Post erleidet Schlappe gegen Fintech: Gericht weist Antrag auf Unterlassung bei eSign zurück
Geschrieben am 19-09-2016 |
Berlin (ots) - IDnow prüft jetzt Patentverletzung der Post
Berlin, 19. September 2016 - Die Deutsche Post AG hat bei ihrem
harten Verdrängungskurs auf dem Markt der digitalen
Identifizierungslösungen eine Schlappe vor dem Landgericht Köln
einstecken müssen. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin 'Capital' in
seiner Online-Ausgabe. Der Bonner Dax-Konzern hatte versucht, das
Münchner Fintech IDnow mit einer einstweiligen Verfügung dazu zu
drängen, das Bewerben ihres neuen Produktes "eSign" in wesentlichen
Punkten zu unterlassen. Die Post warf dem Fintech vor, ihre Aussagen
seien "irreführend und damit wettbewerbswidrig".
Ende August wurde der Fall vor dem Landgericht Köln verhandelt.
Die Kammer folgte dem Antrag der Post in sieben von neun Punkten
nicht. Lediglich bei zwei Punkten empfahl das Gericht IDnow, den
Widerspruch gegen den Verfügungsantrag zurückzunehmen. Das Münchner
Fintech folgte der Empfehlung. Die Post muss nun 85 Prozent der
Kosten des Verfahrens tragen. Und sie muss nun ihrerseits mit einer
Klage wegen Patentrechtsverletzung rechnen.
Der Fall zeigt, wie hart umkämpft der Markt der digitalen
Ident-Verfahren und e-Signing-Lösungen ist. Ein Markt, den die Post
als ehemaliger Staatsmonopolist jahrzehntelang für sich in Anspruch
genommen hat. Ein Ident-Verfahren ist immer dann nötig, wenn man
beispielsweise online ein Konto eröffnen, einen Kredit beantragen
oder eine Kreditkarte ordern will. Bis zur Einführung des
Video-Ident-Verfahrens war der Gang zur Postfiliale die einzige
Alternative zur Legitimation in einer Bankfiliale.
Ende April hatte IDnow sein neues Produkt "eSign" vorgestellt. In
einer Pressemitteilung präsentierte das Fintech den
"Vertragsabschluss der Zukunft: Kreditverträge, Vollmachten und Co. -
zum ersten Mal per Smartphone". Als "weltweit erster Anbieter" böte
IDnow eine Geldwäschegesetz-konforme Online-Identifizierung mit einer
qualifizierten elektronischen Signatur (QES). Dabei werde die
Unterschrift via Schriftform ersetzt. Neben Finanzdienstleistern und
Versicherern hätten auch Städte und Kommunen sowie Krankenkassen
Interesse angemeldet, um bequem Verträge rechtssicher zu
unterschreiben.
Nur wenige Tage später reagierte die Post und verlangte die
Unterlassung entscheidender Werbeaussagen. In großen Teilen folgte
die Kammer der Argumentation der Post nicht. IDnow darf lediglich
nicht mehr damit werben, dass die e-Signing-Lösung europaweit durch
ein erteiltes Patent geschützt sei. Das Patent, so merkte die Kammer
an, beziehe sich nämlich nicht auf die gesamte e-Signing-Lösung,
sondern lediglich auf den ersten Schritt - die Video-Identifizierung.
Damit habe sich die Post ein Eigentor geschossen, ist die Meinung
in München. Denn somit hätte die Post in dem Verfahren zugegeben,
dass das Video-Ident-Verfahren, das mittlerweile auch die Post
anbietet, von einem europäischen Patent geschützt ist. Nach einer
erfolgreichen Patent-Klage "könnten wir Wettbewerbern - auch der Post
- verbieten, das Video-Ident-Verfahren anzubieten", heißt es in
München. Rechtliche Schritte gegen die Post seien "zum aktuellen
Zeitpunkt" zwar nicht geplant. "Mittelfristig schließen wir das aber
nicht aus", teilt IDnow mit.
