Kanzlei Jones Day: Audi offenbar tief in Dieselaffäre verstrickt
Geschrieben am 21-09-2016 |
Hamburg (ots) - Die Volkswagen-Tochter Audi ist viel tiefer in die
Dieselbetrugsaffäre verstrickt als bislang offiziell eingestanden.
Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung sind vier
hochrangige Motorenentwickler des Unternehmens beurlaubt worden, weil
sie eine illegale Software für den 3.0-l-TDI-Dieselmotor entwickelt
haben oder davon gewusst haben sollen.
Der VW-Aufsichtsrat hatte die Anwaltskanzlei Jones Day mit der
Aufklärung des Diesel-Skandals beauftragt. Die Ermittler haben
zahlreiche Unterlagen gefunden, die den Betrug belegen sollen. Ein
zentrales Fundstück ist eine Mail aus dem Jahr 2007. Darin geht es um
die strengen Abgaswerte in den USA. Ein Audi-Ingenieur soll
unverblümt an einen größeren Kreis von Audi-Managern geschrieben
haben: "Ganz ohne Bescheißen" werde man es nicht schaffen.
Im Zuge der Ermittlungen bei VW stieß Jones Day auf immer mehr
Hinweise, wie stark Audi in den Betrug verwickelt war. So haben die
Audi-Ingenieure offenbar nicht nur eine Betrugssoftware bei ihren
eigenen Premium-3-Liter-Fahrzeugen eingesetzt. Sie sollen auch den
Betrug bei VW maßgeblich begleitet und unterstützt haben. Audi gilt
mittlerweile im Konzern als die "Mutter des Betrugs".
Bisher hatte Audi immer geleugnet, betrogen und bei seinen Motoren
eine Betrugssoftware eingesetzt zu haben. Der Ingolstädter Autobauer
hatte beteuert, bestimmte Spezifikationen der Motorsteuerung seien
gegenüber den US-Behörden lediglich "nicht offengelegt worden". Diese
Version lässt sich mit den Ermittlungen von Jones Day nur schwer in
Übereinstimmung bringen.
Audi wollte seine bisherige Darstellung, man habe nicht betrogen,
auf Anfrage von NDR, WDR und SZ nicht wiederholen. Auf die Frage, ob
Audi bei der Darstellung bleibe, antwortete der Konzernsprecher, man
unterliege einem Schweigegebot des US-Richters Charles Breyer.
Unter den beurlaubten Mitarbeitern ist auch der bisherige
Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch. Er wird durch Zeugenaussagen und
Mails belastet, wonach er von dem Betrug wusste. Nach den
Erkenntnissen von Jones Day ist die Beweislage gegen ihn erdrückend.
Knirsch bestreitet die Vorwürfe. Gegen den Vorstandsvorsitzenden
Rupert Stadler hingegen lägen bislang keine konkreten Beweise vor.
Unklar ist derzeit, welche strafrechtlichen Konsequenzen die
Audi-Mitarbeiter fürchten müssen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig
teilte heute mit, sie prüfe Vorwürfe gegen Audi-Mitarbeiter. Bei der
Staatsanwaltschaft in München gibt es bereits seit einem Jahr einen
Prüfvorgang. In US-Akten werden etliche Audi-Mitarbeiter als belastet
geführt.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel: 040-4156-2302
http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr
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