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Leichtathletin Lisa Mayer im Interview: "Für Rio liebäugeln wir mit einer Medaille in der Staffel"

Geschrieben am 01-07-2016

Frankfurt am Main (ots) - Sprint-Shooting-Star und
Germanistik-Studentin steht zur Wahl zum "Sport-Stipendiat des
Jahres" / Deutsche Bank und Sporthilfe vergeben Auszeichnung für
Spitzenleistungen in Sport und Studium / Top 5 in öffentlicher
Online-Abstimmung unter sportstipendiat.de

Lisa Mayer gewann 2015 bei den Junioren-Europameisterschaften
(U20) die Silbermedaille über 100 Meter. Die 20-Jährige studiert
Germanistik und Geographie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität
in Frankfurt/Main. In der aktuellen Saison unterbot die für die LG
Langgöns-Oberkleen startende Sprinterin sowohl auf ihrer
Lieblingsdistanz über 200 Meter als auch über 100 Meter die
Olympia-Norm jeweils in neuer persönlicher Bestzeit. Bei den
Deutschen Meisterschaften in Kassel gewann sie über 100 Meter und 200
Meter die Silbermedaille. Vom 6. bis 10. Juli startet sie bei den
Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam.

Du hast schon früh in der Saison die Olympianorm über 100 und 200
Meter unterboten und bist bei den Deutschen Meisterschaften fulminant
in die deutsche Spitze gesprintet. Hast Du Deine Erfolge schon
verarbeiten können?

Ich freue mich riesig über die Leistungen der vergangenen Wochen.
Natürlich war ich im ersten Moment ein klein wenig enttäuscht, dass
es in dem super knappen 200m-Finale der Deutschen Meisterschaften auf
den letzten Metern nicht ganz zum Sieg gereicht hat. Die neue
persönliche Bestzeit und die Nominierung für die
Europameisterschaften entschädigen dies aber. Und dann kommen noch
die Olympischen Spiele! Das war eigentlich gar nicht in primär in
meiner Saisonplanung drin, auch wenn ich natürlich davon geträumt
habe - welcher Sportler tut das nicht!? Die Nominierung für Rio ist
erst am 12. Juli, aber für die Staffel dürfte ich eigentlich gesetzt
sein. Von daher freue ich mich riesig!

Während viele Sprinter die 100 Meter bevorzugen, läufst Du lieber
die doppelte Distanz. Warum?

Ich bin am Start noch nicht die allerbeste, auch wenn ich da in
letzter Zeit aufgeholt habe. Das wirkt sich auf der kürzeren Strecke
deutlich stärker aus. Aber ich finde die 200 Meter auch viel
spannender, die 100 Meter sind einfach viel zu schnell vorbei. Bei
den Deutschen Meisterschaften habe ich es zum ersten Mal geschafft,
vom Start an und auch in der Kurve Vollgas zu geben, ich bin 110
Prozent gelaufen - und dann kam mit 22,87 Sekunden eine Zeit deutlich
unter 23 Sekunden raus. Darüber bin ich echt happy.

Persönliche Bestzeit über 200 Meter, im Mai auch über 100 Meter
mit 11,25 Sekunden, und Anfang Juni in Regensburg bist Du gemeinsam
mit Tatjana Pinto, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase mit exakt 47
Sekunden die beste Zeit einer deutschen Staffel seit 1990 gelaufen.
Wieso läuft es plötzlich so gut bei Dir?

Insgesamt ist das Niveau im deutschen Damensprint gestiegen. Ich
glaube, dass wir uns gegenseitig treiben, die Leistung der anderen
ist Ansporn, in jedem Training 110 Prozent zu geben. Meine
Leistungssteigerung hat sich eigentlich auch schon 2013 angedeutet,
als ich 11,63 Sekunden bzw. wenige Wochen später bei der U18-WM 23,75
Sekunden gelaufen bin. 2014 war ich viel verletzt, da hat mich kaum
jemand wahrgenommen. Deshalb kam 2015 meine Zeit von 11,31 Sekunden
für Außenstehende extrem überraschend. Die letzten zwei Jahre bin ich
verletzungsfrei geblieben, das ist auch ein Verdienst meines Trainers
Rainer Finkernagel, der jedes Training behutsam und sorgfältig plant.
Er hört auf meinen Körper und zieht nicht stur einen Trainingsplan
durch, vielmehr schauen wir gemeinsam von Woche zu Woche. Seitdem ich
in Frankfurt studiere, werde ich immer wieder gefragt, warum ich
nicht den Verein wechsele. Aber warum sollte ich das vor einem so
wichtigen Jahr wie 2016 tun, wenn es so gut läuft!?

Wie sieht denn Dein Alltag aus, wo bringst Du neben dem Training
das Studium noch unter?

Im Sommer ist das in der Tat schwierig. Aktuell habe ich nur einen
Kurs belegt. Aber deshalb habe ich bereits, um in der
Regelstudienzeit zu bleiben, im Wintersemester vorgearbeitet, also
mehr als die eigentlich vorgesehenen Kurse belegt. Ich baue mir die
Seminare um Training und Physiotherapie herum. Die Tage im Winter
sind deshalb stark komprimiert, der Tag beginnt früh und endet spät,
alles ist relativ strikt getaktet. Trotzdem klappt beides bislang
recht gut. Auch wenn es anstrengend ist - das Studium ist mir sehr
wichtig, als zweites Standbein, aber auch als Ablenkung und
Abwechslung zum Sport.

