Rheinische Post: Kommentar /
Lautes Gedenken
= Von Michael Bröcker
Geschrieben am 29-07-2016 |
Düsseldorf (ots) - Der stille Besuch von Papst Franziskus an dem
Ort des Bösen ist in seiner Wirkung dröhnend laut. Der Schmerz
erwacht durch die Bilder. Und dass in Auschwitz die Sprache wie an
kaum einem anderen Ort versagt, hatte schon der sonst so wortmächtige
deutsche Papst Benedikt XVI. im Jahr 2006 vor seinem Besuch auf dem
Gelände des früheren Konzentrationslagers gesagt. Deshalb ist der
Verzicht auf eine Ansprache auch kein Verstecken, sondern ein Zeichen
des Respekts und des ehrlichen Gedenkens. Die Botschaft ist: Das
Vergangene ist nie vergangen und die katholische Kirche, zu der
Mitwisser und Mittäter im Nazi-Reich gehörten, ist sich ihrer
Verantwortung bewusst. Sie verneigt sich in Demut vor dem Judentum.
Das Schweigen von Auschwitz ist das Schreien zu Gott. Die
Theodizee-Frage. Wie konnte Gott so etwas zulassen? Viele haben sich
nach dem Holocaust, dem Zivilisationsbruch, von Gott abgewendet. Eine
Papst-Rede stellt dies nicht wieder her. Der Schrei zu Gott muss
deshalb ein ewiger Aufschrei an uns selbst sein: Mensch, bleib
Mensch!
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
595986
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Fördern oder Befördern
= Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Die 26.000 Finanzbeamten in NRW können nichts
für das viel zu komplizierte deutsche Steuerrecht. Sie können auch
nichts dafür, dass der Fiskus den Bürgern zu viel Geld abknöpft. Die
Finanzbeamten setzen die unbeliebten Vorgaben der Politik nur um -
und die meisten machen das gut. Natürlich müssen auch in der
Finanzverwaltung Leistungsträger Aussicht auf Beförderungen haben.
Die Methode, mit der der Finanzminister diese Selbstverständlichkeit
nun umsetzt, ist allerdings fragwürdig. Er paukt binnen eines Monats
eine mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Auch Gülens Anhänger haben Recht auf Schutz
= Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Mit sorgenvollem Blick auf die morgige
Großdemonstration warnen deutsche Politiker aller Couleur davor, die
innertürkischen Auseinandersetzungen zwischen Erdogan-Anhängern und
seinen Gegnern bei uns auszutragen. Auch Hannelore Kraft gehört dazu.
Doch wie es scheint, hinken ihre mahnenden Worte der rauen
Wirklichkeit hinterher. Denn die Rachewelle, die seit dem
misslungenen Putschversuch über die Gülen-Bewegung in der Türkei
hinwegfegt, ist längst zu uns herübergeschwappt. Nun, da einige
Wissende ihr Schweigen brechen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Pro-Erdogan-Demo Bielefeld (ots) - Sonntag bekommt Recep Tayyip Erdogan eine
dringend notwendige Nachhilfestunde in Demokratie: Ohne Angst vor
Repressalien haben zu müssen dürfen in Deutschland Zigtausende
(Deutsch-) Türken demonstrieren - obwohl es der Mehrheit der
Deutschen überhaupt nicht passt, dass sie sich für einen Despoten
starkmachen. Für einen Mann, der 18 000 seiner Landsleute eingesperrt
hat und sie nun auch noch enteignet. Bis hin zu Politikern haben
manche in den vergangenen Tagen ein Verbot der Demonstration
gefordert. Doch so schwer mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Wahlkampf in den USA Bielefeld (ots) - Zwei Parteitage in zwei Wochen liefern eine
klare Erkenntnis. Demokraten und Republikaner haben einen
Rollentausch vorgenommen. Darauf spielt Hillary Clinton in ihrer
Kandidatenrede direkt an, wenn sie den Optimismus eines Ronald Reagan
mit den apokalyptischen Visionen des Donald Trump vergleicht. Wohl
wahr, dass sich die Partei, die über lange Zeit beanspruchte, für den
»neuen Morgen in Amerika« zu stehen, zu einem gespenstischen Verein
verwandelte, der in düsteren Mitternachtsängsten schwelgt. Kritik an
den Verhältnissen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu der Papst in Polen Bielefeld (ots) - Jorge Mario Bergoglio ist nicht der erste Papst,
der Auschwitz besucht hat. Sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. war
2006 da, Johannes Paul II. als Papst 1979. Sie sprachen und beteten,
Franziskus schwieg und betete. Dennoch, oder vielleicht gerade
deshalb, setzte der Argentinier ein weiteres starkes Zeichen.
Gesprochen hatte der Pontifex in den Tagen zuvor. Freundlich, aber
deutlich. Unmissverständlich redete er seinen polnischen Zuhörern ins
Gewissen. In diesem katholischen Land haben Abschottungswünsche
Hochkonjunktur mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|