Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Migranten als Unternehmer
Geht doch
Carsten Heil
Geschrieben am 11-08-2016 |
Bielefeld (ots) - Endlich einmal eine gute Nachricht mit
Normalitätswert rund um die Frage Migration. Nicht Terror, nicht
Flüchtlinge, nicht soziale Fragen hat die Bertelsmann-Stiftung rund
um das Thema Migration untersucht, sondern schlicht mal hingeschaut,
was Menschen mit ausländischen Wurzeln in Deutschland leisten. Und
das ist eine Menge. Einwanderer betätigen sich als Unternehmer. Sie
sind damit also ihrerseits Arbeitgeber. Es handelt sich der Studie
zufolge zunehmend nicht mehr nur darum, eine Dönerbude zu betreiben,
eine Schneiderei oder eine türkische Fleischerei. Zunehmend drängen
sie auch in höher qualifizierte Jobs. Das ist gut und belegt die
These, dass Zuwanderung auch positiver Zuwachs sein kann. Die
Vereinigten Staaten von Amerika wären heute ein anderes Land ohne
Zuwanderung. Auch Deutschland bzw. dessen Vorgängerstaaten
profitierten von Einwanderern. So brachten die Hugenotten im 17.
Jahrhundert in Preußen und anderen europäischen Ländern neue Impulse
in Wirtschaft und Geistesleben, führten gar eine Blüte herbei. Im
heutigen Deutschland sähe nicht nur der Speiseplan anders aus ohne
Italiener, Türken, Spanier und andere. Viele Leistungsträger aus
Wirtschaft, Kultur und Sport würden uns fehlen. Die Studie belegt,
dass etliche in der Mittelschicht angekommen sind. Natürlich sind mit
solchen Erhebungen nicht alle Probleme beschrieben. So ist der
Durchschnittsverdienst eines zugewanderten Selbstständigen mit 2.167
Euro netto im Monat nicht üppig und liegt 30 Prozent unter dem der
Einheimischen. Und auch die Datengrundlage ist zumindest fragwürdig,
wenn die regionale Wirtschaft keine eigenen belastbaren Zahlen
liefern kann. Wo kommen die Zahlen her, die die Bertelsmann-Stiftung
nennt? Dennoch ein Lichtblick. Geht doch.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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