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Greenpeace-Ehrenamtliche in 30 Städten protestieren für den Erhalt des Amazonas-Regenwaldes / Neues Staudammprojekt im Amazonas bedroht Heimat der indigenen Munduruk

Geschrieben am 18-06-2016

München (ots) - Greenpeace-Freiwillige protestieren heute in über
30 deutschen Städten gegen den geplanten Bau des 7,6 Kilometer langen
São-Luiz-do-Tapajós-Staudammes im Herzen des brasilianischen
Amazonas-Regenwaldes. Er wäre der erste von über 40 geplanten
Staudämmen in der Region. In München informieren daher Freiwillige
die Menschen auf dem beliebten Karlsplatz über das zerstörerische
Bauvorhaben und die Bedrohung der Lebensgrundlage der indigenen
Bevölkerung um den Tapajós-Fluss. In Stuttgart zeichnen sie eine 7,6
Kilometer lange Linie durch die Innenstadt. Um den Bau zu stoppen,
werden Unterschriften für eine virtuelle Menschenkette gesucht - sie
umschließt symbolisch das traditionelle Land der Munduruku, Sawré
Muybu, das in großen Teilen zerstört werden würde.

Der deutsche Konzern Siemens könnte sich an dem Projekt
beteiligen. Bereits zuvor lieferte Siemens vorwiegend im Rahmen
seines Joint Ventures Voith Hydro Bauteile für den
Belo-Monte-Staudamm. Mehr als 20.000 Menschen wurden dafür gegen
ihren Willen umgesiedelt. "Der Belo-Monte-Staudamm hat schwere
Umweltzerstörung und Gewalt in die Region gebracht. Das darf sich
nicht am Tapajós-Fluss wiederholen", sagt Sandra Hieke, Waldexpertin
von Greenpeace. Vor allem vor dem Hintergrund des Klimawandels und
zunehmender Dürreperioden ist die Abhängigkeit von Wasserkraft für
Brasiliens Energieversorgung ungünstig "Der benötigte Strom kann auch
durch Solar- und Windanlagen erzeugt werden, ohne den Regenwald zu
zerstören und Menschen zu vertreiben. Hierin sollten Firmen wie
Siemens investieren", sagt Hieke.

Die deutschlandweiten Proteste sind Teil einer internationalen
Kampagne, die die Munduruku bei der Anerkennung ihres Landes
unterstützt und deutsche Firmen an ihre Unternehmensverantwortung -
auch im Ausland - erinnert. So soll der Bau des
Sâo-Luiz-do-Tapajós-Staudammes endgültig gestoppt werden. Wenige Tage
zuvor haben die Munduruku gemeinsam mit Greenpeace-Aktivisten
begonnen, das Land der Gemeinde, Sawré Muybu, mit eigenen Schildern
abzustecken. Die Munduruku kämpfen seit Jahrzehnten für die
Anerkennung ihres Landes - jetzt werden sie von Menschen auf der
ganzen Welt dabei unterstützt.

Das Leben im Amazonas-Regenwald muss geschützt werden

Das Tapajós-Tal zählt zu den artenreichsten Regionen der Erde und
ist nicht nur Lebensgrundlage der Munduruku, sondern auch Lebensraum
von Jaguar, Flussdelfin und Seekuh, sowie hunderten von Fisch- und
Vogelarten. Der Amazonas-Regenwald ist zudem von herausragender
Bedeutung für unser Klima. "Wenn Siemens die internationalen
Vereinbarungen zum Artenschutz und die in Paris getroffenen
Klimaziele ernst nimmt, dürfen sie sich nicht mehr an
Staudammprojekten im Amazonas-Urwald beteiligen", sagt Jannes
Stoppel, Waldexperte von Greenpeace, gegenwärtig vor Ort in Sawré
Muybu.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Sandra Hieke, Tel. +49
(0) 160 9065 9754, oder Jannes Stoppel vor Ort im Amazonas, Tel. +88
(0) 162342 5681 (Satelliten-Telefon). Für Videoanfragen bitte an
Sonka Terfehr, Tel. +49 (0) 175-589 1718, bzw. Fotoanfragen an Sonja
Umhang, Tel. +49 (0) 151 1407 6819.

Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf
Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.


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