Börsen-Zeitung: Schifffahrt im Main Tower, Kommentar zur Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 24-08-2016 |
Frankfurt (ots) - Frankfurt und die Schifffahrt: Da denkt man an
gemütliche Ausflugstouren auf dem Main zwischen Gerbermühle und
Griesheimer Schleuse. Auf zunehmend ungemütliche Weise spielt die
Schifffahrt in Deutschlands Finanzhauptstadt derweil auch dort eine
Rolle, wo man es nicht zuerst vermutet: im Main Tower, dem Sitz der
Helaba. Schon vor drei Jahren war das Institut mit einer
Nebentätigkeit als Reederei aufgefallen. Es musste Schiffe
übernehmen, die eigentlich über die Beteiligung Hannover Leasing
vermarktet werden sollten; die Fonds waren jedoch nicht platzierbar.
Die christliche Seefahrt findet sich aber darüber hinaus auch im
ganz normalen Kreditportfolio der viertgrößten deutschen Landesbank.
Und so ist die Krise in der Schifffahrt nun die Hauptursache des für
diese Zeiten ungewöhnlich hohen Wertberichtigungsbedarfs der Helaba
und damit ein wesentlicher Grund für den im Vergleich zu LBBW und
BayernLB aus dem Rahmen fallenden Ergebniseinbruch im ersten
Halbjahr, mag das Minus von 23 Prozent als solches auch keine
Überraschung darstellen. Der seit elf Monaten amtierende
Vorstandsvorsitzende Herbert Hans Grüntker hat ja keine Gelegenheit
ausgelassen, die Latte der Erwartungen so tief wie irgend möglich zu
legen. Das musste er freilich auch. Nicht weil böse Zungen sonst
behaupten würden, "kaum ist der neue Chef angetreten, geht es mit der
Bank bergab". Sondern weil es nun mal eine unbestreitbare, schon vor
ein, zwei Jahren erkennbare Tatsache ist, dass er die Führung des
Instituts auf einem historischen Ertragshoch übernommen hat. Dann ist
man gut beraten, den eigenen Ehrgeiz zumindest in der Kommunikation
nach außen vorsichtig zu dosieren.
Auch ohne die vermaledeiten Schiffsfinanzierungen hätte die Helaba
indes kaum das Vorjahresergebnis halten können. Schon die jüngst
veröffentlichten Zahlen von LBBW und BayernLB, der größten und
zweitgrößten Landesbank, haben verdeutlicht, dass sich die fatale
Zinspolitik der EZB immer tiefer in die Erfolgsrechnungen der Branche
hineinfrisst. Gegen die Folgen von Null- und Negativzinsen konnten
die drei Landesbanken nicht einmal durch Wachstum hinreichend
anverdienen.
Um das maritime Engagement der Helaba nun aber noch etwas
einzuordnen: Ihr ganzes Schiffsportfolio von rund 1 Mrd. Euro ist
kleiner als das Schiffskreditvolumen, das die Nord/LB gerade an
Investoren verkauft hat, um ihren Gesamtbestand von 18 Mrd. Euro ein
wenig abzubauen. Die wirklich beunruhigenden Schifffahrtsrisiken
liegen eher an Leine und Elbe, und soweit sie doch am Main liegen,
dann nicht so sehr im Main Tower.
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