Cyberthriller NERVE mit Prädikat "besonders wertvoll" im Kino/Auch Kinderfilm MOLLY MONSTER und Krimi DAS GESTÄNDNIS feiern Kinostart mit höchstem Prädikat
Geschrieben am 07-09-2016 |
Wiesbaden (ots) - Der rasante Mindgame-Thriller NERVE (Start: 08.
September) von Ariel Schulman und Henry Joost erzählt von der
18jährigen Venus, die auf Anregung ihrer draufgängerischen Freundin
einem Internetspiel namens "Nerve" beitritt, das Geld gegen Mutproben
bietet. Schnell kommt sie auf den Geschmack, das Geld ist zunächst
leicht verdient: Küsse einen Fremden, probiere ein Designerkleid, und
so weiter. Doch dann werden die Herausforderungen größer - und auch
bedrohlicher. "NERVE ist ein äußerst unterhaltsamer Genrefilm für
eine Publikum zwischen 14 und 25 Jahren, das mit der Game-Dramaturgie
aufgewachsen ist und die ethischen Entscheidungsfragen zweifellos an
sich selbst gerichtet verstehen wird. Positiv fällt die stark
ausgestaltete weibliche Hauptrolle auf, die als eine gelungene,
selbstbewusste und intelligente junge Frau bestens als
Identifikationsfigur geeignet ist. Der Erfahrenswelt des jugendlichen
Zielpublikums entsprechen nicht nur die Umstände der anfänglichen
Mutproben, sondern auch die Szene der Hacker." Die fünfköpfige
Expertenrunde verleiht dem Film in seinem Genre als Thriller das
höchste Prädikat "besonders wertvoll".
Die kleine Molly lebt mit ihrer Monsterfamilie glücklich und
zufrieden auf dem Monsterplaneten. Sie ist ganz aufgeregt, denn bald
bekommt sie einen kleinen Bruder. Damit der auf die Welt kommen kann,
muss ihre Mutter weit weg reisen. Und Molly reist mit ihrem besten
Freund Edison natürlich hinterher. Schließlich will sie das große
Ereignis nicht verpassen. Mit TED SIEGERS MOLLY MONSTER - DER
KINOFILM (Start: 08. September) erscheint die erste Kinoverfilmung
der Abenteuer des kleinen frechen Monsters Molly (bekannt aus
Fernsehformaten wie "Unser Sandmännchen"), die der Autor und Künstler
Ted Sieger vor 15 Jahren erdacht hat. Die Jury lobt in ihrer
Begründung für das Prädikat "besonders wertvoll" das Geschick der
Macher, "zugleich einen großen dramaturgischen Bogen zu spannen und
die Episodenform, die der Konzentrationsspanne der kleinen Zuschauer
entspricht, beizubehalten". Sie schreibt weiter: "Mit seinem
langsamen Erzählrhythmus und der klaren, bunten und liebevoll
gezeichneten Animation ist MOLLY MONSTER äußerst kindgerecht
gestaltet. Besser kann man einen Film für die kleinsten Zuschauer
kaum machen." Auch die Jugend Filmjury der FBW empfiehlt den Film
"schon für die allerjüngsten Zuschauer".
In der kommenden Woche startet mit DAS GESTÄNDNIS (Start: 15.
September) von Bernd Michael Lade ein Kriminaldrama über eine
Berliner Morduntersuchungskommission der DDR im letzten Jahr des
Regimes. Die Kommission ist untereinander zerstritten, denn
Parteigänger und Regimekritiker müssen täglich zusammenarbeiten. Lade
entfaltet diesen personellen Mikrokosmos als intensives Kammerspiel,
in dem, so die unabhängige Jury der FBW, "der agonale Zustand der DDR
in der Endphase der 1980er Jahre deutlich wird". Die einstimmige
Auszeichnung des Films mit dem höchsten Prädikat "besonders wertvoll"
begründet sie wie folgt: "Der künstlerisch mutige und konsequente
Film unterscheidet sich wohltuend von den etablierten und entweder
dämonisierenden oder nostalgischen Filmen über die DDR. Er vermittelt
auf komplexe und herausfordernde Weise eine wichtige Perspektive auf
die deutsch-deutsche Vergangenheit."
Außerdem in der kommenden Woche mit Prädikat im Kino: Die
Romantikomödie SMS FÜR DICH und der Kinder- und Jugendfilm AUF
AUGENHÖHE.
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Die Jugend Filmjurys der FBW sind mit 10-14-jährigen Schülerinnen
und Schülern besetzt. Sie sind an insgesamt acht Standorten in
Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das Filmprogramm für
5-14-jährige. Mehr unter www.jugend-filmjury.com.
