taz: taz-Kommentar zum VW-Boykott
Geschrieben am 21-08-2016 |
Berlin (ots) - Das Aufbegehren der Lieferanten
taz-Kommentar von Richard Rother zum Lieferantenstreik bei VW
Was wirklich hinter dem handfesten Streit zwischen dem
angeschlagenen Weltkonzern VW und zweien seiner sächsischen
Zulieferfirmen steht - darüber lässt sich nur spekulieren: Ist es
pure Verzweiflung oder Übermut, die die Sachsen zum Lieferboykott
gebracht haben, obwohl sogar eine Gerichtsentscheidung zur Lieferung
verpflichtet? Fakt ist: Der dadurch hervorgerufene massive
Produktionsausfall schädigt Volkswagen und die Zulieferer. Sie
sollten deshalb ihren Streit schnell beilegen, wenn nötig, auch mit
Hilfe politischer Vermittlung. Denn der Schaden geht über VW und
seine Lieferanten hinaus, nicht nur weil auch die öffentliche Hand
Kosten der Kurzarbeit trägt.
Angekratzt ist auch der international gute Ruf der hiesigen
Industrie und des Mittelstands. Wenn in einer hochspezialisierten
Produktionskette Teile nicht rechtzeitig geliefert werden, kann diese
schnell reißen - was letztlich Jobs gefährdet. Damit dies nicht
geschieht, investiert Deutschland jährlich Milliarden in die
Infrastruktur, und streikende Lokführer müssen sich regelmäßig
harsche Kritik gefallen lassen. Vor diesem Hintergrund mutet es
absurd an, dass nun der Staat einspringen soll, weil die Unternehmen
nicht in der Lage sind, ihre Konflikte im Vorfeld friedlich zu lösen.
Gut möglich, dass Volkswagen zu hart gegenüber seinen Partnern
aufgetreten ist, um Kosten zu drücken. Schließlich muss der Konzern
irgendwie die Milliarden Folgekosten des selbst verschuldeten
Abgasskandals aufbringen. Aber auch die Zulieferer müssen aufpassen:
Ihr "Augen zu und durch"-Aufbegehren schadet nicht nur den
Beziehungen zu ihrem Wolfsburger Auftraggeber; sie haben auch einen
Ruf als zuverlässige Lieferanten zu verlieren. Wer macht schon gern
Geschäfte mit einem Partner, der seine Verträge nicht einhält? Das
Wirtschaftsleben ist kein Spiel, aber von dem in Sachsen beliebten
Skat können VW und Zulieferer lernen: Wer sein Blatt überreizt,
verliert schnell.
Pressekontakt:
taz - die tageszeitung
taz Redaktion
Telefon: 030 259 02-255, -251, -250
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