu geben. Diese
erneute, mehrmonatige Verschiebung des Baus ist eine
Bankrotterklärung der Atomindustrie und zeigt, wie schwer sich die
beteiligten Staaten inzwischen tun, Hinkley Point C gegen bestehende
wirtschaftliche, juristische und technische Probleme durchzudrücken.
Bei diesem AKW-Projekt geht es längst nicht mehr um
Energieversorgung, sondern einzig und allein um politische
Gesichtswahrung. Allerdings wird mit jeder weiteren Verschiebung
unwahrscheinlicher, dass Hinkley Point C jemals ans Netz geht."

Redaktioneller Hinweis: Ein am Freitag veröffentlichtes
Rechtsgutachten von Greenpeace Großbritannien kommt zu dem Fazit,
dass weitere Finanzspritzen für den EDF-Konzern zum Bau von Hinkley
Point C vermutlich mit dem EU-Beihilferecht nicht vereinbar sind. Das
Gutachten in Englisch finden Sie unter: http://ots.de/6UyiU

Hintergrund: Hinkley Point C soll 2025 ans Netz gehen. Die
britische Regierung will mit dem geplanten Atomkraftwerk die
Versorgungssicherheit des Landes sicherstellen und hat den
AKW-Investoren für die Laufzeit von 35 Jahren eine garantierte
Einspeisevergütung von umgerechnet rund 120 Euro für jede in Hinkley
Point C produzierte Megawattstunde versprochen. Das sind rund 40
Prozent mehr, als etwa ein neuer Windpark in Deutschland an Vergütung
erhält. Laut Berechnungen des Berliner Analyseinstituts Energy
Brainpool summiert sich die Garantie-Vergütung für Hinkley Point C
über die Förderlaufzeit von 35 Jahren unter Berücksichtigung der
Inflation auf rund 108 Milliarden Euro. Greenpeace Energy klagt
gemeinsam mit neun weiteren Unternehmen gegen dieses
Subventionspaket, weil es den Wettbewerb auf dem europäischen
Energiemarkt zu Lasten der Erneuerbaren verzerrt.



Pressekontakt:
Christoph Rasch
Politik und Kommunikation
Greenpeace Energy eG
Telefon 040 / 808 110 - 658
christoph.rasch@greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

589605

weitere Artikel:
  • Google auf der Hannover Messe 2016 / Förderprogramme für Startups und Mittelstand im Mittelpunkt (FOTO) Hannover (ots) - - Stand "Weltweit Wachsen": Workshops für kleine und mittelständische Unternehmen zu Digitalisierung und Export - Stand "Google for Entrepreneurs features Factory": industrienahe Startups stellen sich vor - Gemeinsamer Empfang U.S. Chamber of Commerce ("Select USA") und Google am Mittwoch, 27. April ab 18 Uhr Zum ersten Mal sind in diesem Jahr die USA offizielles Partnerland der Hannover Messe. Passend dazu feiert auch Google seine Premiere auf der wichtigsten Industriemesse der Welt. In Halle 3 mehr...

  • NOZ: Handel: Wir sind nicht schuld an Preismisere der Landwirte Osnabrück (ots) - Handel: Wir sind nicht schuld an Preismisere der Landwirte Hauptgeschäftsführer sieht Verantwortung bei verfehlter Agrarpolitik - "Natürlich geben wir Preisvorteil weiter" Osnabrück. Der Handel wehrt sich gegen Vorwürfe, für die Preismisere der deutschen Landwirtschaft verantwortlich zu sein. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE): "Wer Supermärkte und Discounter verantwortlich macht, redet am Thema mehr...

  • AuRico Metals' Application for Environmental Assessment Certificate for the Kemess Underground Project Is Formally Accepted Toronto (ots/PRNewswire) - AuRico Metals Inc. (TSX: AMI) ("AuRico" or the "Company") is pleased to announce that the Environmental Assessment Certificate application (the "Application") for its Kemess Underground Project has been screened and formally accepted for detailed review by the British Columbia Environmental Assessment Office ("BC EAO"). AuRico is making revisions and reformatting the Application to integrate the clarifications and additional information provided by AuRico during the screening period. The BC EAO will mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Freispruch Deutsche Bank Stuttgart (ots) - Der Vorwurf, Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und vier frühere Spitzenmanager des Instituts hätten im Verfahren um Kirch ihre Aussagen aufeinander abgestimmt, um die Bank vor Schadenersatzforderungen zu bewahren, ließ sich nicht erhärten. In einem solchen Fall greift am Ende die Unschuldsvermutung des Rechtsstaats. Das gilt auch für die Ankläger, die alles getan haben, eine Schuld nachzuweisen, aber keinen einzigen Belastungszeugen aufbieten konnten. So richtig es ist, allen Hinweisen nachzugehen - am Ende mehr...

  • Börsen-Zeitung: Späte Scheidung, Kommentar zu Novartis/Roche von Daniel Zulauf Frankfurt (ots) - Die Idee einer Elefantenhochzeit in der Pharmabranche zu Basel stand von Beginn an unter einem schlechten Stern. Der einst fast übermächtig scheinende Schweizer Finanzinvestor Martin Ebner glaubte, die stolzen Erben der Roche-Gründer aus dem Konzept bringen zu können, als er in den neunziger Jahren, in einer Schwächephase des Pharmakonzerns, mit dem Aufkauf eines großen Paketes von stimmberechtigten Inhaberaktien begann. Die Mehrheitsaktionäre zeigten sich unbeirrt und ließen den Raider ohne viel Aufhebens ins Abseits mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht