Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Anschlag in München
Geschrieben am 22-07-2016 |
Bielefeld (ots) - Die Parallelen zu den Anschlägen von Paris
liegen auf der Hand: mehrere Täter an mehreren Orten in einer
Großstadt. Jetzt also München. Motiv und Hintergrund des Anschlags
waren am Freitagabend noch nicht bekannt. Viel sprach für einen
islamistischen Hintergrund, aber bestätigt wurde das nicht. Es kann
keinen Zweifel mehr daran geben, dass der Terror Deutschland erreicht
hat. Die neue Form des Terrors sieht aus wie ein Amoklauf, ist aber
doch geplant. Junge Männer radikalisieren sich in kurzer Zeit, nehmen
sich eine oder mehrere Waffen und schlagen gezielt dort zu, wo sich
viele Menschen aufhalten - im Regionalzug oder im Einkaufszentrum.
Solche Anschläge wirken tief in die Gesellschaft, weil sie das Gefühl
von Sicherheit im öffentlichen Raum nachhaltig beschädigen. Wer sich
in Fußgängerzonen, Restaurants oder Kinos aufhält, soll sich nicht
mehr sicher fühlen - das ist die perfide Strategie der islamistischen
Hetzer, die permanente Angst in uns verankern wollen. Die
entscheidende Frage ist: Wie gehen wir mit der Bedrohung um? Sich an
den Terror und seine Opfer zu gewöhnen, kann keine Option für eine
freie Gesellschaft sein. Als solche sind wir eben nicht stärker als
der Terror. Wenn der Terror uns so viele Leben raubt und so lange wir
wenig dagegen tun können oder wollen, sind wir schwächer. Das
Kernziel des »Islamischen Staates« (IS) ist klar: Die Radikalen
wollen den westlichen Ländern Konflikte zwischen Muslimen und
Nicht-Muslimen aufzwingen - bis hin zu Bürgerkriegen. Davon sind wir
noch relativ weit entfernt. Aber Ansätze sind erkennbar: Das
Misstrauen gegenüber Muslimen nimmt zu, das belegen Umfragen. Und mit
jedem Anschlag wächst es weiter. Die große Herausforderung besteht
darin, eben nicht in diese Falle zu tappen. Das ist nicht einfach.
Auch bei uns leben viele junge Muslime, die für die Radikalisierung
durch Hassprediger anfällig sind. Dazu müssen sie nicht in die
Moschee gehen, ein Internetanschluss reicht. Die wichtigste Aufgabe
ist, Radikalisierung und Rekrutierung zu verhindern. Wenn der Staat
in der Lage ist, rechtsextreme Hasskommentare oder Internetseiten
löschen zu lassen, sollte er das auch bei Islamisten tun.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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