Neue Daten zeigen, dass das Ansprechen bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs mit fortschreitender Therapielinie abnimmt
Geschrieben am 12-10-2016 |
Hatfield, England (ots/PRNewswire) -
NUR FÜR MEDIEN AUS EMEA: NICHT FÜR JOURNALISTEN IN ÖSTERREICH/DER
SCHWEIZ
Die Ergebnisse der epidemiologischen Studie CASCADE zeigen, dass
die Ansprechraten bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem
Brustkrebs mit jeder weiteren Therapielinie abnehmen.[1] Forscher
sammelten die Daten von 443 Frauen aus Spanien mit lokal
fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, um die Wirksamkeit
späterer Therapielinien in Bezug auf objektive Ansprechraten (ORR)
und Erkrankungskontrollraten (DCR) nach Tumor-Immuntyp zu
untersuchen. Die ORR und DCR wurden von der ersten bis zur achten
Therapielinie analysiert. Mit jeder späteren Therapielinie wurde
unabhängig von der gewählten Behandlung eine schrittweise
Verringerung sowohl der ORR als auch der DCR beobachtet.[1]
In der ersten und zweiten Linie zeigten die Patientinnen aller
Immuntypen jeweils ein klinisch relevantes Ansprechen auf die
Behandlung (HER2-/HR+ 40,6 % bzw. 10,7 %, triple-negativ 40,3 % bzw.
17,7 %, HER2+/HR+ 37,9 % bzw. 41,3 %, HER2+/HR- 49,1 % bzw. 38,2 %).
Bei Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs zeigten sich in den
späten Therapielinien (Linie 3-7) keine überzeugenden Ergebnisse,
bereits ab der dritten Therapielinie sprachen sie auf die Behandlung
nicht mehr an. Zum Vergleich: Patientinnen mit HER2-/HR+-Brustkrebs
21,8 %, HER2+/HR+ 24,3 % und HER2+/HR- 30,8 %. In der achten
Therapielinie sprachen nur noch Patientinnen mit HER2-/HR+- oder
HER2+/HR+-Brustkrebs auf die Behandlung an (16,7 % bzw. 14,3 %).[1]
"Diese Studie zeigt, dass Frauen mit metastasiertem Brustkrebs in
früheren Therapielinien wahrscheinlich besser auf Behandlungen
ansprechen. Es ist entscheidend, dass Ärzte in frühen Linien den
aktivsten Wirkstoffen den Vorzug geben, da sie zu diesem Zeitpunkt
mit größerer Wahrscheinlichkeit einen länger anhaltenden klinischen
Erfolg bringen", erläutert Javier Cortes, Facharzt an der
Onkologieabteilung des Hospital Ramón y Cajal, Madrid (Spanien).
Die ONSITE Studie untersucht die Sicherheit von Eribulin in der
dritten Chemotherapielinie bei Frauen mit HER2-negativem
metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem Brustkrebs (n=59).[2] Der
primäre Endpunkt der Studie war die Sicherheit, zu den sekundären
Endpunkten gehörten klinische Erfolgsrate, Gesamtüberlebensrate und
progressionsfreies Überleben. Die hämatologischen unerwünschten
Ereignisse mit Schweregrad 3 oder 4 umfassten febrile Neutropenie
(n=; 3; 5 %) und Neutropenie (n=; 10; 17 %).[2] Zu den häufigsten
nicht-hämatologischen unerwünschten Ereignissen der Schweregrade 3
oder 4 zählten Alopezie (n=; 3; 5 %), Asthenie (n=; 2; 3 %). Bei 56 %
der Patientinnen (n=33) war ein klinischer Erfolg zu beobachten, das
mediane progressionsfreie Überleben betrug 4,03 Monate (95%-KI;
3,07-5,93); nach zwanzig Monaten waren noch 74,6 % der Patientinnen
am Leben (n=44).[2]
Eribulin ist indiziert für die Behandlung von erwachsenen
Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs,
bei denen nach mindestens einer Chemotherapie zur Behandlung einer
fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung eine weitere Progression
eingetreten ist. Die Vortherapien sollen ein Anthrazyklin und ein
Taxan entweder als adjuvante Therapie oder im Rahmen der
metastasierten Situation enthalten haben, es sei denn, diese
Behandlungen waren ungeeignet für den Patienten.[3]
Eine experimentelle, multizentrische, einarmige Phase-II-Studie
(MERIBEL) untersucht Eribulin als Erstlinientherapie bei
taxanresistentem, metastasiertem HER2- Brustkrebs.[4] In einer Gruppe
mit Patientinnen mit schlechter Prognose (n=53) lag die mediane Zeit
bis zur Progression (TTP) bei 4,1 Monaten [95%-KI 3,2-6,2] und das
progressionsfreie Überleben nach einem Jahr bei 16,2 % [95%-KI
7-37,5]. Die Ein-Jahres-Gesamtüberlebensrate (OS) betrug 68,3 %
[95%-KI 56,5-82,5], wohingegen das mediane OS nicht erreicht wurde.
