Allgemeine Zeitung Mainz: Wilder Westen / Kommentar von Karl Schlieker zu Tuifly
Geschrieben am 07-10-2016 |
Mainz (ots) - Im Kampf um die Neuordnung des Luftverkehrsmarkts
fallen alle Hemmungen. Doch das Spiel mit dem Feuer wird für alle
Beteiligten mit erheblichen Brandwunden enden. Die massenhaften
Krankmeldungen der Tuifly-Beschäftigten sind wohl nicht auf den
plötzlichen Ausbruch einer Seuche zurückzuführen, sondern auf den
Protest gegen Intransparenz, mögliche Tarifverschlechterungen und
Jobverluste. Der Protest ist gerechtfertigt, aber der Zweck heiligt
nicht die Mittel. Beobachter fühlen sich in den Wilden Westen
zurückversetzt. Die Auseinandersetzung um die Folgen der Bildung
eines neuen Ferienfliegers aus dem Steinbruch der Air Berlin und
Tuifly wird auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen. Das ist nicht
akzeptabel, da das Streikrecht mit derlei wilden Aktionen umgangen
wird. Gleichzeitig zeugt aber auch das Vorgehen des Managements nicht
von Verantwortungsbewusstsein. In der verzweifelten Abwehr der
Billigflugkonkurrenz reagiert der Vorstand zu spät auf die Ängste der
Mitarbeiter. Völlig unverständlich ist darüber hinaus die
Tuifly-Entscheidung, die festsitzenden Urlauber nicht zu
entschädigen. Selbst wenn das mit formaljuristischen Winkelzügen noch
gerechtfertigt werden könnte, ist es aus geschäftspolitischer Sicht
Selbstmord auf Raten. Die verprellten Kunden, die an den Flughäfen
ausharren, werden ihren Zorn hinaus in die Welt tragen. Wer einmal
sitzen gelassen wird und dann noch dafür bestraft wird, wird Tuifly
sicher kein zweites Mal buchen. Und wer das Treiben beobachtet, wird
ebenfalls dankend verzichten. Ein ramponiertes Image kann niemand
über Nacht wieder reparieren. Das dauert Jahre.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de
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