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Westfalen-Blatt: Horror-Paar von Höxter: Angelika B. widerspricht ihrem Ex-Mann

Geschrieben am 26-05-2016

Bielefeld (ots) - Das »Horror-Paar« von Höxter: Angelika B. (47)
hat am Mittwoch über ihren Anwalt Peter Wüller erklärt, die
Behauptung ihres Ex-Mannes, sie sei die treibende Kraft gewesen, sei
falsch. »Solche Aussagen des Mannes sind für meine Mandantin
unerträglich«, sagte Verteidiger Peter Wüller dem WESTFALEN-BLATT
(Donnerstagsausgabe), nachdem er Angelika B. im Bielefelder
Gefängnis besucht hatte. »Was meine Mandantin den eingesperrten
Frauen angetan hat, hat sie von ihm gelernt und übernommen«, sagte
Wüller. Angelika B. sei 17 Jahre von ihm misshandelt worden. Der
Anwalt: »Auch wenn es vielleicht schwer zu ertragen ist, spreche ich
jetzt mal Klartext: Wilfried quälte sie mit einem glühenden
Schürhaken, mit einer Lötlampe, mit Feuerzeugen und einer Herdplatte.
Bei Autofahrten hatte er eine Thermoskanne mit heißem Tee dabei, den
er ihr in den Schoß goss, wenn sie angeblich etwas falsch machte. Er
drosselte sie mit Kabeln, Gürteln und Decken. Er zog ihr Tüten über
den Kopf, bis sie ohnmächtig war, und trat sie in den Unterleib und
gegen den Kopf.« Nur wenn fremde Frauen im Haus gewesen seien und
sich die Gewalt des Paares gegen sie gerichtet habe, sei Angelika B.
verschont worden. »Das ging so bis zur Festnahme des Paares.« Wüller
sagte, vor etwa zehn Jahren sei seine Mandantin zu ihrer Mutter
geflohen. »Ihr Mann hat sie aber am Telefon dazu gebracht,
zurückzukommen. Er hat versprochen, sich zu ändern und ihr nichts
mehr zu tun. Daran hat er sich genau einen Tag gehalten.« Wilfried W.
habe ihr gedroht, wenn sie ihn noch einmal verlasse, werde er sie
überall finden und ihr mit einem Baseballschläger die Knie
zertrümmert. »Er drohte ihr außerdem, ihr Verbrecher auf den Hals zu
schicken, die er in den 90ern im Gefängnis kennengelernt haben
wollte.« Damals saß Wilfried W., weil er seine erste Ehefrau
eingesperrt und gefoltert hatte. »Angelika erzählte er, er sei in
Haft gewesen, weil er ohne Führerschein gefahren sei.« Bei allen
Misshandlungen von Frauen sei Wilfried W. im Haus gewesen, sagte
der Anwalt. »Zuweilen ging er aus dem Zimmer und sagte: 'Ich bin
draußen, ich weiß von nichts'«. Er halte Wilfried W. für debil,
erklärte Wüller. Dafür spreche auch, dass er immer darauf
bestanden habe, dass die Opfer Erklärungen unterzeichnen mussten, sie
seien freiwillig bei ihm gewesen und nicht misshandelt worden.
Wüller bestätigte, das Paar habe 2012 eine solche Erklärung »zum
Gegenzeichnen« einem Polizisten in Uslar vorgelegt, der Angelika B.
aber fortgeschickt habe. »Hätte der Polizist anders reagiert, hätte
das vielleicht die beiden später gestorbenen Frauen gerettet.«



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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