Die objektive Ansprechrate betrug 20,8 % [95%-KI 9,8-31,7] und die
klinische Erfolgsrate 26,4 %. Die häufigsten Nebenwirkungen mit
Schweregrad 3-4 waren Neutropenie (18,9 % und 17,0 %), Anämie (3,8
und 0 %), periphere Neuropathie (7,5 % ubdn 0 %) und Asthenie (5,7 %
und 0 %). Bei einer Patientin trat eine febrile Neutropenie auf.[4]
Die im Rahmen des ESMO 2016 präsentierten Daten einer vorab
geplanten Subgruppen-Analyse der Studie 309 bei Patienten (n=309) mit
histologisch bestätigten Leiomyosarkomen zeigten keinen Unterschied
der Behandlungen mit Eribulin und Dacarbazin.[5] Das mediane
Gesamtüberleben betrug 12,7 Monate im Eribulin- versus 13,0 Monate im
Dacarbazin-Arm (HR=0,93 [95% KI 0,71-1,20]. Studie 309 stellt eine
randomisierte Studie der Phase III dar, welche Wirksamkeit und
Verträglichkeit von Eribulin mit Dacarbazin bei 452 erwachsenen (>=
18 Jahre) Patienten mit Weichteilsarkomen (Liposarkome und
Leiomyosarkome) verglich.[6]
Die veröffentlichten Ergebnisse der Studie 309 zeigen bei
Patienten mit Leiomyosarkomen oder Liposarkomen, die mit Eribulin
behandelt wurden, gegenüber Darcabazin eine Verbesserung des medianen
Gesamtüberlebens von 2,6 Monaten (13,5 Monate versus 11,5 Monate;
HR=0,768, 95% KI 0,618-0,954; p=0,017). Eine Untergruppe von
Patienten mit nicht-resezierbaren fortgeschrittenen oder
metastasierten Liposarkomen, die mit Eribulin behandelt wurde, hatte
gegenüber Dacarbazin ein im Median um 7,2 Monate längeres
Gesamtüberleben (15,6 Monate versus 8,4 Monate, HR=0,511; 95% KI
0,346 - 0,753; p=0,0006). Die in Studie 309 beobachteten, häufigsten
unerwünschten Ereignisse der Grade 3 oder 4 mit einer Inzidenz von
>5% waren unter Eribulin Anämie, Leukopenie und Neutropenie und unter
Dacarbazin Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie.[6]
Die Europäische Kommission genehmigte im Mai 2016 eine Änderung
der Zulassung von Eribulin zur Behandlung von erwachsenen Patienten
mit nicht resezierbarem Liposarkom, die wegen einer fortgeschrittenen
oder metastasierten Tumorerkrankung eine Vorbehandlung mit einer
Anthrazyklin enthaltenden Therapie (sofern sie geeignet war) erhalten
haben.[3]
"Eribulin zeigte eine Verbesserung des Gesamtüberlebens in zwei
soliden Tumorentitäten. Diese Daten stellen die Wichtigkeit
effektiver Behandlungen in frühen Therapielinien heraus. Insbesondere
zeigt sich der Nutzen der Therapie mit Eribulin auch in der
klinischen Behandlungsroutine", erläutert Gary Hendler, Chief
Commercial Officer der Eisai Oncology Business Group, Chairman und
CEO von Eisai EMEA.
