Börsen-Zeitung: Aus der Kurve geflogen, Kommentar zu Samsung von Martin Fritz
Geschrieben am 10-10-2016 |
Frankfurt (ots) - Schnelligkeit zählt zu den größten Stärken von
Samsung Electronics. Zusammen mit unbändigem Ehrgeiz und
übermenschlichem Arbeitseifer gelang den Südkoreanern so der Aufstieg
zum Weltmarktführer bei Mobiltelefonen, Speicherchips und
Flachbild-Fernsehern. Aber wegen dieser Schnelligkeit ist Samsung nun
beim Galaxy Note 7 aus der Kurve geflogen.
Nach den bisher vorliegenden Informationen zog das Top-Management
den Verkaufsstart des Flaggschiff-Modells kurzfristig vor, um sich im
Wettbewerb mit Apple einen kleinen Vorteil zu verschaffen, obwohl das
Gerät technisch äußerst anspruchsvoll ist. Das war der erste Fehler.
Den Ingenieuren blieb nicht mehr genug Zeit zum Testen. Auch dass der
Akku nicht perfekt in das Gehäuse passte, ließ sich nicht mehr
korrigieren.
Als die ersten Note 7 beim Laden in Brand gerieten, schob man das
Problem schon bald dem Zulieferer der Lithium-Akkus in die Schuhe,
startete einen Rückruf und tauschte in den Ersatzgeräten nur den Akku
aus. Das war der zweite Fehler. Denn wenn einige Note 7 auch mit
verändertem Akku in Flammen aufgehen, deutet dies auf einen anderen
technischen Fehler hin. Unter diesen Umständen blieb Samsung keine
andere Wahl, als die Produktion "vorläufig anzupassen". Mit dieser
vagen Formulierung will man sich alle Optionen offenhalten.
Aus Sicht der Aktionäre und der Kunden wäre ein Ende mit Schrecken
besser als ein Schrecken ohne Ende. Das heißt: Samsung sollte auch
die ausgetauschten Galaxy Note 7 zurückrufen und die Produktion des
Modells aufgeben. Die Kosten für das Desaster könnte man im
vergangenen Quartal komplett abschreiben. Anschließend sollte Samsung
einen Neustart der selbst kreierten Geräteklasse der Phablets wagen -
mit überraschender Technik, verblüffendem Design und womöglich einem
neuen Namen. 2017 gilt ohnehin als das Jahr, in dem die Hersteller
einen großen Modellwechsel ihrer mobilen Geräte vollziehen werden.
Auch ein zweiter Befreiungsschlag täte not. Samsung sollte den
Generationswechsel an der Spitze zu Gründerenkel Lee Jae-yong endlich
offiziell machen und zugleich die Struktur des Konglomerats
vereinfachen. Der US-Investor Elliott hat dazu bereits einige
brauchbare Ideen geliefert. Aktionäre, Manager und Mitarbeiter wollen
Klarheit darüber, unter welchem Kapitän und in welche Richtung der
Samsung-Tanker weiterfährt. Denn die selbstproduzierte Krise mit dem
missratenen Galaxy Note 7 ist auch Ausdruck der aktuellen
Führungsschwäche von Südkoreas größtem Unternehmen.
Pressekontakt:
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