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Versicherungskunden offen für "grüne" Policen

Geschrieben am 26-04-2016

Münster (ots) - Bei gleichem Preis und gleicher Leistung würden 85
Prozent aller Kunden zu einem nachhaltigen Versicherer wechseln,
zeigt eine Umfrage der Strategieberatung zeb / Mehrheit der
Versicherten lehnt es ab, dass Beiträge in umstrittene Branchen
fließen / Fast zwei Drittel der Verbraucher wissen gar nicht, dass es
"grüne" Versicherungslösungen gibt

In den bisherigen Nischenmarkt für "grüne" Versicherungen könnte
bald Bewegung kommen. So ergibt eine Umfrage der Strategie- und
Managementberatung zeb, dass mehr als 85 Prozent der Kunden bei
gleichem Preis und gleicher Leistung zu einem nachhaltigen
Versicherer wechseln würden. Viele Befragte lehnen es darüber hinaus
generell ab, dass ihre Beiträge in bestimmte Branchen investiert
werden. So meinen 87 Prozent der Teilnehmer, ihnen sei wichtig, keine
Unternehmen zu fördern, die Raubbau an der Natur betreiben. Immerhin
gut 50 Prozent sprachen sich gegen Investments in Atomenergie oder
Kohlekraft aus.

Tatsächlich gibt es inzwischen Versicherer, die nachhaltige
Angebote in ihre Produktpalette zu integrieren versuchen. Zu den
Vorreitern zählt die Concordia oeco, die als erste Versicherung
transparente Positiv- und Negativkriterien für die Anlage ihrer
Kundengelder formuliert hat. Auch in der Sachversicherung zeigen sich
erste nachhaltige Versicherungslösungen. Zwei dieser Produkte wurden
von der Bayerischen Versicherung und der NV-Versicherung entwickelt -
in Kooperation mit der 2015 vom Nachhaltigkeitsrat der
Bundesregierung ausgezeichneten "grün versichert GmbH", in deren
Auftrag auch die zeb-Befragung entstand. Das besondere an den beiden
Policen: Die Versicherer garantieren, mindestens jenen Teil ihrer
Beitragseinnahmen in nachhaltige Anlagen zu investieren, der aus den
"grünen" Tarifen stammt. Darüber hinaus erhalten die Kunden
Mehrleistungen bei nachhaltiger Lebensweise.

"Trotz dieser Beispiele haben die meisten Versicherungen das
enorme Potenzial nachhaltiger Policen noch nicht erkannt. So gibt es
am deutschen Markt keinen einzigen Anbieter, der sich auf breiter
Flur in diesem Feld zu positionieren versucht", sagt zeb-Partner Dr.
Matthias Uebing. Lohnend sei eine entsprechende Ausrichtung aber
allemal, ist Uebing überzeugt: "Bei unserer großen
Social-Banking-Studie 2012 kam heraus, dass hierzulande rund 16
Millionen Menschen zur Zielgruppe für sozial-ökologische
Bankgeschäfte zählen - wobei diese Kunden im Schnitt hochgebildet
sind und über ein signifikant überdurchschnittliches Einkommen
verfügen. Unsere jetzige Befragung legt den Schluss nahe, dass das
Potenzial im Versicherungsbereich ähnlich hoch sein dürfte."

Die Fondsbranche und die Bankenindustrie haben auf die
entsprechenden Kundenwünsche schon vor Jahren reagiert. So sind
nachhaltige Investmentfonds als Anlageklasse längst etabliert - und
EthikBank, die GLS Bank, die Triodos Bank Deutschland und die
UmweltBank wachsen seit Jahren zweistellig. Wie weit die Assekuranz
im Vergleich dazu hinterherhinkt, zeigen weitere Ergebnisse der
aktuellen zeb-Befragung. So wissen zwei von drei Kunden gar nicht,
dass eine nachhaltigere Ausrichtung im Versicherungsbereich überhaupt
möglich ist. Das wiederum erklärt, warum weniger als fünf Prozent der
Teilnehmer angaben, sich im Vorfeld eines Versicherungsabschlusses
über entsprechende Alternativen zu informieren.

"Die Quintessenz der Befragung ist ziemlich eindeutig: Dass
nachhaltige Versicherungen kaum nachgefragt werden, liegt allem
Anschein nach nicht an mangelndem Interesse - sondern an fehlender
Beratung und Vermittlung", meinte Fabrice Gerdes, Geschäftsführer der
grün versichert GmbH. "Versicherer und Makler, die die Möglichkeiten
dieses Markts rechtzeitig erkennen, haben darum beste Chancen, mit
nachhaltigen Angeboten ein ebenso nachhaltiges Geschäft zu
generieren."

zeb ist eine auf den Finanzdienstleistungssektor spezialisierte
Strategie- und Managementberatung. Das Unternehmen unterhält 15
Standorte u. a. in Deutschland, Dänemark, Italien, Luxemburg,
Norwegen, Österreich, Polen, Russland, Schweden, der Schweiz und der
Ukraine. Mit mehr als 900 Mitarbeitern und rund 180 Millionen Euro
Umsatz in 2015 ist zeb die Nummer 1 in Deutschland und eine der
führenden europäischen Beratungsgesellschaften für Banken,
Sparkassen, Versicherer und andere Finanzinstitute.



Pressekontakt:
Dr. Anne Täubert
Leiterin Media Relations
Phone +49.251.97128.220
Fax +49.251.97128.106
E-Mail ataeubert@zeb.de


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