Eribulin ist ein Inhibitor der Mikrotubuli-Dynamik und ein
strukturell verändertes Analogon des ursprünglich im Meeresschwamm
Halichondria okadai isolierten Halichondrin B. Sein Wirkmechanismus
unterscheidet sich von anderen Tubulininhibitoren. Es bindet an
spezifische Stellen auf den wachsenden, Plus-Enden der Mikrotubuli
und hemmt so deren Wachstum. Aktuelle Daten zur Durchblutung von
Tumoren weisen darauf hin, dass Eribulin möglicherweise einen Umbau
des Tumorgefäßsystems bewirkt, sodass bestimmte sauerstoffarme
(hypoxische) Tumorbereiche erneut mit Sauerstoff versorgt werden.[7]
Eine hypoxische Tumor-Mikroumgebung hat Auswirkungen auf die
Progression und den Verlauf der Tumorerkrankung. Eine Verbesserung
der Tumorperfusion kann unter Umständen die Metastasierungsneigung
abschwächen.[8]
Die kontinuierliche Entwicklung des Onkologie-Portfolios
unterstreicht Eisais Unternehmensphilosophie human health care (hhc),
die zum Ziel hat, innovative Lösungen zur Prävention und Therapie von
Krankheiten und zum Schutz der Gesundheit von Menschen auf der ganzen
Welt bereitzustellen. Eisai engagiert sich im Therapiegebiet der
Onkologie und des nicht gedeckten medizinischen Bedarfs von Menschen
mit Krebs und deren Familien.
Hinweise für die Redaktion
Metastasierter Brustkrebs
In Europa wird jährlich bei über 300.000 Frauen Brustkrebs
diagnostiziert, bei etwa einem Drittel davon kommt es in der Folge zu
Metastasenbildung.[9] In diesem fortgeschrittenen Stadium breitet
sich der Krebs über die Brust hinaus auf andere Körperteile aus.
Über Weichteilsarkome
Weichteilsarkom ist ein Sammelbegriff für diverse Gruppen maligner
Tumore. Im Gegensatz zu anderen Krebsformen sind Weichteilsarkome bei
der Diagnose oft lokal begrenzt und lassen sich häufig vollständig
chirurgisch entfernen, allerdings kann die Rezidivrate bis zu 50 %
betragen.[10] Erwartungsgemäß leben nur 50 % der Menschen mit
Weichteilsarkom noch bis zu fünf Jahre.[11] Patienten mit
fortgeschrittener Erkrankung weisen eine ungünstige Prognose mit
einer medianen Lebenserwartung von maximal einem Jahr auf.[12]
Bei Leiomyosarkomen handelt es sich um eine der bei Erwachsenen
häufiger auftretenden Sarkomarten. Sie entwickeln sich aus glatten
Muskelzellen und können überall im Körper auftreten.[13] Liposarkome
entstehen in Fettzellen und können ebenfalls überall im Körper
auftreten. Leiomyosarkome und Liposarkome bilden zusammen etwa 30 %
aller Weichteilsarkomfälle.[13]
Über Eisai Co., Ltd.
