Börsen-Zeitung: Leere Drohung, Kommentar zu Schottland von Andreas Hippin
Geschrieben am 17-10-2016 |
Frankfurt (ots) - Die EU braucht nichts weniger als ein neues
Mitglied, dessen Haushaltsdefizit sich bald auf ein Zehntel seines
Bruttoinlandsprodukts beläuft. Trotzdem glauben die schottischen
Nationalisten offenbar, der unter der Last seiner sozialen Wohltaten
ächzende Ölstaat im Norden Europas würde von Brüssel mit offenen
Armen empfangen, wenn er sich einmal aus der Umklammerung
Restbritanniens lösen sollte. Schwer vorstellbar auch, dass
EU-Staaten wie Frankreich oder Spanien dem Unabhängigkeitsstreben von
Basken, Katalanen oder Korsen durch ein herzliches Willkommen für
Schottland Vorschub leisten wollen.
Nicola Sturgeon, die Führerin der schottischen Nationalisten,
droht seit der britischen Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft
dennoch bei jeder Gelegenheit mit einem neuen Referendum über den
Fortbestand des Vereinigten Königreichs. Schließlich habe sich eine
klare Mehrheit der Schotten für den Verbleib in der europäischen
Staatengemeinschaft ausgesprochen. Wenn Westminster nun den
EU-Austritt vorantreibe, müsse sie alles tun, um die Interessen
Schottlands zu wahren. Dazu gehört das Gerede über einen Verbleib im
Binnenmarkt für den Fall, dass die britische Regierung es vorziehen
sollte, die Freizügigkeit im Personenverkehr einzuschränken. Werden
dann Grenzkontrollen im Norden Englands eingeführt? Mit solchen
Details gibt sich Sturgeon nicht ab. Wenn es darum geht, den Brexit
zu verhindern, arbeitet sie mit Labour-Abgeordneten ebenso zusammen
wie mit Liberaldemokraten und austrittsunwilligen Tories.
Es mag vielen schottischen Nationalisten nicht auffallen, aber sie
werden von den EU-Austrittsgegnern vor den Karren gespannt, die ihre
Niederlage bei der Volksabstimmung im Juni immer noch nicht
akzeptieren wollen. Sturgeon hätte man für intelligenter gehalten,
schließlich haben die Nationalisten unter ihrer Führung bei den
Unterhauswahlen im vergangenen Jahr einen geradezu erdrutschartigen
Sieg davongetragen. Aber offenbar ist der Druck von Teilen der Partei
zu groß. Dort glaubt man wohl ernsthaft, die staatliche
Unabhängigkeit im zweiten Anlauf doch noch erreichen zu können.
Sollen die Schotten ruhig erneut abstimmen. Es ist nur eine leere
Drohung. Meinungsforschern zufolge ist eine Mehrheit unter den
gegebenen Umständen dagegen, den Sprung in die Unabhängigkeit zu
wagen. Und wer würde schon erst mühsam für die Souveränität kämpfen
wollen, um sie dann schnellstmöglich an Brüssel abzugeben?
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