Börsen-Zeitung: Wieder mehr Luft, Kommentar zu Hapag-Lloyd von Carsten Steevens
Geschrieben am 18-07-2016 |
Frankfurt (ots) - Aktionäre von Hapag-Lloyd werden sich weiter
gedulden müssen: Aus einer Dividende, mit der sie vor einigen Monaten
nach dem vermeldeten ersten Jahresgewinn seit 2010 noch liebäugeln
durften, wird auch im kommenden Jahr mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit nichts werden. Die Frachtraten, die sich deutlich
schlechter entwickeln als zu Jahresbeginn erwartet, sowie höhere
Bunkerpreise haben Deutschlands größte Containerreederei bereits zu
Beginn der wichtigen "Peak Season", des dritten Quartals, zu einer
Gewinnwarnung für 2016 veranlasst. Die Anpassung der
Transportkapazitäten an die Nachfrage gelingt der krisengeschüttelten
Branche fatalerweise immer noch nicht.
Wachstum heißt deshalb das Gebot der Stunde, um von Skaleneffekten
zu profitieren. Die gerade abgeschlossene Übernahme der defizitären
Singapur-Reederei NOL durch den französischen Branchendritten CMA CGM
und der Zusammenschluss der chinesischen Cosco mit China Shipping zur
Nummer 4 haben in den vergangenen Monaten einmal mehr gezeigt: Größe
ist und bleibt unter den aktuellen Vorzeichen in der
Containerschifffahrt ein wichtiger Faktor, um erfolgreich und
effizient zu sein. Auch die geplante Fusion von Hapag-Lloyd mit der
United Arab Shipping Company (UASC) zum Branchenfünften folgt dieser
Logik. Dass die jüngsten M&A-Transaktionen, die einhergehen mit einer
Neuformierung (und Reduzierung) der weltweiten Schifffahrtsallianzen,
zu mehr Stabilität führen werden, ist vorerst nur ein Hoffnungswert.
Auch die erst Mitte 2015 abgeschlossene Übernahme des
Containergeschäfts der chilenischen CSAV reichte bei Hapag-Lloyd
nicht aus, um von 2017 an nachhaltig zweistellige Umsatzrenditen zu
erwirtschaften und Aktionären Dividenden sicher in Aussicht zu
stellen.
Vor diesem Hintergrund sorgt eine Abnahmeverpflichtung der beiden
größten UASC-Gesellschafter Katar und Saudi-Arabien sowie der
Hapag-Lloyd-Kernaktionäre CSAV und Kühne für Verlässlichkeit bei der
geplanten Kapitalerhöhung. Mit der Fusion werden für die Hamburger
Investitionen in die Flotte obsolet, weil der Nischen-Carrier UASC
junge und dazu noch große Frachter einbringt. Allerdings steigen auch
die Schulden deutlich, die Hapag-Lloyd unter anderem mit den Erlösen
aus der Kapitalerhöhung abtragen muss.
Der Zusammenschluss mit UASC verschafft der Reederei wieder mehr
Luft in der Branchenkrise. Um aber auf Dauer in der Gewinnzone zu
bleiben, muss der Industrie eine Trendwende bei den Frachtraten
gelingen.
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