Eisai Co., Ltd. ist ein führendes, weltweit agierendes forschungs-
und entwicklungsorientiertes (F&E) Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in
Japan. Eisai hat sein Unternehmensleitbild wie folgt definiert: Im
Mittelpunkt stehen die Patienten und ihre Angehörigen sowie die
Verbesserung der Gesundheitsfürsorge - wir nennen dies unsere "human
health care (hhc)"-Philosophie. Mit mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in unserem weltweiten Netzwerk von Forschungs- und
Entwicklungseinrichtungen, Produktionsstätten und
Vertriebsniederlassungen arbeiten wir an der Verwirklichung unserer
hhc-Philosophie, indem wir innovative Produkte in verschiedenen
therapeutischen Bereichen anbieten, in denen ein hoher ungedeckter
medizinischer Bedarf besteht, wie etwa der Onkologie und der
Neurologie.
Als global tätiges pharmazeutisches Unternehmen engagieren wir uns
gemäß unserem Unternehmensleitbild für Patienten überall auf der Welt
- durch Investitionen und Beteiligungen an partnerschaftlichen
Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu Arzneimitteln in
Entwicklungs- und Schwellenländern.
Weitere Informationen zu Eisai Co., Ltd. finden Sie unter
http://www.eisai.com.
Literaturhinweise
1. De Paz L, et al. CASCADE study: Pronounced Decline in
Treatment Efficacy through the Metastatic Life of Breast Cancer
Patients. European Society for Medical Oncology (ESMO) meeting 2016,
Poster: 248P
2. Manso L, et al. ONSITE study: Single arm, multicentre,
non-randomized open-label trial to evaluate the safety of eribulin in
third line chemotherapy in patients with HER2-negative metastatic or
locally advanced breast cancer previously treated with anthracyclines
and taxanes. European Society for Medical Oncology (ESMO) meeting
2016, Poster: 246P
3. Fachinformation Halaven (Stand August 2016)
4. Ortega V, et al. MERIBEL STUDY: Single-agent Eribulin as
First-Line Therapy for Taxane-Resistant HER2[-] Metastatic Breast
Cancer (MBC) Patients (pts). European Society for Medical Oncology
(ESMO) meeting 2016, Poster: 238P
5. Blay J, et al. Subgroup analysis of leiomyosarcoma (LMS)
patients (pts) from a phase 3, open-label, randomized study of
eribulin (ERI) versus dacarbazine (DTIC) in pts with advanced
liposarcoma (LPS) or LMS. European Society of Medical Oncology (ESMO)
meeting 2016, Poster: 1401PD
6. Schöffski P et al. Eribulin versus dacarbazine in previously
treated patients with advanced liposarcoma or leiomyosarcoma: a
randomised, open-label, multicentre, phase 3 trial. The Lancet. 2016
7. Kawano S, et al. Antimitotic and Non-mitotic Effects of
Eribulin Mesilate in Soft Tissue Sarcoma. Anticancer Research 2016;
36; 1553-1562
8. Kevin L Bennewith and Shoukat Dedhar. Targeting hypoxic tumour
cells to overcome metastasis. BMC Cancer 2011;11:504
9. World Health Organisation. Atlas of Health in Europe. 2003.
World Health Organization, Regional Office of Europe, Copenhagen,
Denmark.
10. Pollock R. Soft Tissue Sarcomas, a Volume in the American
Cancer Society Atlas of Clinical Oncology Series. 2012
11. National Cancer Institute. Adult Soft Tissue Cancer Survival
Rates. Available at:http://www.cancer.org/cancer/sarcoma-adultsofttis
suecancer/detailedguide/sarcoma-adult-soft-tissue-cancer-survival-rat
es. Accessed October 2016
12. Fletcher C, et al. World Health Organization Classification of
Tumours of Soft Tissue and Bone (4th Edition). Lyon: IARC Press, 2013
13. Cancer Research UK, Soft Tissue Sarcoma Incidence Statistics.
Available at: http://www.cancerresearchuk.org/cancer-info/cancerstat
s/types/soft-tissue-sarcoma/incidence/. Accessed October 2016
October 2016
Eribulin-EU0197b
Pressekontakt:
Eisai
Cressida Robson / Chloe Fox
+44 7908 314 155/+44 7508 355 171
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