Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Wladimir Putin: Großmachterei, von Ulrich Krökel
Geschrieben am 29-05-2016 |
Regensburg (ots) - Wladimir Putin ist für den Westen spätestens
seit der Krim-Annexion 2014 ein Paria, ein Ausgestoßener, der nicht
mehr dazugehört, wenn sich die Mächtigsten der Welt treffen. Der
russische Präsident musste sich bei seinem Gegenprogramm mit einem
Besuch im abgewirtschafteten Griechenland begnügen. Man sollte in
Politikerseelen zwar nicht zu viel hineinpsychologisieren. Aber wenn
nicht alles täuscht, dann schmerzt Putin die weltpolitische
Außenseiterrolle mehr als alle wirtschaftlichen Sanktionen, die der
Westen verhängt hat. Dies ist der Schlüssel zum Verständnis der
russischen Außenpolitik im Allgemeinen und der russischen
Syrienpolitik im Besonderen. Man mag das im Westen nicht recht
verstehen, aber man sollte es als Tatsache in das eigene politische
Denken einbeziehen: Russland ist seit dem Zerfall des Sowjetimperiums
eine zutiefst gekränkte Nation - und Präsident Putin personifiziert
diesen verletzten Stolz wie kein Zweiter. Es geht Putin in Syrien -
und in der Ukraine - um eine besondere Spielart der imperialen
Politik, für die es im Russischen sogar ein eigenes, schwer
übersetzbares Wort gibt: Derschawnitschestwo, was so viel heißt wie
Großmachterei. Es handelt sich dabei um ein Großmachtstreben um des
Großmachtseins willen. Alles, was daraus folgt, ist eine Zugabe: die
mögliche Destabilisierung der EU durch den Flüchtlingsstrom ebenso
wie die Abwehr islamistischer Terroristen. Und die Moral von der
Geschichte? Mit dem üblichen Verständnis von Außenpolitik als
Interessenpolitik wird der Westen im Fall Russland scheitern. Es wird
deshalb Zeit für neue Politikansätze - spätestens nach der
Präsidentenwahl in den USA.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
591915
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Links unklar - Der Vormarsch der AfD stürzt die Linke als Protestpartei in die Krise, ihre Machtoptionen schmelzen dahin. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Der Magdeburger Linken-Kongress wurde zwar
durch einen Tortenangriff auf die Ikone Sahra Wagenknecht zum
schlagzeilenträchtigen Ereignis. Doch eine politische Klärung, wohin
die Partei in der Nach-Gysi-Ära will, blieb sie ein Jahr vor der
nächsten Bundestagswahl schuldig. Die notwendige Auseinandersetzung,
ob es weiterhin Fundamental-Opposition oder das ernsthafte Angebot
zum Mitregieren gibt, wurde einfach nicht geführt. Links bleibt damit
weiterhin unklar. Irgendwie antikapitalistisch, aber auch mit
flüchtlingskritischen mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: zu Linkspartei
Kommentar von Rudi Wais Karlsruhe (ots) - Der Tortenwurf von Magdeburg hat das wahre
Dilemma der Partei nur für ein Wochenende in den Hintergrund
gedrängt. Sie wirkt nicht nur saft- und kraftlos, wie Gregor Gysi ihr
mitleidslos attestiert. Sie weiß auch nicht, was sie wollen soll:
Opposition um jeden Preis, gewürzt mit jeder Menge Moralin und einer
Prise Klassenkampf - oder irgendwann doch ein rot-rot-grünes Bündnis
im Bund?
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Zika-Virus Bielefeld (ots) - Weltweite Aufmerksamkeit, ja - der Sache
dienlich aber wohl kaum. Statt konstruktiv mit Behörden und
Veranstaltern zusammenzuarbeiten, haben sich die 150
Gesundheitsexperten mit einem offenen Brief zu Wort gemeldet.
Fraglos haben sie mit der Forderung nach Verlegung oder gar Absage
der Olympischen Spiele für jede Menge Aufregung gesorgt, sich selbst
dabei bestens ins gleißende Licht der Wissenschaft gerückt. Doch die
Strahler werden gleich von mehreren Seiten ausgeknipst. Die
Weltgesundheitsorganisation sieht mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur AfD Bielefeld (ots) - Die »Alternative für Deutschland« wird immer
mehr zur Zumutung für ein weltoffenes Deutschland. Die Partei
scheint überhaupt keine Schamgrenzen mehr zu kennen. Die unsägliche
Diskussion über den Einsatz von Waffen gegen Flüchtlinge an der
Grenze liegt noch nicht lange zurück, aber daraus gelernt hat die
Parteiführung nichts. Der bayerische AfD-Vorsitzende Petr Bystron
wirft den Kirchen Bereicherung durch die Flüchtlingshilfe vor. Nicht
das Gebot der Nächstenliebe treibe die Wohlfahrtsverbände an, sondern
Profitdenken, mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Debatte um Jerome Boateng
Schäbiger Gauland, schäbige AfD
Thomas Seim Bielefeld (ots) - Nun ist die Empörung groß. Alexander Gauland,
der stellvertretende Vorsitzende der angeblichen Alternative für
Deutschland - AfD - hat den Weltklasse-Innenverteidiger der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft beleidigt. Rassistisch beleidigt. Unseren
(!) Jerome Boateng. Warum tut ein nationalkonservativer bis
rechtsradikaler deutschtümelnder Rückstandspolitiker wie Gauland, der
eher zum 19. Jahrhundert als in die Gegenwart passt, das? Die AfD und
mit ihr der Vize Gauland haben ein Problem. In den kommenden Wochen
werden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|