Brexit: Großbritannien könnte Pole Position bei Jobsuchenden verlieren - Chance für deutsche Arbeitgeber
Geschrieben am 26-06-2016 |
Düsseldorf (ots) - Deutschland derzeit noch deutlich hinter
Großbritannien / Gerade Beschäftigungsfelder mit hoher Bedeutung für
Digitalisierung könnten profitieren / Starkes Wachstum, ein hoher
Fachkräftebedarf und eine stabile Wirtschaft ziehen Arbeitskräfte an
Die Abstimmung für den Austritt aus der EU könnte die Beliebtheit
Großbritanniens bei Jobsuchenden verringern - und somit deutschen
Unternehmen Vorteile verschaffen, so Mariano Mamertino, Europa-Ökonom
bei Indeed, der weltweit größten Online-Jobseite. Insbesondere in
technischen Branchen und in den beliebten Städten der Gründerszene
wie Berlin könnten die Folgen eines Brexits spürbar werden.
Der Indeed-Bericht "Europa in Bewegung" untersucht die relative
Beliebtheit der EU-15-Länder bei Jobsuchenden*. Das Vereinigte
Königreich steht laut der Untersuchung klar an erster Stelle.
Jobsuchende innerhalb der EU interessieren sich dreimal mehr für
Großbritannien als für die in der Beliebtheitsskala nächstplatzierten
Länder Deutschland und Frankreich. Das könnte sich nun ändern.
Dazu Mariano Mamertino, Europa-Ökonom für das Indeed Hiring Lab
(eine Forschungsgruppe von Indeed zu Arbeitsmarktthemen): "Wir sind
der Ansicht, dass Deutschland durch einen Brexit für Fachkräfte auf
der Suche nach hochqualifizierten Stellen innerhalb der EU durchaus
an Attraktivität gewinnen könnte. Bereiche wie die
Technologiebranche, Ingenieurwesen und Finanzdienstleistungen würden
von den zusätzlichen Kandidaten profitieren, für die sich ein
Großbritannien außerhalb der Europäischen Union als weniger
zugänglich oder weniger attraktiv erweist.
Deutschland ist die stärkste Volkswirtschaft in der EU, mit einem
stabilen Arbeitsmarkt und einer ständig wachsenden Startup-Szene, vor
allem in Berlin - aber auch in vielen anderen deutschen Städten, wie
beispielsweise Düsseldorf, Stuttgart, München oder Hamburg. München
und Berlin sind sogar die zwei Städte mit der europaweit höchsten
Konzentration an offenen Stellen im Tech-Bereich. Hier wäre ein
größerer Pool an Talenten definitiv von Vorteil.
Dem steht entgegen, dass ein größeres Angebot an interessierten
Fachkräften die Bandbreite an wirtschaftlichen Risiken für die
deutsche Wirtschaft, die der Brexit aufgrund der weitreichenden
Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern darstellt, unter
Umständen nicht ausgleichen kann.
Ein Brexit könnte allgemein schwerwiegende Auswirkungen auf die
grenzübergreifende Zuwanderung von Fachkräften innerhalb der EU
haben. Nahezu 4 von 10 aller Jobsuchanfragen in den EU-15-Staaten
werden auf der Website von Indeed UK durchgeführt, wobei sich die
Zahl der Zuwanderer aus der EU nach Großbritannien zwischen 2012 und
2015 verdoppelt hat. Jegliche politische Maßnahme, die die britische
Regierung ergreifen wird, um ausländischen Arbeitskräften eine
Arbeitsaufnahme innerhalb des Vereinigten Königreichs zu erschweren,
wird sich ziemlich sicher negativ auf Unternehmen auswirken, die zur
Besetzung ihrer offenen Stellen gerne auf internationale Talente
zurückgreifen."
Bei Suchanfragen innerhalb der EU-15-Staaten belegt Deutschland
trotz seiner Wirtschaftslage und seiner niedrigen Arbeitslosigkeit
derzeit laut der Indeed-Studie nur den dritten Platz nach Frankreich,
ist aber bei vielen Nicht-EU- und EU-28-Staaten beliebt. Die
Hauptquelle von Jobsuchen nach IT-Stellen in Deutschland aus dem
Ausland ist allerdings ausgerechnet Großbritannien. Falls sich jedoch
die Länder, die sich bisher auf Großbritannien konzentriert haben,
nun auf Deutschland ausrichten, könnte sich das auf lange Sicht
wieder ausgleichen.
Deutschland und Großbritannien stehen im direkten Wettbewerb um
Fachkräfte, innerhalb und außerhalb der EU. Beispielsweise polnische
und indische Fachkräfte orientieren sich derzeit auf ihrer Suche nach
IT-Positionen sowohl nach Deutschland als auch nach Großbritannien.
Bereits in den Monaten vor dem Referendum konnte Indeed einen
deutlichen Rückgang der Suchanfragen aus Polen nach Großbritannien
feststellen.
