Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Das Ruhrgebiet lernt von Ostwestfalen-Lippe
Selbstbewusst aus dem Strukturwandel
Florian Pfitzner, Düsseldorf
Geschrieben am 18-05-2016 |
Bielefeld (ots) - Nordrhein-Westfalen hat sich seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs tiefgreifender verändert als alle anderen alten
Bundesländer. Galt das Land in der Ära des Wiederaufbaus als das
wirtschaftliche Kraftzentrum der Republik, das Millionen von
Flüchtlingen gesellschaftlich eingliederte, litt es später unter
schweren Krisen und hoher Arbeitslosigkeit. Von außen setzt man NRW
dabei stets mit einer Region gleich: dem Ruhrgebiet. Der Mythos von
Kohle und Stahl galt über Jahrzehnte als obligatorischer Bestandteil
jeder Regierungserklärung. "Stahl ist Zukunft", rief
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erst neulich Tausenden Malochern
vor der Hauptverwaltung von ThyssenKrupp in Duisburg zu. Mag ja sein.
Ob sich die Menschen im Revier jenseits gewerkschaftlicher Folklore
allerdings noch allzu lange auf industrielle Großstrukturen verlassen
sollten, steht auf einem anderen Blatt. Über Generationen haben sie
in der Montanindustrie eine Rundumversorgung genossen, die
ihresgleichen sucht: Ausbildung, Wohnungssuche, Erholungsurlaub,
sogar Bestattungsformalitäten - von der Wiege bis zur Bahre wurden
maßgebliche Entscheidungen abgenommen, kümmerte sich der Arbeitgeber
um seine Arbeitnehmer. Natürlich ist daraus eine gewisse
Empfängermentalität gewachsen, die sich so in Ostwestfalen-Lippe oder
dem Münsterland nie ausprägen konnte. Zweitens endet in der
"Metropolregion" Ruhr, dieser künstlichen Einheit mit der politischen
Klammer, die Zusammenarbeit an den kommunalen Grenzen. Duisburg fühlt
sich der Rheinschiene näher als dem westfälischen Dortmund. Dagegen
läuft das Passspiel im Nordosten des bevölkerungsreichsten
Bundeslandes vorbildlich. Städte und Gemeinden ziehen mit der
vielfältigen regionalen Wirtschaft an einem Strang - für die Marke
"OWL". Universitäten gelten in NRW wie in anderen Bundesländern als
Lokomotiven eines erfolgreichen Strukturwandels. Sie statten ganze
Regionen mit einem neuen Selbstbewusstsein aus. Eben darin sollte die
Landesregierung nun ihre Aufgabe im Ruhrgebiet erkennen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
591204
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Aufschub für defizitäre EU-Staaten
Der Kontrolleur traut sich nicht
Knut Pries, Brüssel Bielefeld (ots) - Stabipakt und Fiscal Compact, Two Pack und Six
Pack, länderspezifische Empfehlungen und übermäßiges
Defizit-Verfahren - wie das sogenannte europäische Semester im
Einzelnen funktioniert, wissen nur Fachleute. Wie die zyklische
gemeinsame Überwachung der Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten nicht
funktioniert, hat sich indes herumgesprochen. Nämlich im Sinne des
Erfinders Deutschland: klare Regeln für alle, nachvollziehbare
Aufsicht durch die EU-Kommission in Brüssel, gegebenenfalls Strafen
bei hartnäckigem Regelverstoß. mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Der Ton macht`s - AfD-Fraktionsvize beleidigt und polemisiert / Leitartikel von Nils R. Kawig zum Verhalten des AfD-Abgeordneten Stephan Brandner in einer Landtagsdebatte Weimar (ots) - Herzlichen Glückwunsch! Stephan Brandner hat es auf
die Titelseite der Thüringischen Landeszeitung geschafft - in die
"Lückenpresse", wie er wohl sagen würde. Das hat sich der
AfD-Landtagsabgeordnete mit drei Ordnungsrufen und seinem Rausschmiss
aus der gestrigen Landtagsdebatte "verdient". Gezielte Provokation
gehört offensichtlich zum Politikstil des Rechtsanwaltes. Damit macht
er von sich reden, entwertet aber gleichzeitig seine inhaltlichen
Anstöße, die mindestens diskutabel sind.
Und das scheint Stephan Brandner mehr...
- NOZ: BUND sieht Monsanto Offerte von Bayer kritisch Osnabrück (ots) - BUND sieht Monsanto-Offerte von Bayer kritisch
Moldenhauer: Klug gewählter Zeitpunkt für Angebot - "EU-Kommission
will über Glyphosat so lange weiterverhandeln, bis sie das gewünschte
Ergebnis bekommt"
Osnabrück.- Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht die geplante Übernahme des US-Agrar-Riesen Monsanto
durch den deutschen Chemiekonzern Bayer kritisch. Im Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Heike Moldenhauer,
Leiterin Politik-Gentechnik beim BUND: "Wenn Bayer mehr...
- NOZ: Gewerkschaftschef bezweifelt Nutzen der Lebensleistungsrente Osnabrück (ots) - Gewerkschaftschef bezweifelt Nutzen der
Lebensleistungsrente
Vassiliadis: Gegen Altersarmut nützt sie nicht viel -
"Schichtarbeiter halten es bis zur Flexi-Rente nicht aus"
Osnabrück. Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis hat Zweifel am
Nutzen der von der Bundesregierung geplanten Lebensleistungsrente. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte
der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie und Energie, zur Bekämpfung
der Altersarmut wäre es besser, die kleinen Renten, insbesondere von mehr...
- Rheinische Post: CSU wirbt für Kerneuropa als Antwort auf zunehmende Re-Nationalisierung Düsseldorf (ots) - Die CSU hat die Beschränkung auf ein Kerneuropa
als Antwort auf Re-Nationalisierungs-Tendenzen durch
rechtspopulistische Bewegungen ins Gespräch gebracht. "Wenn wir die
Probleme anders nicht mehr lösen können, rückt die Idee vom
Kerneuropa, von einem ausgewählten Kreis von Ländern, die intensiver
zusammenarbeiten - wie es in der Währungsunion ja zum Beispiel
bereits der Fall ist -, automatisch in den Blick", sagte
CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|