Prädikatsfilme vom 8. bis 15. September 2016
Nerve
Thriller, Spielfilm. USA 2016.
Vee steht kurz vor ihrem Studium an einer New Yorker
Kunsthochschule. Sie ist immer schon eine fleißige Schülerin gewesen,
keine Exzesse, weder mit Jungs, noch mit Drogen oder Alkohol. Ihre
beste Freundin Sydney ist da ganz anders. Sie probiert gerne mal
etwas aus - wie beispielsweise das neue Onlinegame "Nerve", bei dem
man sich als "Player" Herausforderungen der Community stellen muss
und im Gegenzug dafür Geld und eine Menge Follower erhält. Vee findet
das Spiel zunächst nicht reizvoll, lässt sich aber dann doch von
Sydney überreden, als Player einzusteigen. Ihre erste Herausforderung
ist es, einen Fremden zu küssen. Vee nimmt die Herausforderung an -
und trifft in einem Diner auf den geheimnisvollen und gutaussehenden
Ian. Was nun, mit diesem einen Fünf-Sekunden-Kuss beginnt, entwickelt
sich zu einer Nacht, in der Vee und Ian sich noch einigen
Herausforderungen stellen müssen. Und die größte davon ist: Am Leben
bleiben! NERVE von Henry Joost und Ariel Schulman ist ein Film, der
auf kluge Art und Weise unsere Gegenwart mit all ihren
Jugendphänomenen reflektiert. Die sozialen Netzwerke sind es, in
denen sich für viele Jugendliche mehr abspielt als im realen Leben,
der stetige Druck, dass die Gesellschaft einen bewertet, verurteilt
oder kritisiert, die Sucht nach immer höher, immer schneller, immer
weiter. Der Film behandelt diese Themen, verurteilt aber die
Zielgruppe nicht. Eine sehr sichere Kameraführung und eine rasante
Montage lassen von der ersten Minute an einen fast schon hypnotischen
Sog entstehen, man fühlt sich als Zuschauer wie in einer Achterbahn,
die einen mitnimmt auf eine 96-minütige wilde und adrenalingetriebene
Fahrt. Als Anker dabei dienen die hervorragenden Darsteller, vor
allen Dingen Emma Roberts als Vee und Dave Franco als Ian, die nicht
nur glaubwürdig ihre Rollen, sondern auch eine gut funktionierende
Paar-Dynamik verkörpern. So wird man, nicht nur durch die vielen
beobachtenden Smartphone-Überwachungsbilder, zum begleitenden
Komplizen der Beiden. wird. Auch die Nebenfiguren überzeugen, ob
Emily Meade als zickige Freundin, Miles Heizer als treuer bester
Kumpel oder Juliette Lewis als besorgte Mutter. Was NERVE gelingt,
ist ein klug und scharf beobachteter Film über die Generation Social
Media. Doch darüber hinaus ist der Film auch schlicht und einfach ein
perfekt gemachter, spannend erzählter und exzellent komponierter
Thriller.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/nerve
Ted Siegers Molly Monster - Der Kinofilm Animationsfilm,
Kinderfilm. Deutschland, Schweden, Schweiz 2016.
Molly lebt mit ihrer Monsterfamilie glücklich und zufrieden auf
dem Monsterplaneten. Immer gibt es für das neugierige Monstermädchen
etwas Neues zu entdecken und zusammen mit ihrem besten Freund Edison
könnte Molly den ganzen Tag spielen. Doch in letzter Zeit ist Molly
schwer beschäftigt. Sie ist dabei, eine Mütze zu stricken, für ihren
kleinen Bruder, der seit mehreren Monaten in Mamis Bauch wohnt und
jede Minute in einem Monster-Ei auf die Welt kommt. Doch zum
Schlüpfen muss das Ei von den Eltern auf eine weit entfernte Insel
gebracht werden. Da kann Molly leider nicht mitkommen. Das ist blöd.
Doch Molly Monster wäre nicht Molly Monster, wenn sie sich nicht bald
mit Edison auf den Weg machen würde, um der Familie
hinterherzureisen. Ein aufregendes Abenteuer beginnt. Vor über 15
Jahren hat der Autor und Künstler Ted Sieger die liebenswerte Figur
der kleinen Molly Monster erfunden. Nach einem Kinderbuch folgten
Kurzfilme und eine Serie, die auch im deutschen Kinderfernsehen
erfolgreich ausgestrahlt wurde. Mit diesem Kinofilm folgt nun das
erste Langfilmabenteuer der kleinen Molly, die mit ihrer frech
fröhlichen und immer gut gelaunten Art durch ihre bunte Welt
marschiert und immer wieder kleine und große Abenteuer bestehen muss.
Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und machen großen Spaß, wie
etwa Onkel Alfredo und Onkel Santiago, die mit ihren lustigen
Einfällen so manches Mal für heilloses und sehr unterhaltsames
Durcheinander sorgen. Für Kinder ist es besonders schön mitanzusehen,
wie unverkrampft und nachvollziehbar hier das Familienleben der
Monster-Familie gezeigt wird. Der Umgang miteinander ist locker und
liebevoll, ein pädagogischer Zeigefinger wird nie gehoben, doch für
die Jüngsten werden immer wieder Alltagssituationen gezeigt, die für
ein hohes Identifikationspotenzial sorgen. Der Film selbst ist
episodenhaft angelegt und überfordert die kleinen Monster-Fans nicht.
Kurze Lieder sorgen für Abwechslungen, Molly selbst wird großartig
von der Schauspielerin Sophie Rois gesprochen und ist ein absoluter
Sonnenschein, ihr Freund Edison sorgt mit seinem Schweizer Dialekt
für viele lustige Momente. TED SIEGERS MOLLY MONSTER ist ein
liebevoll gezeichneter und bezaubernd inszenierter Kinderfilm, der
schon kleinste Kinogänger monstermäßig glücklich machen wird.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/ted_siegers_molly_monster_de
r_kinofilm http://www.jugend-filmjury.com/film/ted_siegers_molly_mons
ter_der_kinofilm
Das Geständnis
Drama, Spielfilm. Deutschland 2016.
DDR, Frühjahr 1989. Das System befindet sich kurz vor dem
Zusammenbruch. Doch immer noch ist das Regime an der Macht und übt
seinen Einfluss auf alles aus, was innerhalb der Mauern der DDR
seinen Dienst verrichtet. So auch in der Mordkommission in Berlin,
die aber "Morduntersuchungskommission" genannt wird. Denn gewisse
kriminelle Taten werden nun einmal von Mitgliedern des
sozialistischen Staats nicht begangen. Das passt nicht zusammen, darf
nicht sein und muss daher stets partei- und wertegetreu in Frage
gestellt werden. Doch immer mehr häufen sich seltsame Vorfälle, es
wird eine Leiche gefunden, ein Kriminalfall gemeldet. Für die
parteitreuen Angestellten der Kommission gibt es nichts zu
untersuchen, da der Täter ja im Prinzip nur ein Klassenfeind sein
kann, ein vom Westen infiltriertes "Gesindel". Doch Hauptkommissar
Micha schaut sich den Fall genauer an. Und entdeckt Ungereimtheiten.
Die teilt er mit seinen Genossen. Und erhält bald den unangenehmen
Ruf als Verräter am Vaterland. Denn im System gibt es keine
Ungereimtheiten. Der Film DAS GESTÄNDNIS von Bernd Michael Lade
benötigt keine großen Panorama-Aufnahmen, kein beeindruckendes
Setting, keine großen Kostümwechsel, keine Special Effects. Alles,
was er zur Spannungserzeugung benötigt, ist ein großartiges und
aufeinander eingespieltes Ensemble und gestochen scharfe und kluge
Dialoge, die den Zuschauer in jeder Minute fesseln und bei der Stange
halten. Dabei ist es nicht immer das direkt gesprochene Wort, das den
Plot entscheidend vorantreibt. Eher sind es der Subtext des
Gesprochenen, der hektische Blickwechsel der Protagonisten, die
schiefe Perspektive der Kamera, eine schnelle Montage. Diese Mittel
nutzen Lade und sein Team, um aus dem Kammerspiel, das in der Enge
einer Probebühne entstand, ein ganzes politisches System
herauszuarbeiten. Lade erzählt von einem Land und seiner Regierung in
den letzten Zügen. Alte Strukturen, an denen Einzelne noch immer
verzweifelt festhalten, brechen auf und lösen sich. Dabei gewinnen
einige Protagonisten an Selbstbewusstsein und lösen sich innerlich
von den alten "Hüten", andere aber verlieren den Halt und müssen sich
in einer neuen Weltordnung zurechtfinden. Das alles behandelt Lade
unterschwellig schon im Voraus und lässt erahnen, was sich nach der
erzählten Handlung abspielen wird. Der Film endet mit dem Fall der
Mauer und dem Eintritt des Westens in die Strukturen des Ostens. Doch
im Kopf spinnt der Zuschauer die Geschichte weiter. DAS GESTÄNDNIS
ist so spannend wie ein Krimi und so fesselnd wie lebendig erlebte
Geschichte. Ein großer kleiner Film.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/das_gestaendnis_1
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
info@fbw-filmbewertung.com
www.fbw-filmbewertung.com
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