*Zur Gruppe der EU-15 gehören die ersten fünfzehn beigetretenen
Mitgliedsstaaten der EU: Großbritannien, Frankreich, Deutschland,
Spanien, Italien, Portugal, Dänemark, Griechenland, Irland, Schweden,
Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Belgien und Finnland.
**Europe on the Move, 2016
http://blog.indeed.co.uk/hiring-lab/europe-on-the-move-2016/
(englische Version, die deutsche Version ist auf Anfrage erhältlich)
Für Interviewanfragen an Mariano Mamertino zu den Auswirkungen des
Brexit auf den europäischen Arbeitsmarkt wenden Sie sich bitte an den
Indeed-Pressekontakt. Ebenso stellen wir gerne weitere Daten zur
Verfügung.
Pressekontakt:
Indeed
Ina Steinbach
PR Manager DACH & Benelux
Email: Ina@indeed.com
Telefon: +49 211 540 317 40
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
593782
weitere Artikel:
- "Wir brauchen eine starke, vielfältige europäische Öffentlichkeit" - EU-Cheflobbyist Richard Kühnel Hamburg (ots) - Klare Worte findet EU-Cheflobbyist Richard Kühnel
in einem Debattenbeitrag für den Mediendienst kress.de.
Für Richard Kühnel steht fest: "Für Europa ist mehr als die Summe
seiner Politiker, wir brauchen auch eine starke, vielfältige
europäische Öffentlichkeit. Jedoch dürfen Menschen, die den
Populisten folgen, nicht ausgegrenzt werden. Das Recht auf kritische
Meinungen ist schließlich eine Errungenschaft Europas. Zu Extremisten
hingegen muss ein klarer Strich gezogen werden; gegen Aufwiegelung
und Anwendung von mehr...
- Gemeinsame Erklärung der deutschen und französischen Industrie- und Arbeitgebervereinigungen Berlin (ots) - Die britischen Bürgerinnen und Bürger haben die
demokratische und eindeutige Entscheidung getroffen, dass
Großbritannien aus der EU austreten soll. Auch wenn die Vertreter der
französischen und deutschen Wirtschaft diese Entscheidung
akzeptieren, sind sie sich gleichzeitig in vollem Umfang bewusst,
dass Europa damit großen Turbulenzen ausgesetzt wird.
MEDEF, BDI und BDA sehen es als ihre Pflicht an, nun alles in
ihrer Macht Stehende zu tun, um unsere besonderen europäischen Kräfte
zu mobilisieren. Europa muss fest mehr...
- Ergebnisse des 20. Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg: Von der neuen, weltweiten wirtschaftlichen Realität profitieren St. Petersburg, Russland (ots/PRNewswire) -
Vom 16. bis 18. Juni fand das 20. Internationale Wirtschaftsforum
in St. Petersburg (St. Petersburg International Economic Forum,
SPIEF) statt und vereinte über 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
aus 133 Ländern unter einem Dach, darunter Medienvertreter sowie
Delegierte aus Wirtschaft und Politik. Am 16. Juni hielt der
stellvertretende Premierminister Russlands, Stabschef des Präsidiums
und Vorsitzende des SPIEF-Organisationsausschusses Sergei Prikhodko
bei der offiziellen Eröffnung mehr...
- Warner Bros. Entertainment schließt sich HEVC Advance an HEVC Advance meldet den Neuzugang von Warner Bros. Entertainment
Inc. als Lizenzgeber und Lizenznehmer im HEVC Advance-Lizenzprogramm
Boston (ots/PRNewswire) - HEVC Advance, ein unabhängiger
Lizenzverwalter, gab heute den Neuzugang von Warner Bros.
Entertainment Inc. ("Warner Bros.") als sowohl Lizenzgeber wie auch
Lizenznehmer im HEVC Advance HEVC/H.265-Patentpool bekannt. Als
Lizenzgeber wird Warner Bros. seine wesentlichen Patente über den
HEVC Advance-Patentpool verfügbar machen, der ein transparentes und
effizientes Lizenzprogramm mehr...
- Umrüstung von VW-Fahrzeugen im ADAC-Test wirksam / 2-Liter-Diesel im Abgastest: Weniger NOx-Emissionen, keine relevanten Änderungen bei Leistung und Verbrauch nach dem Softwareupdate (FOTO) München (ots) -
Unterstützt durch die FIA (Fédération Internationale de
l'Automobile) haben die Automobilclubs ADAC, ÖAMTC und TCS die
technischen Folgen aus der laufenden Umrüstung von Dieselfahrzeugen
des VW-Konzerns untersucht. Im Mittelpunkt der Tests stand die Frage,
ob sich die ausgeführten technischen Anpassungen bei den Modellen
Audi Avant 2,0 TDI sowie VW Golf 2,0 TDI BMT nachteilig auf den
Abgasausstoß, den Kraftstoffverbrauch oder die Motorleistung der
Fahrzeuge auswirken.
Ergebnis: Im für die Typgenehmigung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|