Was würdest Du Dir wünschen, um Sport und Studium noch besser
vereinbaren zu können?

Mein Trainer sollte nach Frankfurt ziehen. (lacht) Nein, im Ernst.
Die Pendelei zwischen Frankfurt und Langgöns ist teilweise relativ
anstrengend. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man in drei Minuten
zu Fuß zu Hause ist oder sich noch 45 Minuten ins Auto setzen muss.

Wie sieht Deine Vorbereitung auf die Europameisterschaften aus?

Die Grundausdauer habe ich, jetzt muss ich es hinbekommen, schnell
zu bleiben und das Niveau zu halten. Bei der EM werde ich über 200
Meter starten. Ich hoffe, dass ich meine Zeit weiter steigern kann
und mir so eventuell eine Chance auf das Finale erlaufe. Mehr Chancen
haben wir sicherlich mit der Staffel, da wollen wir eine Medaille. In
Vorbereitung auf Rio werden wir zwei Lehrgänge in Kienbaum
absolvieren, zwischendrin laufe ich noch bei den Deutschen
U23-Meisterschaften die 200 Meter. Und dann geht es am 6. August auch
schon nach Rio.

Was sind Deine Ziele für die Olympischen Spiele?

Bei meinem Einzelstart möchte ich Erfahrungen sammeln und lernen.
Ich will meine beste Leistung abrufen, zu was das dann reicht, wird
man sehen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch klar auf der Staffel.
Unser Lauf in Regensburg mit 47,00 Sekunden war gut, aber noch nicht
perfekt, wir können noch was drauf legen. In einer Staffel kann immer
viel passieren. Dass wir im Juni Weltjahresbestzeit gelaufen sind,
war schön, sagt aber für Rio nicht viel aus. Manche Nationen wie die
Amerikanerinnen waren zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gelaufen. Aber
wir liebäugeln mit einer Medaille. Das wäre natürlich der absolute
Traum!

Bewerbungs-Video von Lisa Mayer zur Wahl zum Sport-Stipendiat des
Jahres: https://youtu.be/QcmVZc5LQwQ

Steckbrief
Lisa Mayer (* 2. Mai 1996 in Gießen)

Sportart: Leichtathletik/Sprint
Wohnort: Frankfurt am Main
Verein: LG Langgöns/Oberkleen
Größte Erfolge: Silber bei der U20-EM über 100 m (2015) / Bronze bei
der U20-WM mit der 4x100-Meter-Staffel (2014) /
Silber bei den Deutschen Meisterschaften über 100 m
und 200 m (2016)
Studium: Germanistik und Geographie
Universität: Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

Die Deutsche Bank unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung
studierende Spitzenathleten mit 400 Euro im Monat. Aktuell
profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das
mit dem dritten Semester einsetzt und mit einem Zeitbonus über die
Regelstudienzeit hinaus gewährt wird. Die besonderen Leistungen der
studierenden Athleten sollen mit der Wahl zum Sport-Stipendiat des
Jahres zusätzlich herausgestellt und gewürdigt werden. Der
Preisträger erhält für 1,5 Jahre von der Deutschen Bank den doppelten
Stipendiumsbetrag von 800 Euro pro Monat. Die weiteren vier
Finalisten erhalten für den gleichen Zeitraum eine Zusatzförderung in
Höhe von 200 Euro pro Monat.

Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Carina Bär
(Rudern/Humanmedizin), Anna-Lena Forster (Ski alpin,
paralympisch/Psychologie), Maximilian Hartung (Fechten/Soziologie,
Politik und Wirtschaft), Lisa Mayer (Leichtathletik/Germanistik und
Geographie), Maximilian Reinelt (Rudern/Humanmedizin). Bis zum 24.
Juli kann jeder unter www.sportstipendiat.de den Nachfolger von
Sophia Saller, Triathletin und Mathematik-Studentin in Oxford,
wählen. Unter allen Teilnehmern des Online-Votings wird eine Deutsche
Bank SparCard mit einem Guthaben von 500 Euro verlost. Die feierliche
Preisverleihung findet am 22. September 2016 in der Zentrale der
Deutschen Bank in Frankfurt am Main statt.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:

Abdruck honorarfrei.
Quelle: Deutsche Sporthilfe

Wir bieten einen sendefertig geschnittenen und vertonten
Video-Beitrag an, die die fünf Finalisten sowohl als Sportler als
auch als Student vorstellen. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die
Trainingsarbeit und haben beim Studium über die Schulter geschaut.
Der Beitrag ist kostenlos und rechtefrei.

Zum Download:
https://www.dropbox.com/s/v1r93o2oxwa41u3/SpoSti16-Wahl.mp4

Zum Embedden aus dem Sporthilfe YouTube-Kanal:
https://youtu.be/Z4HFP2mTJ30

Auf Wunsch stellen wir auch gerne kostenlos Rohmaterial zu den
fünf Athleten zur Verfügung. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an:
timon.saatmann@me.com

Rechtefreies Fotomaterial bei der Deutschen Sporthilfe.

"Nationale Förderer" der Deutschen Sporthilfe sind Deutsche
Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und
Deutsche Post. Sie unterstützen die Deutsche Sporthilfe, die von ihr
betreuten Sportlerinnen und Sportler und die gesellschaftspolitischen
Ziele der Stiftung in herausragender Weise.



Pressekontakt:
Kontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Heike Schönharting
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 511
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: heike.schoenharting@sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de und www.sportstipendiat.de


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