Pressekontakt:
Jens Brambusch, Redaktion 'Capital',
Tel. 030 / 220 74 5127, Mobil 0176 / 647 02 338
E-Mail: brambusch.jens@capital.de
www.capital.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
599235
weitere Artikel:
- CSM Bakery Solutions ernennt Marianne Kirkegaard zur Präsidentin und Geschäftsführerin Atlanta (ots/PRNewswire) - Der Vorstand von CSM Bakery Solutions,
einem weltweit führenden Unternehmen in der Backwarenindustrie, hat
Marianne Kirkegaard zur Präsidentin und Geschäftsführerin ernannt.
Foto - http://photos.prnewswire.com/prnh/20160916/408787
Kirkegaard, ehemals Senior Vice President of Markets und CCO bei
CSM, wird die Nachfolgerin von Robert A. Sharpe, der das Unternehmen
verlässt, um andere Chancen zu verfolgen.
"Marianne Kirkegaard ist bei der Leitung und beim Aufbau von
Unternehmen extrem effizient", mehr...
- Rheinische Post: Börse Düsseldorf vor Übernahme durch Hamburg? Düsseldorf (ots) - Bei der Börse Düsseldorf steht offenbar ein
Eigentümerwechsel bevor. Nach Informationen der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) soll die Börse
Hamburg den Handelsplatz in der nordrhein-westfälischen
Landeshauptstadt übernehmen. Die Zeitung beruft sich auf Aussagen aus
dem Umfeld der Börse. Weder deren Chef Dirk Elberskirch noch die
größten Eigentümer der Trägergesellschaft in Düsseldorf wollten sich
auf Anfrage zu dem Thema äußern.
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische mehr...
- Kongress der International Fiscal Association (IFA) in Madrid: Bloomberg BNA stellt staatliche Beihilfen in den Blickpunkt Arlington, Virginia (ots/PRNewswire) - Im Vorfeld des 70.
Kongresses der International Fiscal Association (IFA), der vom
25.-30. September in Madrid im nördlichen Tagungs- und
Kongresszentrum der Feria de Madrid stattfindet, hat Bloomberg BNA
erklärt, dass es bei der Konferenz den Schwerpunkt auf staatliche
Beihilfen in der EU legen will.
Logo - http://photos.prnewswire.com/prnh/20120110/DC33627LOGO
"Angesichts des jüngsten Entscheids der Europäischen Kommission
gegen Apple, Inc., stehen Transferpreisthemen weiterhin an mehr...
- PeerNova arbeitet mit State Street an Prototyp zum Tracking von Kapitalherkunft mithilfe von Blockchain-Technology zusammen Neues Programm soll Performance-Reporting durch
Unveränderlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Sicherheit verbessern
San Jose, Kalifornien und Boston (ots/PRNewswire) - PeerNova, Inc.
verkündete heute die Entwicklung eines Programms unter Verwendung
seiner Plattform Cuneiform, die das Asset- und Transaktions-basierte
Tracking von Investitionen über State Street (NYSE: STT) verbessern
soll. Cuneiform ist eine Big-Data-Plattform, die entwickelt wurde, um
die Geschwindigkeit und den Umfang zu unterstützen, die fürs
Performance-Reporting mehr...
- Börsen-Zeitung: Frohe Kunde, Kommentar zum Finanzierungsbedarf des Bundes von Kai Johannsen Frankfurt (ots) - Das ist eine gute Nachricht aus Berlin für alle
Steuerzahler: Vater Staat braucht weniger Geld und wird deshalb im
vierten Quartal die Geld- und Kapitalmärkte weniger stark
beanspruchen, als das bisher laut Jahresplanung vorgesehen war. Die
Emissionen von Schuldpapieren sinken um insgesamt 7 Mrd. Euro. Das
sind bezogen auf das gesamte Emissionsvolumen in diesem Jahr zwar nur
gute 3% - aber immerhin stimmt die Richtung. Es ist bereits die
zweite Anpassung nach unten bei den Emissionen in diesem Jahr, und
sie fällt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|