Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar:
Manipulation von Fahrtenschreibern
Ruhezeiten schützen alle
Stefan Boes
Geschrieben am 23-09-2016 |
Bielefeld (ots) - Die Manipulation von Fahrtenschreibern ist ein
kriminelles Vorgehen, das tödliche Folgen haben kann. Gezielt und
systematisch fälschen Spediteure und Fahrer, vor allem ausländische,
die digitalen Kontrollgeräte. So können die vorgeschriebenen Lenk-
und Ruhezeiten umgangen werden, was den Speditionen
Wettbewerbsvorteile bringt - und den Fahrern subjektive Autonomie.
Natürlich erschweren die vorgeschriebenen Arbeits- und Ruhezeiten
einen eigenen Arbeitsrhythmus und individuelle Freiheit der Fahrer.
Doch die nach wie vor hohen Unfallzahlen mit Güterkraftfahrzeugen -
29.480 Unfälle im Jahr 2015 - zeigen, dass die Vorschriften notwendig
sind. Ist ein Fahrer wegen mangelnder oder falsch geplanter Pause
übermüdet, erhöht sich das Unfallrisiko signifikant. Die starren
Vorgaben schützen die Lastwagen- und Busfahrer und alle anderen
Verkehrsteilnehmer. Nicht zuletzt wird durch Lenk- und
Ruhezeitvorschriften auch eine Harmonisierung des Wettbewerbs
erreicht, da sie für alle Transportunternehmer verbindlich sind. Wenn
kriminelle Spediteure betrügen, haben anständige Spediteure das
Nachsehen und leiden wirtschaftlich. ADAC und Bundesamt für
Güterverkehr liegen also richtig, wenn sie mehr Kontrollen fordern.
Natürlich braucht es dafür mehr Personal, damit es nicht bei einer
gut gemeinten Ankündigung bleibt. Es geht darum, mehr Sicherheit auf
den Straßen für alle zu erreichen. Die Zahl der bei Unfällen mit
Güterkraftfahrzeugen getöteten Menschen steigt seit 2013 wieder an.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
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